Bürokratie verschärft die Auflagen für Veranstaltungen

vom 04.05.2013, 17:35 Uhr

Als 2010 in Duisburg das Loveparade-Unglück geschah, konnte niemand wissen, dass das auch unerwartet zusätzliche Bürokratie bei anderen Veranstaltungen nach sich zog. Von den damals feiernden jungen Leuten kamen bei der Massenpanik viele ums Leben. Früher schon wurden zögernd einige Veranstaltungen mit vielen Auflagen genehmigt.

So wurde für eine Kirmes-Session, deren Hauptveranstaltung seit Jahren in der Turnhalle stattfindet, Auflagen gemacht, die alle verzweifeln ließen. Es handelt sich um ein altes Brauchtum. Plötzlich sollten spezielle Pläne eingereicht und Bauanträge gestellt werden und noch andere mehr. Es sollten eine ganze Menge Forderungen erfüllt werden.

Der Oberbürgermeister hatte ein Einsehen und half den Ehrenamtlichen. Aber langsam vergeht ihnen und auch anderen kleineren Vereinen die Lust, Veranstaltungen zu planen, weil es ihnen einfach sehr schwer gemacht wird.
Klar ist, dass die Veranstaltung in Duisburg mangelhaft vorbereitet war. Aber das heißt noch lange nicht, dass es andere Städte und Vereine auch so machen. Gewisse Sicherheitsvorschriften müssen beachtet werden, das ist Voraussetzung. Doch sollte man nun nicht so kleinkariert denken, dass alles so erschwert wird.

Auch wenn im Grundgesetz steht, dass die Versammlungsfreiheit garantiert ist, wird die Zustimmung dazu erst gegeben, wenn auch die unsinnigste Auflage erfüllt ist. Hat sich bei euch im Rathaus in dieser Hinsicht auch etwas geändert? Oder ist man dort großzügiger? Was meint ihr?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich finde es richtig, dass man aus diesem Vorfall etwas gelernt hat. Ich selbst kenne durch meine Arbeit viele Gebäude, wo im Ernstfall nicht mehr alle Leute schnell genug raus kommen würden. Da gibt es zwar eine recht große Eingangstür und auch einen Notausgang, aber mehrere hundert Leute, die in Panik geraten sind, stürzen dann eher übereinander als zur Tür hinaus.

Auch wenn es für die Vereine erst mal bedeutet, dass sie viele Anträge einreichen und Sicherheitsvorschriften umsetzen müssen, so sollte das ja auch zur Routine werden. Und ehrlich gesagt, ist mir dann die Kleinkariertheit der Behörden lieber, als wenn ich vielleicht Folgeschäden davon trage, weil man die Vorschriften missachtet hat.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich weiß ja nun nicht genau, um was für Auflagen es sich dabei handelt, aber grundsätzlich finde ich es gut, wenn auf gewisse Dinge geachtet wird. Insbesondere bei Sicherheitsaspekten kann man nicht vorsichtig genug sein. Natürlich ist es unschön, wenn dadurch die Durchführung von solchen Veranstaltungen erschwert wird, aber als "kleinkariert" würde ich es nicht unbedingt bezeichnen. Es ist doch wie so oft: Gibt es keine Auflagen und eine Veranstaltung wird einfach so durchgeführt und es passiert dabei etwas, ist das Geschrei groß und den Behörden wird die Schuld gegeben. Werden dann aber wieder bestimmte Dinge verlangt und Auflagen müssen erfüllt werden, meckern auch wieder alle, weil es zu viel Arbeit ist.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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