Dürfen Jungfamilien Innenhof zum Kinderspielplatz machen?

vom 28.04.2013, 14:16 Uhr

Herr A ist nicht kinderfeindlich, sonst würde er die zwölf Kleinkinder in dem 24 Parteienhaus nicht ertragen können. Dies stammen von insgesamt vier Jungfamilien, die den grünen Innenhof für sich entdeckt haben. Ohne irgendein Nachfragen bei den Miteigentümern, die alle Anteile an der Grünfläche haben, wurde von den vier Familien zuerst ein Holzhaus für Kinder aufgestellt, dann folgte eine Hängematte, eine Kinderbank, eine Rutsche und eine Schaukel. Heute sieht Herr A, wie eine große Springburg montiert wird. Dadurch ist die Grünfläche zu einem richtigen Tummelplatz für die Kinder des Hauses und noch anderen hausfremden Kindern herangewachsen. Die Grünfläche ist nur mehr rudimentär vorhanden und wird von ein paar Blumen gesäumt. Gegenüber ist übrigens ein ganz großer Park mit vielen Kinderspielmöglichkeiten.

Herr A fragt sich, ob andere einfach so monatelang großes Kinderspielzeug montiert werden darf, ohne die Zustimmung anderer Miteigentümer einholen zu müssen? Hat Herr A Recht, wenn er sich verschaukelt fühlt, wenn sich gewisse Familien das Recht herausnehmen, die Grünanlage einfach so mit ihrem Zeug zu okkupieren? :uebel:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Meine Güte, bei Herrn A im Haus ist ja ganz schön was los. :-)

Auch dieses Problem sollte in der Hausordnung erwähnt sein. Herr A hat dementsprechend die Möglichkeit mit der Hausverwaltung oder den Vermietern zu reden. Gibt es nicht auch in regelmäßigen Abständen Eigentümerversammlungen?

Sicherlich hätten diese vier Familien ihre Vorhaben mal im Vorhinein ansprechen können, aber ich kann mir vorstellen, dass der Innenhof ansonsten sehr wenig genutzt wird. Das ist oft so. Und wenn man sich das monatelang ansieht, wie dieser ganze Platz ungenutzt verbleibt, kann man schon mal auf solche Ideen kommen. Also ich würde auch davon ausgehen, dass wenn den Innenhof sonst keiner nutzt, es dann kein Problem ist, dort Kinderspielzeug aufzustellen.

Argumente wie "Kinderspielzeug ist hässlich" oder "Kinder sind laut beim Spielen" würde ich lächerlich finden. Natürlich muss auch hier Mittagsruhe und Nachtruhe eingehalten werden, aber ansonsten sind Kinder nun mal Kinder und lachen auch manchmal.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Da Herr A. scheinbar in einer Anlage wohnt, deren Bewohner hauptsächlich auch Eigentümer sind, sollten solche Punkte an sich in der Eigentümerversammlung besprochen werden. Hat eine solche denn statt gefunden? War Herr A. dort anwesend? Was sagten da die anderen Eigentümer zum Aufbau von Spielgeräten im gemeinschaftlichem Innenhof? Immer wird der Innenhof ja gemeinschaftlich genutzt. Wenn die Mehrheit gegen den Aufbau der Spielgeräte ist, werden die Jungfamilien sie wieder abbauen müssen.

Ich wohne in einer Mietwohnung. Zum Haus gehört ein kleiner Garten. Die Nutzung ist mir durch den Mietvertrag untersagt. Hat für mich seine Vor-und Nachteile. Ich sehe es als Vorteil an, dass ich in dem Garten auch nichts machen muss. Der Garten wird von den Eigentümern, die ebenfalls mit im Haus wohnen, genutzt.

