Andere glücklich machen, wenn man es selbst nicht ist?

vom 02.10.2012, 17:41 Uhr

A hat eine Beziehung mit B. Bisher lief es eigentlich ziemlich gut und sie sind mittlerweile mehr als fünf Jahre zusammen. Doch nun ist es, dass B sehr viele Probleme hat. Diese sind unter anderem beruflich aber auch körperlich. B muss nämlich operiert werden, was ihr große Sorgen bereitet.

Jedenfalls ist B darum eigentlich nie gut drauf. Nur selten lächelt sie mal. Die meiste Zeit ist sie eigentlich schlecht drauf und nicht besonders freundlich. Das merkt A natürlich und ihn macht es natürlich auch nicht gerade glücklich, wenn man den Partner so sieht.

Auf der einen Seite ist es doch so, dass man in einer Beziehung solche Phasen durchläuft und da einen eigentlich nur stärker miteinander verbindet. Auch der anderen Seite merkt B ebenfalls, wie er dadurch immer unglücklicher wird. Was haltet ihr denn davon? Findet ihr denn, dass man seinen Partner oder auch andere Personen auch glücklich machen kann, wenn man es selbst nicht ist? Oder denkt ihr eher, dass man dafür selbst glücklich sein sollte?

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich finde deinen Text ein bisschen schwierig zu verstehen, denn am Ende kann man nicht mehr klar erkennen, ob du nun von A oder B redest. Ich denke, dass man auch wenn man unglücklich ist, mal schauen sollte, dass man für den Partner da ist und ihm eine Freude machen kann. Aber hauptsächlich sollte natürlich der Partner für den da sein, dem es eben gerade nicht so gut geht. Eine Operation ist natürlich immer kein schöner Eingriff und ich kann die Sorgen deswegen verstehen. Da wäre es dann für mich auch wichtig, dass mich mein Partner unterstützt und versucht, mich trotzdem ein bisschen glücklich zu machen. Eine Beziehung ist ja nun mal ein geben und nehmen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Man sollte vielleicht erst einmal mit der Partnerin oder mit dem Partner darüber reden, warum er/ sie unglücklich ist und was man selbst tun kann, um wieder etwas glücklicher zu sein. In einer Partnerschaft ist es nun einmal so, dass man nicht nur sich selbst hat, sondern auch einen Partner. Ich finde es recht unfair, wenn man seine schlechte Laune an anderen auslässt, wenngleich mir so etwas auch gern mal passiert. Mein Partner weiß damit umzugehen und wenn ich darüber rede, ist es auch so, dass es dann besser wird.

Gerade in Situationen, die wie eine Sackgasse wirken, kann es hilfreich sein, darüber zu reden und andere Sichten aufgezeigt zu bekommen. Ich würde von meinem Partner erwarten, dass er mich ernst nimmt und diese Situation auch nicht persönlich nimmt. Erwarten, dass er mir Wege aufzeigt, sollte ich nicht, eher muss ich selbst dafür sorgen, dass ich da wieder herauskomme und meinen Weg gehe. Aber dennoch, in einer solchen Situation sollte man sich nicht selbst verstellen und der Partner sollte die Situation auch nicht klein reden, sondern Verständnis haben.

Wenn man jedoch ziemlich lange in einer solchen Situation ist, wird es auch schwierig werden, da allein herauszukommen. Dass der Partner dann nicht zufrieden ist, okay, aber er kann wohl schlecht sagen, dass man sich einfach zusammenreißen soll. Hilfe sollte angenommen werden, wenn sie angeboten wird, ansonsten kann es helfen, auch eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Aber niemals sollte man berufliche Probleme auf den Partner abwälzen und ihn dafür verantwortlich machen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich befinde mich auch gerade in einer Phase, wo es viele Probleme gibt, die meine Stimmung sehr drücken. Glücklicherweise lässt mein Partner sich davon nicht anstecken, sondern er baut mich wieder auf, sodass wir doch auch sehr glückliche Stunden miteinander haben, in denen ich meine Probleme vergessen kann bzw. er verkleinert dadurch zumindest den Stress, den die Probleme bei mir verursachen.

Aber auch wenn es mir schlecht geht, dann versuch ich mich aufzubauen, indem ich etwas Schönes für ihn mache. Und es funktionierte letztens sogar, dass ich meine Sorgen beiseite schob und jemand anderem bei seinen Sorgen half. Es geht also, wenn man sich nur ein klein wenig Mühe gibt und sich nicht nur auf sich selbst konzentriert, was man eh nie machen sollte, schon gar nicht in einer Partnerschaft.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Sicher ist es so, dass man als Partner eines erkrankten Menschen mitleidet. Auch ziehen einen die depressiven Phasen des Anderen in ein Loch, aus dem man sich aber gut gegenseitig wieder heraus helfen kann und sollte. So etwas stärkt eine Beziehung sehr oft, aber eben leider nicht immer. Man muss schon aufpassen, dass man als "Kranker" seinen Partner mit den Launen nicht vergrault.

Ich selbst habe so eine ähnliche Situation durch gemacht, als ich selbst letztes Jahr länger krank war. Mein Mann war immer an meiner Seite, hat mich unterstützt, aufgebaut aber auch einfach mal meine depressiven Phasen ausleben lassen. Er hat seinen Urlaub für mich geopfert, um nach einer OP bei mir zu sein und das Erlebte hat uns gehörig zusammen geschweißt.

