Wer von Euch lebt flexitarisch?
@Diamante, ich habe bereits mehrfach diesen Begriff bei Google eingegeben, und Deine persönliche Definition hat sich bei mir komischerweise nicht finden lassen. Ich schließe es nach wie vor nicht aus, dass auch eine ausschließliche biologische Ernährung darunter fallen kann, aber selbst auf Seiten wie Wikipedia findet man eben durchaus die Definition der recht wenig Fleisch und Fisch essenden Vegetarier. Ich würde ja auch gern mal wissen, wie dieses Buch von der Familie heißt und von welchem Verlag es kommt, solltest Du Dich noch daran erinnern oder mit der Familie noch Kontakt haben.
Ich habe schon länger keinen Kontakt mehr mit der Familie, werde aber am Ball bleiben. Ich habe dennoch hier im Netz was gefunden. Der erste Absatz könnte dich interessieren klick . Sicher wird es auch Flexitarier geben, die so eine Art "Möchtegern-Flexitarier" sind, wie es eben auch "Möchtegern-Vegetarier" gibt, die eben auch Fleisch im Supermarkt kaufen. Aber die Lebenseinstellung ist eben, dass sie auf Bioprodukte und ökologischen Anbau achten. Die Natur ist ihnen eben auch sehr wichtig.
Ich habe hier auch einen Link gefunden, gleich der erste, der bei mir angezeigt wurde und dort steht eben nicht geschrieben, dass die sonstigen Nahrungsmittel ausschließlich aus dem Bioladen stammen. Fleisch und Fisch mitunter ja, aber nicht explizit andere Lebensmittel, von denen ein sogenannter Flexitarier ebenfalls noch lebt.
Ihr beiden seid niedlich- kämpft ihr nun darum, wer die besseren Links findet? Fiel mir nur gerade so auf.
Generell ist es wohl so, wer sich vegetarisch ernähren mag, hat dafür bestimmte Beweggründe. Beziehungsweise alle Ernährungsformen, die sich vom momentanen Standard Allesesser abwenden, habe ihre Grundlagen. Ich denke generell eh, dass sich der Standard in den nächsten 20 Jahren eh noch mal generell ändern wird. Irgendwann wird der reine Allesesser eher zur Minderheit gehören.
Ein Veganer entscheidet sich oftmals (sicherlich nicht immer) für eine Ernährung ohne tierische Bestandteile, zum Schutz der Tiere. Zum Schutz der Tiere aus irgendwelchen Gründen. Jemand der sich nun flexitarisch ernähren mag, möchte zwischen Allesesser und Veganern (ich habe bewusst Veganer und nicht Vegetarier genommen) einen Mittelweg finden. Die meisten Vegetarier essen zum Beispiel ja nur kein Fleisch, haben aber oftmals nichts gegen tierische Bestandteile in der Nahrung.
Wenn man es nun ganz genau nehmen würde, müsste man daraus schlussfolgern, wenn man die vegane Ernährungsform zum Schutz der Tiere ansieht, dann muss man als Flexitarier nur Fleisch oder tierische Lebensmittel kaufen, bei deren "Produktion" eben der Schutz der Tiere im Vordergrund steht.
Ich denke Flexitariern geht es eher um das bewusste Essen und nicht um das wahllose in sich rein stopfen. Biofleisch und ähnliches ist für viele Menschen gar nicht machbar, weil sie die finanziellen Mittel nicht haben. Sicherlich bieten die Discounter mittlerweile auch Biowaren ein- ich persönlich halte Bio generell und die Biowaren von Discountern, für Augenwischerei.
Ich denke, wer sich bewusst ernähren mag, muss nicht auf Billigfleisch verzichten. Denn bewusster heißt ja nicht nur, auf die "Produktion" zu schauen, sondern auch bewusster den eigenen Speiseplan anzusehen. Genussorientiert muss das nicht zwingend sein. Bei Genießern denke ich eher an ausgefallene Speisen, von denen einige Speisen sicherlich nicht in allen Ländern erlaubt sind.