Seit letztem Sommer steht nun auch eine Rutsche und ein Spielhaus im Garten. Die sind für die Enkel der Vermieter und Eigentümer. Da ich im zweiten Stock lebe, stört mich das nicht wirklich und die Kinder spielen dort nur sehr selten. Was wohl auch am unpassenden Wetter liegt. Das kann sich also noch ändern. Da der Garten aber eben den Eigentümern ist, würde ich auch nichts sagen, wenn es mich stören würde. Anders sehe das aus, wenn der Garten gemeinschaftlich genutzt werden würde. Da würde ich aber auch nur was sagen, wenn es sehr stark stört. Eben weil die Enkel der Eigentümer die Spielgeräte nutzen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ist Herr A Miteigentümer oder nur Mieter? Denn wenn er nur Mieter ist, dann kann er gar nichts machen. Ist er aber Miteigentümer und wurde nicht gefragt, dann wundert es mich aber auch, warum Herr A jetzt erst danach fragt, ob man er das so hinnehmen muss. Immerhin hätte er gleich reagieren können, als das erste Spielgerät auf die Grünfläche kam.

Allerdings steht eben auch die Frage im Raum, ob Herr A zu Eigentümerversammlung war, wenn ihm seine Wohnung gehört. War er nicht dort und man konnte über seinen Kopf hinweg eine Mehrheit erzielen, dann muss man ihn nicht mehr unbedingt fragen. In den meisten Wohnanlagen wird nach Mehrheit beschlossen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ohne Einverständnis der anderen Eigentümer dürften die Familien im Prinzip nur ihren eigenen Anteil an der Grünfläche für das Aufstellen von Spielgeräten nutzen. Wobei ich mich gerade frage, wie genau definiert wird, was wem gehört. Die Fläche ist ja sicher nicht mit Zäunen unterteilt. Und wenn sich die 4 Familien zusammen tun, haben sie ja immerhin auch schon 4 Anteile, die sie nutzen können.

Dennoch würde ich mal in die Hausordnung schauen. Es kann durchaus sein, dass dort festgelegt wurde, wozu der Hof überhaupt genutzt werden darf und das Aufstellen irgendwelcher großen Gerätschaften ist möglicherweise gar nicht erlaubt. Wenn Herr A nicht selbst Eigentümer sein Wohnung ist, sollte er sich eben mal mit seinem Vermieter unterhalten, damit der vielleicht das Gespräch mit anderen Eigentümern sucht. Ist Herr A selbst Eigentümer, sollte er das Thema auf der Eigentümerversammlung, die es hoffentlich gibt, zu Sprache bringen.

Benutzeravatar

» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich denke, dass Herr A recht hat. Nur hätte ich an seiner Stelle sofort beim ersten Kinderspielgerät Einspruch erhoben. Selbst wenn Herr A nicht bei einer Eigentümerversammlung anwesend gewesen wäre, hätte er eine Kopie des Protokolls bekommen, aus der hervorging, dass ein Kinderspielplatz genehmigt wurde.

So wie du das geschrieben hast, setze ich voraus, dass Herr A Miteigentümer ist und ihm ein Teil der Rasenfläche gehört. Es ist aber auch schlimm, wenn es 24 Wohnparteien gibt und vier davon sich das Recht herausnehmen, ihr eigenes Süppchen zu kochen. Das geht auf keinen Fall.

Es ist ja nicht so, dass den Kindern keine Spielmöglichkeit bleibt. Denn wie du schreibst, gibt es gegenüber einen größeren Park mit Kinderspielmöglichkeiten. Auch hier sind es nicht nur die hauseigenen Kinder, die hier spielen, sondern auch deren Freunde. Somit ist der Innenhof zu einem Kinderspielplatz mutiert. Man muss nicht kinderfeindlich sein um zu sehen, dass das nicht geht.