Allerdings habe ich dann am Herbst, als es mir besser ging, gemerkt, wie er selbst in ein Loch gefallen war. Da habe ich mich dann um ihm gekümmert und ihn aufgebaut. Anfang dieses Jahr habe ich ihn zum Erholen in eine Reha geschickt, weil ich gemerkt habe, dass es ihm zunehmend schlechter geht, emotional gesehen. Natürlich hat sein Arzt das genehmigt, aber ich habe ihn dazu ermutigt, sich da zu erkundigen und die Kur zu beantragen.

Du hast schon recht, denn es gibt immer wieder Hochs und Tiefs in einer Beziehung und ich finde, man sollte die schon auch zusammen durchstehen. Aber es ist durchaus auch normal, dass man eben selbst die schlechte Phase hat, in denen man Zuspruch vom Partner braucht und natürlich merkt man dann auch, wie mitgenommen der Partner sein kann. Aber ich finde, es ist durchaus auch in Ordnung, wenn man es merkt und dem Partner nicht direkt etwas Gutes tun kann, weil es einem ja selbst schlecht geht. Aber ich weiß, dass man sich da wieder erholt und dann kann man für den Partner wieder voll und ganz da sein.

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich erwarte in Phasen, in denen es meinem Partner schlecht geht, nicht, dass er krampfhaft versucht mich glücklich zu machen. Im Gegenteil, in solchen Zeiten versuche ich ihn zu entlasten und ihm zu helfen wo es nur geht. Genauso nehme ich mir in solchen Phasen das Recht heraus mich einfach mal nur um mich zu kümmern. Deswegen würde ich nie die Beziehung in Frage stellen oder sie als weniger wertvoll ansehen. Allerdings erwarte ich von meinem Partner, dass er seine schlechten Launen und Phasen nicht an mir auslässt, sondern sich auch dann respektvoll mir gegenüber verhält, genau wie ich dies auch nicht tun würde.

» nafti » Beiträge: 425 » Talkpoints: 13,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das ist eine ziemlich schwierige Situation. Wenn es einem selbst schlecht geht, dann hat man oft keine Nerven dafür, sich auch noch darum zu kümmern, dass auch der Partner glücklich ist. Ich muss sagen, dass ich auch erwarte, dass mein Partner mich unterstützt, wenn es mir schlecht geht und dann eben für diese Phase mal seine eigene Bedürfnisse zurückstellt, bis es mir wieder besser geht. Ich denke das sind so Phasen, in denen sich zeigt, ob der Partner einen wirklich liebt oder ob er nur dein Partner ist, weil ihm der Gedanke gefällt, selbst einen Partner zusammen.

Was natürlich extrem schwierig ist, ist, wenn beide Partner unglücklich werden. Wenn es einem schlecht geht und man es nicht schafft, den Partner aufzuheitern, dann wird man schnell ja auch ziemlich deprimiert. Das ist zumindest bei meinem Freund so. Manchmal reiße ich mich dann zusammen und unterdrücke meine schlechte Laune, nur damit er selbst keine bekommt. Denn wenn beide Partner schlecht drauf sind, dann ist es wahrscheinlich sogar besser, wenn man sich aus dem Weg geht, weil man sich sonst noch gegenseitig umso mehr herunterzieht.

Bei mir gibt es solche Situationen auch hin und wieder, wobei es sich bei mir bisher noch nie um so lange Phasen wie während einer anstehenden Operation gehandelt hat. Es ist meistens immer nur ein Tag, der dann eben mehr oder weniger kaputt ist. Wir schlafen dann aber meistens eine Nacht darüber und dann geht es uns beiden wieder besser und wir vergessen wieder das, was passiert ist und reden nicht weiter darüber.

Wenn ich nun in der oben beschriebenen Situation wäre, würde ich an der Stelle von B einfach mal mit meinem Partner reden und ihm klar machen, dass es mir wegen der Operation nicht gut geht und ich ihn einfach brauche.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke, dass man dann einfach auf den kranken Partner eingehen muss und der kranke Partner oder der Partner, dem es nicht gut geht den anderen noch aufbauen muss. Immerhin ist man ein Paar und dann sollte man auch füreinander in schwierigen Situationen da sein. Jeder hat mal schlechte Phasen und da sollte man auch für denjenigen da sein und nicht noch von ihm verlangen, dass er einen selber aufbaut, weil man die Situation nicht mehr ertragen kann.

Natürlich ist es nicht schön, wenn sich beide nicht mehr wohl fühlen, aber das muss man dann eben zusammen durchstehen und gemeinsam Sachen machen, die man vorher gerne zusammen gemacht hat. Gerade vor einer Operation ist so eine miese Phase aber normal und dann sollte man die Frau auch versuchen abzulenken.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde man sollte sich in so einer Situation zusammen setzen und über alles miteinander reden. Denn das ist die beste Lösung für so ein Problem. Man muss versuchen raus zu finden, wieso der jeweilige Partner so unglücklich ist und ihm versuchen seine Angst zu nehmen. Jede Beziehung erlebt mal solche Phasen. Nicht immer läuft alles glatt, das ist ganz normal und dass kennt wohl jeder von uns.

» TanjaB » Beiträge: 33 » Talkpoints: 9,99 »


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