Ich mag es ja eigentlich absolut gar nicht, wenn man versucht mir irgendein Label zu verpassen und mich aufgrund von irgendwelchen Vorlieben oder Ähnlichem in eine Schublade zu stecken - aber dieser Begriff, den ich vorher tatsächlich noch nie gehört habe, trifft auf mich wohl schon zu. Ich esse ungefähr ein Mal pro Woche Fleisch oder Fisch, Wurst mag ich mit wenigen Ausnahmen überhaupt nicht, so dass mein Sandwich in der Regel mit Käse und Gemüse oder Salat belegt ist.
Ich esse tatsächlich einfach das, was mir am besten schmeckt. Ich esse deshalb heute weniger Fleisch als noch vor ein paar Jahren, weil ich inzwischen mehr vegetarische Gerichte kenne und diese total lecker finde. Wenn mir diese Gerichte nicht schmecken würden, würde ich mich aber nicht dazu zwingen diese zu essen um so meinen Fleischkonsum zu reduzieren. Für mich hat das mit halbherzig nichts zu tun.
Und was nun die Diskussion über Bio Produkte oder nicht angeht - ich sehe den Bio Hype eher kritisch. Wenn ich Lebensmittel einkaufe ist mir regionale Produktion und die Möglichkeit kleine Betriebe und nicht große Konzerne zu unterstützen wesentlich wichtiger als irgendein Bio Siegel. Ich kaufe die Erdbeeren jedenfalls lieber vom Bauern, der seinen Stand direkt neben seinen Feldern aufgebaut hat und kein tolles Bio Siegel darauf klebt, als vom Bioladen, der bei uns diese Woche Bio Erdbeeren aus Israel beworben hat. Teurer sind diese Produkte übrigens selten, der Einkauf ist aber unter Umständen zeitaufwendiger. Ich weiß nicht, ob ich damit jetzt in die flexitarische Schublade passe oder nicht.
Diesen Begriff hatte ich bislang noch nie gehört aber so wie ich es verstehe denke ich schon, dass ich mich als Flexitarier bezeichnen könnte. Aber irgendwie klingt das nicht besonders schön und ich würde damit bestimmt nicht meinen ganzen Bekanntenkreis konfrontieren.
Bei mir ist es einfach so, dass ich ungerne Fleisch esse. Ich sage nicht, dass für mich kein Tier sterben soll und ich keine Tiere essen will, denn dann würde ich ganz konsequent darauf verzichten tierische Proteine zu mir zu nehmen. Ich mag einfach nur nicht gerne Fleisch essen, viele Fleischsorten schmecken mir einfach nicht und ich finde auch, dass man es mit seinem Fleischverzehr nicht übertreiben sollte, weswegen ich nicht täglich Fleisch essen möchte. Aber wie gesagt, der Hauptgrund für dese Ernährungsweise ist bei mir, dass ich nur ungerne Fleisch esse.
Ich sehe es nicht so, dass ein Flexitarier ein Vegetarier für Arme ist. Gut, es gibt bestimmt auch Menschen, die gerne vegetarisch leben würden oder zumindest nach außen hin so tun als ob dies der Fall wäre, aber die einfach nicht konsequent genug sind den Fleischverzehr komplett einzustellen. Wenn diese dann mehr oder weniger flexitarisch leben, dann ist das wirklich ein Zeugnis ihrer Armut. Aber wenn man so wie ich einfach nicht gerne Fleisch isst beziehungsweise nur bestimmte Fleischsorten gerne isst und ansonsten zu großen Teilen auf den Konsum von Fleisch verzichtet, dann ist das doch total legitim und hat nichts mit Vegetarismus zu tun.
Cloudy24 hat geschrieben:Und was nun die Diskussion über Bio Produkte oder nicht angeht - ich sehe den Bio Hype eher kritisch. Wenn ich Lebensmittel einkaufe ist mir regionale Produktion und die Möglichkeit kleine Betriebe und nicht große Konzerne zu unterstützen wesentlich wichtiger als irgendein Bio Siegel. Ich kaufe die Erdbeeren jedenfalls lieber vom Bauern, der seinen Stand direkt neben seinen Feldern aufgebaut hat und kein tolles Bio Siegel darauf klebt, als vom Bioladen, der bei uns diese Woche Bio Erdbeeren aus Israel beworben hat. Teurer sind diese Produkte übrigens selten, der Einkauf ist aber unter Umständen zeitaufwendiger. Ich weiß nicht, ob ich damit jetzt in die flexitarische Schublade passe oder nicht.