Es wird ja nicht nur Herr A ungehalten sein, dass aus seinem Anteil ein Kinderspielplatz gemacht worden ist, ohne ihn zu fragen. Das geht auch wirklich zu weit. Ich nehme an, dass die entsprechenden jungen Familien mit einem Spielgerät erst einmal versucht haben, ob sich jemand dagegen ausspricht. Da aber nichts passiert ist, haben sie nach und nach den Spielplatz ausgebaut. Die Kinder freuen sich, das ist klar und die Eltern haben die Kinder etwas unter Aufsicht, wenn sie aus dem Fenster schauen. Eigentlich bietet sich solch eine Innenhof ja gerade zu an, etwas daraus zu machen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Herr A war bei jeder Versammlung, wo fast nur die Jungfamilien sind. Daher ist dort eine Thematisierung ziemlich sinnlos. Herr A wundert sich, dass wenn vier Häuser ringsum anschließen, dass dort niemand noch ein Wort der Empörung ausgesprochen hat. Herr A ist Wohnungseigentümer und durfte heute noch beobachten, wir ein Reck ein betoniert wurde. Der Park ist wohl zu unattraktiv, weil es dort auch andere Kinder anderer Eltern gibt, um es mal vorsichtig anzunehmen. Das Ärgerlichste ist, dass dieser Privat-Kindertollplatz für viele Bekannte von irgendwo mit genutzt wird, die laufend zu Scharen auf die rund 100 m² große Grünfläche geladen werden.

Herr A hat früher auch dort gewohnt und damals war es schon ein Problem, überhaupt als Kind dort spielen zu dürfen. An riesige Kinderspielanlagen war nicht zu denken. Die Jungfamilien sind nur zu 50% Miteigentümer, die andere Hälfte ist Untermieter. Herr A hat seit zwei Jahren aufgrund des Tods der dort lebenden Mutter die Wohnung nicht genutzt und sie 10 Monate lang schrittweise total umbauen lassen. Leider hat sich inzwischen der Garten von einem normalen Ort für Kinder an der frischen Luft zu einem Kindertollplatz entwickelt. Herr A vergleicht das mit einer Facebook Party, zu der man 10 Leute eingeladen hat und 100 kommen. :oops:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Natürlich geht hier gegen den Willen der anderen Miteigentümer nichts und man könnte sogar verlangen, dass alle Bauten wieder rückgängig gemacht werden. Ich bin mir hier noch nicht mal sicher, ob im Zuge einer solchen Eigentümer-Gemeinschaft für einen Beschluss, die Grünflächen anders zu nutzen, eine Mehrheit reicht. Viel mehr müsste so was meiner Sicht nach im Konsens geschehen.

Zwar würde sich Herr A zum Buhmann machen, wenn er hier auf sein Recht pocht. Aber er könnte sich sicher sein, Recht zu bekommen. Worauf aber auch Herr A nicht hoffen sollte, wäre die Begebenheit, dass da Dritte für seine Interessen eintreten. Wenn Herr A also dieses Thema und sein Unbehagen nicht artikuliert und bei den Eigentümerversammlungen ausspricht, weiß keiner, dass sie hier einen anderen Eigentümer verärgern.

Zwar ist es auch unfein von den Familien, hier Tatsachen schaffen zu wollen. Aber das bedeutet nicht, dass diese Tatsachen nicht auch wieder umkehrbar sind. Man setzt vermutlich darauf, dass sich dann niemand mehr taut. Und bisher ist diese Rechnung ja auch aufgegangen. Wobei zum Trost für Herr A: in ca. 12-15 Jahren werden es weniger Kinder sein, die diesen "wilden" Spielplatz nutzen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Früher herrschte noch ein bisschen mehr Takt und Scham. Heutzutage gibt es den sicher auch noch, aber das ist das Gleiche mit Füße auf den Tisch legen, Füße auf die Sitze im öffentlichen Bus legen usw. Jeder nimmt sich alles heraus und geht das Risiko ein, dass es kracht. Bei einer aufgestellten Schaukel kann Herr A noch denken, dass die wieder abgebaut wird, aber einfach ein Reck so in den Garten einzubetonieren, das kann Herr A nicht mehr nachvollziehen.

Vielleicht kann auch Herr A eine große Satellitenschüssel zwischen die Kinderwelt aufstellen, damit er sich die Kabel TV Gebühren erspart und Herr D gleich einen Solaranlage, weil das Heizen immer teurer wird. Machen andere Leute Dinge einfach so, können weitere nach diesem Schema weiteragieren, bis nichts mehr vom Rasen zu sehen ist. :oops:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^