Ausstieg von Schauspielern aus einer Serie

Ich meine hiermit Serien im Allgemeinen und Daily Soaps im Speziellen. Ich bewundere immer die Phantasie von Serienautoren, da diese fast grenzenlos zu sein scheint. Ins Besondere, was den Ausstieg von Schauspielern angeht und das Integrieren der neuen Schauspieler. Der Klassiker ist der Tod. Obwohl dieser sehr vielschichtig sein kann. Eine Person in der Serie stirbt vielleicht am Alterstod oder durch einen gefährlichen Unfall. Manchmal ist es auch so - gerade zu einem Jubiläum - dass etwas ganz spektakuläres passiert. Ich kann mich noch an ein Jubiläum von GZSZ erinnern, bei dem eine Partylocation einstürzte und mehrere Personen ums Leben kamen und andere schwer verletzt waren.

Die andere Möglichkeit ist, dass der Schauspieler einfach ersetzt wird. Es wird nach einer Person gesucht, die dem Schauspieler möglichst ähnlich sieht und dann ersetzt. Am Anfang ist das für den Zuschauer sehr ungewöhnlich, aber nach einiger Zeit kann man sich gar nicht mehr an den "ersten" Schauspieler erinnern, der diese Rolle/Person spielte. So geht es zumindest mir.

Den genialsten Ausstieg einer Schauspielerin gab es meines Erachtens bei der Serie Unter Uns. Es handelte sich hierbei um die Anna. Anna hatte einen sehr schweren Unfall, bei dem unter anderem ihr Gesicht sehr in Mitleidenschaft gezogen wurden ist. Und was macht man dann, wenn das eigene Gesicht verbrannt ist? Natürlich, es gibt eine Gesichtstransplantation oder eine Gesichtshauttransplantation. Der genaue Terminus ist mir nicht bekannt. Diese Idee fand ich echt genial. Wahnsinn auf was die Autoren alles kommen. Nun war es auch nicht weiter verwunderlich, dass Anna plötzlich ganz anders aussah.

Wie findet Ihr es, wenn ein Schauspieler aus der Serie aussteigen will, die Figur in der Serie aber vorhanden bleiben muss? Was haltet Ihr hier für die beste Art eines Ausstiegs? Was sind Eure Erfahrungen? Könnt Ihr Euch noch an den Eurer Meinung nach spektakulärsten Serienausstieg erinnern? Oder gibt es noch Möglichkeiten, die Euch einfallen und die noch nie in Betracht gezogen worden ist?

Irgendwie müssen die Drehbuchautoren ja mit der Tatsache umgehen, wenn ein Schauspieler nicht mehr in der Serie mitspielen kann oder auch will. Da muss man sich etwas einfallen lassen, denn was natürlich gar nicht geht ist, den Schauspieler einfach mal irgendwie weg zu lassen. Das muss dann schon Hand und Fuß haben. Manche Drehbuchautoren sind da kreativer, und manche einfallslos.

Einfallslos finde ich es auch, wenn die Schauspieler einfach sterben. Aber man hat die Sache damit ja schnell gelöst. Dumm nur, dass dann ein Wiederkehren nicht möglich ist und das finde ich in vielen Fällen schade. Denn manches Mal überlegen es sich die Schauspieler doch noch anders und wollen zurück kommen und das geht so ohne weiteres dann natürlich nicht. Manchmal, muss ich sagen, finde ich den Ausstieg aus einer Serie aber auch schon fast unglaubwürdig. Man muss es ja nun auch nicht übertreiben.

Den Wechsel der Anna aus Unter Uns habe ich auch mitbekommen. Das fande ich dann irgendwie schon übertrieben, muss ich sagen. Wobei es mal etwas anderes war. Sonst löst man einen Wechsel ja so, dass man die vorherige Schauspielerin oder den Schauspieler einfach weg fahren lässt und dann kommt ein paar Wochen später plötzlich jemand neues. Bei der Jenny Steinkamp aus Alles was zählt war das zum Beispiel der Fall und da spielt ja nun mittlerweile auch die dritte Schauspieler die Rolle der Jenny. Wobei ich sagen muss, dass mir die jetzige am besten gefällt und ich der Meinung bin, dass diese auch am besten passt.

