Was haltet ihr von nicht-tierischen Milchsorten?

vom 01.05.2013, 11:45 Uhr

Da ich vor kurzem eher spontan und sehr plötzlich Vegetarier geworden bin, habe ich unter anderem auch angefangen, mich mit diversen Milchsorten zu beschäftigen, die nicht von Tieren abstammen, sondern auf rein pflanzlicher Basis hergestellt werden können. Dies sind dann meistens irgendwelche Bohnen oder Nüsse, die gemahlen und dann meist noch mit Wasser versetzt werden - das Ergebnis ist ein verblüffend ähnliches Getränk zur tierischen Milch, z.B. von der Kuh. Letzte Woche habe ich dann zum ersten Mal die wohl am bekanntesten pflanzliche Alternative zur Kuhmilch probiert: die Sojamilch. Anfangs war ich sehr skeptisch, doch bereits nach dem ersten Schluck war ich positiv überrascht. Kommt die Milch aus der Sojabohne doch mit einem sehr dezenten Geschmack einher. Nun habe ich auch erfahren, dass es noch viele weitere Milchsorten gibt. Darunter zählen nicht nur Hafer- und Reismilch.

Wer sich mit Soja-, Reis- und Hafermilch nicht zufrieden geben möchte, sollte auch Mandel- oder Haselnussmilch probieren. Auch Milch aus Cashew-Kernen soll sehr gut schmecken. Jede einzelne dieser Sorten soll mit besonderen Geschmackseigenschaften einher gehen. Der Preis für Sojamilch hält sich in Grenzen: Für 1 Liter Bio-Soja-Milch von der hauseigenen Edeka-Marke habe ich 1,18€ bezahlt. Jeder weiß natürlich, dass Vollmilch wesentlich billiger sein kann. Man muss jedoch bedenken, dass es sich bei diesem Produkt um ein Bio-Produkt handelt. Ob es günstigere Marken gibt, weiß ich leider noch nicht, weil das Sortiment für Sojamilch, wie man es sich denken kann, nicht allzu groß ist. Eine sehr teure und unschöne Alternative ist die Marke Alpro-Soya, die auch viele Sojaartikel führt, die in jedem Supermarkt vorzufinden sind.

Meine Frage an euch ist jetzt: Habt ihr solche Milchsorten auch schon mal getrunken und wenn ja, wie findet ihr sie? Wenn nicht, könntet ihr euch vorstellen, dass man mit solchen nicht-tierischen Milchsorten auskommen kann, z.B. wenn man vegan (ohne jegliche tierische Produkte, Milch eingeschlossen) lebt? Ich persönlich bin von dieser großen Vielfalt und Auswahl einfach nur begeistert. Seit ihr der Meinung, dass man mit solchen Milchsorten auch andere Produkte, wie z.B. Joghurt oder auch Pudding schmackhaft herstellen kann?

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» Inceptor » Beiträge: 317 » Talkpoints: 3,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe mal Sojamilch probiert, weil ich keine Milch vertrage. Die war ganz in Ordnung, aber nicht so toll, dass ich sie regelmäßig trinken würde. Da Sojaplantagen in Lateinamerika die Artenvielfalt gefährden, weil sie sich in den Dschungel hineinfressen, und außerdem Kleinbauern ruinieren, esse ich eigentlich eher selten Sojaprodukte. Da ist die Milch von einheimischen Kühen wahrscheinlich tier-, menschen- und umeltfreundlicher. Allein der Gedanke, dass Soja soweit transportiert werden muss, lässt mir schon den Appetit darauf vergehen. Ich essen lieber regionale Speisen.

Andere milchähnliche Produkte habe ich noch nicht probiert. Bei Nussmilch kann ich mir vorstellen, dass sie ziemlich fett ist.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich lebe auch schon lange vegetarisch und wäre glücklich, wenn der Übergang zum Vegan leben einfach wäre. Leider ist er das für mich nicht. Zum einen haben wir im Moment nicht das Geld für teure Ersatzmilch, zum anderen leben wir auf dem Dorf und in unseren kleinen Supermärkten gibt es keine sehr große Auswahl. Bei meiner Mutter habe ich aber schon einige Dinge ausprobiert.

Sojamilch ist wirklich nicht gleich Sojamilch. Es gibt sehr gute und es gibt welche, die ich nie wieder trinken würde. Es ist natürlich blöd, wenn man als erstes die schlechte ausprobiert und dann denkt, jede Sojamilch würde so schmecken. Man muss dann einfach weiter rumprobieren. Aber ich halte Soja für keine gute Alternative. Die Sojaproduktion ist nicht gerade ökologisch. Auch wenn da Bio draufsteht. Für Soja wird quadratkilometerweise Regenwald abgeholzt und riesige Monokulturflächen angelegt. Das sehe ich alles sehr skeptisch.

