Mehltau an Tomaten im Gewächshaus

Wir haben gestern feststellen müssen, dass unsere Tomatenpflanzen mit Mehltau befallen sind. Die Pflanzen sind erst seit einer Woche im Gewächshaus und das ist neu gebaut und eingerichtet. Wie kann der Mehltau nun so schnell die Pflanzen befallen haben? Und was können wir dagegen machen, um unsere Tomatenpflanzen zu retten?

Sofort raus aus dem Gewächshaus! Gewächshäuser sind ehrlich gesagt für die wenigsten Pflanzen geeignet. Es ist einfach viel zu feucht da drin. Da kann man ja richtiges Regenwaldklima erzeugen. Das brauchen aber eben nur Regenwaldpflanzen. Wenn ihr noch andere Pflanzen drin habt, müsst ihr unbedingt tagsüber die Tür offenlassen.

Die Tomaten würde ich, wie gesagt, nach draußen holen. Stellt sie bisschen regengeschützt hin. Bei uns standen sie letztes Jahr auf der Treppe zur Haustür hoch, also an der Hausmauer. Sie sind bis zum Schluss gesund geblieben. Sie sollen ja nur nicht kübelweise von oben Wasser abbekommen. Daher gibt es auch diese Tomatengewächshäuser aus Plastikfolie, die man dann tagsüber auch auf einer Seite aufmacht.

Gegen den Mehltau verwenden wir Netzschwefelit. Das bekommt ihr überall dort, wo es Pflanzenzeug gibt. Wir kaufen es im Baumarkt. Das gibt es zum Besprühen in Pulverform, also dass man die Pflanze damit sozusagen einpudern kann. Praktischer ist aber das Pulver, dass man dann in Wasser auflöst und die Pflanze damit einsprüht.

Das Gewächshaus wird bei auch gut belüftet. Bei Sonnenschein ist die Tür den ganzen Tag offen und bei so regnerischem Wetter wie jetzt, wird das Dachfenster genutzt. So dass es doch kaum am Regenwaldklima liegen kann, oder?

Dann reicht Tür öffnen nicht aus. Sind die Scheiben des Gewächshauses denn innen nass? Man neigt auch zu sehr zum Gießen, weil viele Pflanzen ja nur in kleinen Töpfen im Gewächshaus stehen und auch mehr Wasser brauchen. Nicht unbedingt die Tomaten selber, aber halt die anderen Pflanzen. Das trägt alles zum Klima bei.

Wie gesagt, Tomaten gehören einfach nicht ins Gewächshaus. Viele machen das so, weil sie auch keinen Regen von oben vertragen, aber man sollte eben einen Mittelweg finden. Du musst dir doch nur überlegen, wo Tomaten ursprünglich herkommen und wo sie gut schmecken. Da fällt mir als erstes Italien ein. Und Italien ist nicht dafür berühmt, nasse Sommer zu haben, sondern für Sonne satt. Tomaten brauchen genau das: Sonne satt und schön trocken.

Die Pflanzen stehen nicht in Töpfen, sondern sind richtig ins Erdreich gepflanzt. Und die Scheiben sind auch nicht innen feucht. Zumal das Gewächshaus selbst bei geschlossener Tür nicht so hermetisch abgeriegelt ist, dass keine Luftfeuchtigkeit mehr raus könnte. Gegossen wird dann, wenn die Blätter anzeigen, dass sie Wasser benötigen. So sind es die Pflanzen schon gewöhnt, seit sie als Sprösslinge in einen Blumenkasten gesetzt worden.

Auch wenn das Gewächshaus nicht hermetisch abgeriegelt ist, hat es doch trotzdem vier Wände, die vor Wind schützen. Das ist doch nicht mit draußen zu vergleichen. Und Luftfeuchtigkeit entweicht nicht so schnell wie trockene Luft, weil die Luft ja immerhin noch Feuchtigkeit mit sich tragen soll.

Ich kann dir leider nicht mehr raten. Jetzt haben sie schon fast eine Woche unbehandelt Mehltau. Meiner Meinung nach sind sie verloren.