Bei Annas Geschichte stört mich zum Beispiel, dass man hier die Illusion erweckt, dass man nach einer Gesichtstransplantation ein vollkommen anderes Gesicht und vor allem eines ohne Narben hat. Anna hat eine makellose Haut und ganz ehrlich: das ist das was mich an der Hautverbrennungs - und Hauttransplantationsgeschichte auch stört. Das ist dann doch etwas übertrieben und haut einfach nicht annähernd hin. Sicherlich sollte jedem klar sein, dass das nicht der Realität entspricht, aber ein bisschen was anderes hätte man sich da durchaus einfallen lassen können.

Und ich finde es durchaus verwunderlich, dass sie dann ganz anders aussah und plötzlich auch eine andere Figur hatte. Ein bisschen Fantasie braucht man da immer noch. Immerhin nehmen sie dann immer einen ähnlichen Typ Schauspieler und das ist nicht schlecht. Wenn es erst eine blonde, schlanke Person ist und dann eine korpulente und dunkelhaarige Person, kommt man sicherlich schlechter wieder rein.

Solche Serienausstiege habe ich schon sehr oft miterlebt. Ein wohl sehr bekannter lässt sich bei GZSZ finden. Dort wurde ein Familienvater (ich weiß jetzt nicht den Namen) schon vor einiger Zeit einfach durch einen neuen Schauspieler ersetzt, nachdem dieser für längere Zeit verreist war. Anfangs war dies natürlich sehr ungewohnt und ich finde das Ganze dann auch ein bisschen lächerlich, da dann halt doch eine ganz andere Person steht, die aber die alte Person ersetzen möchte/muss.

Mit der Zeit verblasst das aber und man wünscht sich den alten Darsteller in der Tat nicht mehr zurück. Das scheint wohl reine Gewöhnungssache zu sein. Der spektakulärste Serienausstieg, den ich kenne, gab es auch in der Sendung GZSZ. Vor einigen Jahren ließen die Produzenten gleich zwei Darsteller aus der Serie verschwinden, indem sie sie mit einem Flugzeug abstürzen ließen. Während die eine schon im Krankenhaus starb, starb der zweite wenig später im Krankenhaus. So kam es wenigstens zu keinem Ersatz, was meiner Meinung nach keineswegs der Idealfall ist.

Das wird wohl immer wieder vorkommen, dass sich die Schauspieler entscheiden, aus der Serie auszusteigen. Und da muss man sich natürlich etwas einfallen lassen. Nur manche Ausstiege, fand ich dann auch etwas einfallslos, oder einfach nur übertrieben.

Meistens ist es ja so, dass dann die Figur in der Serie durch einen tragischen Unfall stirbt. So, wie es jetzt erst kürzlich bei "GZSZ" passiert ist, als die Verena Koch aus der Serie durch einen Autounfall ums Leben kam. Durch ihren Ausstieg aber, ergab sich wieder eine weitere Story. Durch ihren Ausstieg, geht es jetzt in der Serie darum, wie ihr Mann Leon die ganze Situation unter einen Hut bekommt. Und auch der Phillip Höfer, steht nun durch den Unfall mehr im Mittelpunkt, da er den verursachten Unfall verkraften muss.

Dass durch den Ausstieg auch noch andere Charaktere betroffen sind, und dass man den Ausstieg so mit in die Serie integriert, finde ich eigentlich gar nicht so schlecht. Sonst war es ja meistens so, dass die Person einfach tot war, und niemand mehr nach kurzer Zeit darüber geredet hat.

Ein wenig einfallslos finde ich es, wenn dann die Schauspieler einfach durch jemand anderen ersetzt werden. Sich an die neue Person in der Serie zu gewöhnen, ist irgendwie nicht so leicht, wenn man die Serie Tag für Tag verfolgt. Ich kaufe das dann immer nie so wirklich ab, und fand den alten Schauspieler immer besser.