Bei den anderen Alternativen muss man genau unterscheiden, wofür man die "Milch" verwendet. Ich habe z.B. mal Vanillepudding mit Mandelmilch ausprobiert. Aber da war der Mandelgeschmack dermaßen dominant. Von der Vanille hat man nichts mehr geschmeckt. Hafermilch passt bestimmt super zu Müsli. Ebenso Reismilch. Aber eine cremige Sauce zum Mittagessen aus Hafermilch schmeckt gleich sehr getreidig. Das kann auch gut schmecken, aber man muss drauf vorbereitet sein.


Joghurt mit Früchten schmeckt mir als Nicht-Kuh-Variante auch sehr gut, aber als purer Joghurt ohne Geschmack hab ich noch keinen guten gegessen.

Ich kann mir schon vorstellen, dass man mit ein wenig Übung gut ohne Kuhmilch auskommt. Aber ich hätte auch "Angst", dass gerade Süßspeisen wie Dampfnudeln, Pudding oder Grießbrei einfach anders schmecken. Aber dann besteht weiterhin die Frage, ob es für einen leckeren Pudding wirklich nötig ist, Mutterkuh und Kalb zu quälen. Ich verwende seit einiger Zeit einfach sehr, sehr wenig Milch. Und wenn sie billiger wird und überall zu bekommen ist, würde ich auch gerne Hafermilch etc kaufen und verwenden. Sojamilch aber nicht.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



anlupa hat geschrieben:Da ist die Milch von einheimischen Kühen wahrscheinlich tier-, menschen- und umeltfreundlicher. Allein der Gedanke, dass Soja soweit transportiert werden muss, lässt mir schon den Appetit darauf vergehen.

Das bezweifle ich aber mal stark. Tatsache ist doch, dass Kühe von Milchfarmen regelmäßig vergewaltigt werden, damit sie überhaupt mal Milch geben. Die Kälber werden ihnen meist schnell nach der Geburt weggenommen, so schnell es eben geht und dann geht das ganze Prozedere wieder von vorne los. Nicht zu vergessen, dass die Maschinen, um die Milch aus dem Euter zu bekommen, oft zu Entzündungen am Euter führen. Solche Gedanken lassen mir den Appetit an Kuhmilch vergehen. Sicher kann man das nicht verallgemeinern, aber man sollte nicht davon ausgehen, dass die Kuh, deren Milch wir trinken, ein glückliches Leben auf einer riesigen Wiese verbracht hat, wie uns das oft in der Werbung vorgegaukelt wird.

Ich persönlich trinke nicht viel Milch. Ich tue sie weder in meinen Kaffee, noch mache ich mir oft einen Kakao oder ähnliches. Wenn ich Milch zu mir nehme, dann meistens durch Produkte wie Jogurt, Quark oder Frischkäse. Hin und wieder brauche ich es auch beim Backen, wobei ich da jetzt bald mal Sojamilch ausprobieren möchte. Mein Bekannter ist vor kurzem Veganer geworden und er meinte, dass Sojamilch sehr gut schmeckt. Scheinbar gibt es Sojamilch auch in verschiedenen Geschmacksrichtungen, zum Beispiel Vanille und ich kann mir vorstellen, dass das sehr gut schmeckt. Sicherlich ist es nicht mit Kuhmilch vergleichbar, aber wenn man bedenkt, dass dafür keine Tiere leiden müssen, ist es mir das wert.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



*sophie hat geschrieben:
anlupa hat geschrieben:Da ist die Milch von einheimischen Kühen wahrscheinlich tier-, menschen- und umeltfreundlicher. Allein der Gedanke, dass Soja soweit transportiert werden muss, lässt mir schon den Appetit darauf vergehen.

Das bezweifle ich aber mal stark.

Es ist zu 100 % richtig, dass Milchkühe ein absolut beschissenes Leben führen. Aber jeden Tag Fußballfeldgroße Flächen an Wald abzuholzen und dabei tausenden Tieren die Lebensgrundlage zu entziehen, ist ebenfalls enorm beschissen. In jedem einzelnen dieser Bäume haben Tiere ihr Eier abgelegt, ein Nest gebaut und ziehen gerade ihre Jungen auf. Die stürzen dann 40 Meter in die Tiefe und sind Matsch.

Die Bulldozer erschrecken die dort lebenden Tiere so sehr, dass sie auf der Flucht ihre Jungen verlieren, weil die nicht hinterherkommen. Die verhungern dann elendig. Zudem verändert das Abholzen das weltweite Klima und hat so noch Auswirkungen auf Tiere in tausenden Kilometern Entfernung. Da sitzen dann Eisbärenmütter auf der einen Scholle und ihr Junges auf einer anderen und driften auseinander.

