Wie hoch ist der derzeitige Spitzensteuersatz auf Einkommen?

cupertinorino hat geschrieben:Die Eingangs- und Spitzensteuersätze variieren ja immer in kurzen Jahresabständen und werden je nachdem wer wohl gerade an der Regierung ist mal nach oben oder unten angepasst.

Das sehe ich nicht so. Wenn man mal von den letzten 10 Jahren absieht, dann war der Einkommenssteuersatz recht stabil. Aber auch die bewegten Jahre haben diesen Eingangssteuersatz lediglich in Stufen auf die 14% gebracht. Gestiegen ist der Eingangssteuersatz in der Zeit nicht. Der Spitzensteuersatz ist in der Zeit im Grunde auch nur gefallen - wobei es dann einen Sprung auf 45% gab.

Wo die Varianz noch hinzu kommt oder kommen könnte, ist der Grundfreibetrag (ab welchem Betrag an Einkommen die Steuern (also die Einkommenssteuer) fällig werden) und der Betrag am Ende der sogenannten Progressionszone (ab welchem Betrag der Spitzensteuersatz zu bezahlen ist).

cupertinorino hat geschrieben:Steigt denn der Spitzensteuersatz hierbei linear an, wird die gesamte Einkommenshöhe besteuert, wird eventuell nach Einkommensarten unterschieden und bei wie viel Prozent liegt denn derzeit der Spitzensteuersatz?

Der Spitzensteuersatz liegt aktuell bei 42%, wobei man sagen kann, dass bei zu versteuerndem (!) Einkommen von über 250'000 Euro im Jahr dann 45% gefordert sind. Der Spitzensteuersatz wird erst ab dem Einkommen von ca. 53'000 Euro im Jahr eingezogen. Wobei das NICHT bedeutet, dass man bei 53'000 Euro 42% an Steuern abzuführen hat. Denn jeder Euro darunter wird ja mit einem anderen Steuersatz belastet. Es wäre also ein Märchen, wenn man behauptet, dass der Anreiz "zur Leistung" kaputt gemacht werden würde, weil man hier "die Hälfte seines Einkommens" an Steuern bezahlen muss. Jemand mit einem Einkommen von vielleicht 100'0000 Euro im Jahr dürfte (verheiratet) kaum über real 30% kommen, was an Steuern zu bezahlen ist.

cupertinorino hat geschrieben:Wohin wird in den nächsten Jahren der Trend bei der Einkommensbesteuerung eurer Meinung nach gehen?

Der "Trend" geht ja dazu über, die "Reichen" zu entlasten. Nachdem als Einnahmequelle immer mehr die Verbrauchssteuern genommen werden, dürfte der Staat die Spitzensteuer eher senken. Gerne auch in Verbindung einer Senkung des Eingangssteuersatzes - immer im Bewusstsein, dass dieses "Geschenk" eher nicht wirklich denjenigen was bringt, die eben wenig an Einkommen haben.