Als ich den Titel deines Threads gelesen habe ist mir auch sofort die Serie "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten" in den Sinn gekommen, obwohl ich diese in all ihren Jahren nicht auch nur ein mal länger als zwei Minuten gesehen habe. Aber dort ist es ja eigentlich auch Gang und Gebe, dass gewisse Schauspieler keine Lust mehr haben, ihre Verträge nicht verlängern wollen oder einfach aussteigen möchten um sich etwas neues zu suchen - Hier hatte ich eigentlich auch immer vor Augen, dass die Serienautoren ihre Figuren in 90% aller Fälle einfach den "klassischen" Serientod sterben lassen.

Davon kann man natürlich halten was man will, obwohl auch ich dieses ständige "sterben lassen" auf die Dauer etwas sehr einfallslos finde. Früher war dies sicherlich noch recht einfach und man konnte so etwas immer mal wieder machen, heute hingegen erwartet der moderne Zuschauer schon etwas mehr, oder? Egal ob es jetzt der Tod durch Krankheit, Unfall oder sonstigen Umständen ist.

Ich selbst gucke jetzt eigentlich nicht so viel Serien, die man als Daily Soap bezeichnen könnte, in Sachen aktueller Serientod fällt mir jetzt zum Beispiel aber auch die Serie "Two and a Half Men" ein, wo man ja vor einiger Zeit Charlie Sheen durch Ashton Kutcher in der Hauptrolle ersetzt hat. Hier finde ich, hat man es zum Beispiel genau richtig gemacht - Vom Format und der neuen Qualität mit Ashton Kutcher in der Hauptrolle kann man natürlich streiten, aber ich glaube noch schlimmer wäre es gewesen, wenn man Charlie Sheen in der Serie nicht hätte sterben lassen, sondern durch einen anderen Schauspieler ersetzt, der dann seine Rolle einnimmt. Hier hätte es noch mehr direkte Vergleiche zwischen den ganzen Schauspielern gegeben, was einfach nur die Serie in die Kontroverse gezogen hätte.

Ich kenne das mit den Serienausstiegen von Schauspielern vor allem aus meiner Lieblingsserie „One Tree Hill“. Hier hat man es meiner Meinung nach wirklich am denkbar schlechtesten umgesetzt. Die beiden Hauptdarsteller, Hilarie Burton und Chad Michael Murray haben nach der sechsten Staffel aufgehört. Da die beiden in der Serie ein Paar waren, hat es ganz gut gepasst und man hat die beiden einfach aus Tree Hill ausziehen lassen, die Kleinstadt, in der die Serie spielt. Soweit so gut, ab der siebten Staffel waren die beiden also nicht mehr dabei.

Man hat sie dann durch zwei andere Charaktere ersetzt, die in der ersten Folge der siebten Staffel eingeführt worden. Natürlich waren es komplett andere Charaktere und es war nicht vergleichbar zu den Charakteren, die man über sechs Staffeln lang kannte, aber die Einführung der neuen Charaktere haben die Autoren eigentlich ziemlich gut umgesetzt.

Kritik gibt es trotzdem. Peyton und Lucas, die beiden Charaktere, die ausgestiegen sind, wurden nämlich nie wieder erwähnt. Soweit ich weiß wurden sie in einem Nebensatz einmal erwähnt, was schon ziemlich enttäuschend ist. Man wusste nicht, wohin sie gezogen sind, was sie machen, wie es ihnen geht, es wurde einfach übergangen und das obwohl die Charaktere, die noch in der Serie dabei sind, ihre besten Freunde waren.

Das ist schon ein wenig unrealistisch. Als Peytons beste Freundin dann in der Serie eine Staffel später geheiratet hat, wurde wenigstens erwähnt, dass Peyton nicht kommen kann, weil ihr Kind krank ist. Die Erklärung war aber auch sehr mager. Ich finde, ein Schauspieler könnte in so einer Situation dann ruhig einen Gastauftritt machen, der Glaubwürdigkeit der Serie zu Liebe. Ansonsten finde ich es eigentlich die beste Methode, den Charakter einfach sterben zu lassen. Daraus kann man auch eine richtig gute Storyline mit viel Trauer und Emotionen machen.