Es lässt sich gar nicht wirklich miteinander vergleichen. Aber stark bezweifeln würde ich hier gar nichts.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Die Bulldozer erschrecken die dort lebenden Tiere so sehr, dass sie auf der Flucht ihre Jungen verlieren, weil die nicht hinterherkommen. Die verhungern dann elendig. Zudem verändert das Abholzen das weltweite Klima und hat so noch Auswirkungen auf Tiere in tausenden Kilometern Entfernung. Da sitzen dann Eisbärenmütter auf der einen Scholle und ihr Junges auf einer anderen und driften auseinander.

Dem stimme ich schon zu, aber es sollte auch möglich sein, Soja in anderen Zonen anzubauen. In Deutschland kann Soja in einigen Zonen auch angebaut werden, wobei klar sein dürfte, dass der momentane Anbaubereich den Bedarf nicht decken kann. Das kann sich aber natürlich noch ändern. Meine Devise bleibt dennoch: Lieber pflanzlich als tierisch, wobei man ja immer noch auf die anderen pflanzlichen Milchsorten ausweichen kann. Allgemein verzichte ich persönlich auch so weit es geht auf Milch. Milch an sich trinke ich sehr selten, ich esse aber noch Produkte wie Joghurt oder auch gelegentlich Sahne.

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» Inceptor » Beiträge: 317 » Talkpoints: 3,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe aus Interesse auch mal Sojamilch probiert, als ich testen wollte, ob ich auf Milch- und Milchprodukte empfindlich reagiere. Und ich konnte mich absolut nicht mit diesem Geschmack anfreunden. Alle sagen zwar, es würde nach nichts schmecken, aber für mich hat es einen starken Eigengeschmack. Der erinnert mich ganz stark an eine Mehl-Wasser-Pampe. Und auch beim Kochen mit anderen Dingen geht dieser Geschmack nicht verloren. Ich habe mal versucht, einen Vanillepudding damit zu kochen. Das Ergebnis war absolut eklig und flog in den Müll, weil es ungenießbar war.

Den Haferdrink habe ich dann auch schon ausprobiert. Den fand ich dagegen ganz lecker und trinke ihn auch jetzt noch hin und wieder, nachdem sich die Empfindlichkeit gegen Milch glücklicherweise nicht bestätigt hat. Einmal kurz habe ich auch einen Reisdrink ausprobiert. der war absolut nicht mein Geschmack. Ich kann mich kaum noch daran erinnern, aber ich glaube, er war sehr süß, obwohl er naturell war.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich kann keine Sojamilch trinken wegen ihres hohen Fructosegehalts und weil ich eine Fructoseintoleranz habe. Probiert habe ich sie dennoch schon mehrfach und sie hat mir absolut nicht geschmeckt. Als ich im Ausland war, sind Milchprodukte sehr teuer gewesen und laktosefreie Milch (ja, eine Laktoseintoleranz habe ich auch noch :lol: ) war teurer als Reis- und Nussmilch. Ich habe alles ausprobiert und mir hat nichts so recht geschmeckt. Um es für einen Kakao (mit viel Zucker) zu verwenden, war die Milch noch in Ordnung, aber in Müsli konnte ich das Zeug einfach nicht herunterbekommen, weil der Eigengeschmack zu intensiv ist. Sorry, da lasse ich wirklich lieber Kühe leiden! Vor allem, weil der Anbau von Soja auch nicht gerade gut für die Umwelt ist.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde es im Gesamten schon gut, dass es Alternativen zu der gewöhnlichen Kuhmilch gibt und ich denke, Sojamilch ist wirklich die bekannteste Milch. Allerdings trinke ich selbst so gut wie keine Milch, sie ist meist nur eine Zugabe zu anderen Gerichten wie Kartoffelbrei oder so. Daher bin ich auch noch nie auf die Idee gekommen, mir Alternativen zu suchen, wobei ich mir schon vorstellen kann, auch mal eine Milch aus Hafer oder Mandeln zu probieren. Zum Kochen würde ich aber eher schon noch auf die Kuhmilch zurückgreifen.

Im Einzelnen habe ich mich noch nicht mit der Milch auseinandergesetzt beziehungsweise für mich gab es an sich immer nur Kuhmilch. Aber ich kann nachvollziehen, dass man sich auch mal für Alternativen interessiert, egal aus welchen Gründen dies der Fall ist. Sicherlich müsste man sich da durch probieren und auch in Bezug des Kochens. Ob es da eine Alternative gibt, wüsste ich nicht auswendig.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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