So sehe ich es ja persönlich auch. Was bringen mir ägyptische Biokartoffeln, wenn ich gute, aber konventionell angebaute Kartoffeln vom Bauern haben kann, mit denen ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe? Biologisch ist nicht immer automatisch besser, und ich denke, dies würde dann auch in das Konzept des sogenannten Flexitariers hineinpassen. Denn bewusst einkaufen und essen bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass man nur noch biologisch erzeugte Nahrungsmittel zu sich nimmt, die Verhältnismäßigkeit muss stimmen.
Saisonale und heimische Produkte können ein bewussteres Leben eher realisieren, als wenn man ausschließlich nur auf biologisch erzeugte Lebensmittel achtet, ohne darauf zu schauen, woher das Obst und das Gemüse stammen.
Den Begriff „Flexitarier“ höre ich gerade zum ersten Mal, aber es ist sehr interessant zu wissen, dass es dafür auch einen Begriff gibt. Bevor ich zum Vegetarier wurde, habe ich mich dann wohl auch „flexitanisch“ ernährt. Der Auslöser war eine bestimmte Woche, in der ich viel bei meinem Freund war und es dreimal innerhalb einer Woche Schnitzel gab. Ich war bis zu dem Zeitpunkt eigentlich ein ziemlich großer Fan von Fleisch und habe es liebend gerne gegessen, aber nach dieser Woche konnte ich es erst einmal wirklich nicht mehr sehen, vor allem den Geruch von Schnitzel habe ich erst einmal nicht mehr ertragen.
Daraufhin habe ich weitestgehend auf Fleisch verzichtet. Wurst habe ich immer noch genauso viel gegessen wie vorher, aber wenn es zum Beispiel Braten mit Soße und Nudeln gab, dann habe ich eigentlich nur noch Nudeln und Soße gegeben. Wenn wir dann mal im Restaurant essen waren, dann habe ich mir aber auch Gerichte mit Fleisch bestellt. Da konnte dann auch mal wirklich viel Fleisch dabei sein, zum Beispiel habe ich nur wenige Tage bevor ich zum Vegetarier wurde noch eine große Portion Spare Ribs im Restaurant gegessen. Wenn es so etwas wie Rouladen gab, dann habe ich auch immer zugeschlagen, das schmeckte mir einfach unheimlich gut.
Ich finde nicht, dass man das als „Vegetarier für Arme“ bezeichnen kann. Ich bin zwar auch der Typ, der eine Sache entweder ganz oder gar nicht macht, aber es ist doch bemerkenswert, wenn sich jemand wenigstens gut, sich gesundheitsbewusst zu ernähren und Tiere schützen möchte. Aber ich denke auch, dass die beiden „Flexitarier“ es nicht aus ethischen und moralischen Gründen aufgrund der Tiere machen, sondern weil sie eben selbst nicht so gerne Fleisch essen oder auf ihre Ernährung achten wollen. Laut der Gesundheitspyramide soll man ja nur wenig Fleisch essen, zumindest weitaus weniger als es ein durchschnittlicher Deutscher tut.
Meine erste Reaktion war auch: Ach, schon wieder eine Schublade? Es gibt im Englischen ja auch das Wort "pescetarian", welches ich im Deutschen so noch nicht gelesen habe. Vielleicht könnte man es mit "Fischtarier" übersetzen, und so Leute kategorisieren, die kein Fleisch von Säugetieren essen, sich aber durchaus an Lachs und Co. delektieren. Wahrscheinlich, weil Fische nicht niedlich sind.
Ich halte derlei Labels für albern. Entweder man ist VegetarierIN, VeganerIN oder nicht. Und wer zum Beispiel kein Problem damit hat, dass in der Pilzsoße in der Kantine Speckstückchen enthalten sind, ist auch kein Vegetarier. Solche Kandidaten gibt es nämlich auch, die steif und fest behaupten, kein Fleisch zu essen, aber damit wohl eher "die großen Stücke übriglassen" meinen.
Meine Ernährung könnte man wohl auch als "flexitarisch" bezeichnen. Wahrscheinlich sage ich aber weiterhin: Ich esse nicht so oft Fleisch. Darauf läuft es ja schließlich hinaus.
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