Würdet ihr online Tagebuch schreiben?

vom 28.04.2013, 16:57 Uhr

Meine Freundin schreibt schon, seit sie schreiben kann, Tagebuch. Ich bewundere sie dafür, weil ich die Disziplin dazu nicht hätte. Mindestens einmal die Woche setzt sie sich hin und schreibt sich ihre Lust und ihren Frust von der Seele. Sie hat mir erzählt, dass sie es manchmal sogar täglich macht, und wenn es nur ein Satz ist. Sie hat schon mehrere dicke Bücher vollgeschrieben.

Seitdem sie ihre anderen Dokumente teilweise in einer Cloud hat, ich glaube, es heißt Dropbox oder so ähnlich, ist sie dazu übergegangen, ihr Tagebuch in den Computer einzutippen und auch diese Dokumente in der Cloud zu speichern. Sie meint, dass es dort sicherer ist. Ein Haus kann abbrennen, oder ein Dieb könnte ihr die Bücher stehlen und schlimme Dinge damit anstellen.

Ich würde der Cloud aber nicht vertrauen. Ich könnte mir vorstellen, dass dort der Datenschutz nicht so genau genommen wird und durchaus Dinge ausspioniert werden. Wer sollte das verhindern oder merken? Ganz intime und persönliche Dinge würde ich nie in einer Cloud ablegen. Wie seht ihr das? Würdet ihr online Tagebuch schreiben und eure Gedanken und Gefühle in einer Cloud ablegen? Oder hättet ihr auch Bedenken, dass solche Dinge ausgewertet und ausgenutzt werden?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich glaube, wenn die Leute von dem Clouddienst an Informationen interessiert sind, dann sind das nicht persönliche Tagebucheintragungen. So viel interessantes wird da nicht drin stehen. Schon gar nicht, wenn man die Person gar nicht kennt. Und wenn, dann erfährt man ja auch nie, dass es gelesen wurde. Aber trotzdem wäre es natürlich blöd.

Aber bei Clouddiensten wird immer erwähnt, dass man die Daten auch noch woanders speichern soll. Ich finde Computer nicht so zuverlässig, dass ich ihnen so wertvolle Daten anvertrauen würde, deren Verlust wirklich schmerzhaft wäre. Und ein Computerabsturz halte ich für sehr viel wahrscheinlicher als das ein Dieb Tagebücher klaut. Die haben mit dem Fernseher und dem Laptop schon genug zu schleppen. Der Absturz muss ja nicht auf ihrem PC stattfinden, was natürlich noch wahrscheinlicher ist. Aber auch der Clouddienst arbeitet einfach nur mit Computern.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich führe zwar persönlich auch kein Tagebuch, hätte aber wenig Bedenken, es online "aufzubewahren". Bei realen Büchern wäre ich mir doch unsicherer, da derjenige, der die in die Finger bekommt, mit großer Wahrscheinlichkeit ein Bekannter ist, was mir viel unangenehmer wäre. Wenn sich ein fremder in meine Cloud hacken würde, wäre das natürlich ärgerlich, aber meine persönlichen Einträge wären mit Sicherheit nicht von Interesse für ihn.

Geht es um die sichere Aufbewahrung, müsste man die Bücher wohl in einen Banktresor stecken, um wirklich vor Brand- und Wasserschaden geschützt zu sein. :wink:

Mir wäre es allerdings nicht so wichtig, dass meine Tagebucheinträge unversehrt der Nachwelt überliefert werden, im Gegenteil, wahrscheinlich würde ich die Bücher selbst irgendwann verbrennen, damit sie nicht in die falschen Hände geraten. Aber es gibt sicher auch Leute, die die Einträge entweder selbst später nochmal nachlesen wollen, oder sie an ihre Nachkommen vererben wollen oder Ähnliches. Dann könnte man sie ja bei verschiedenen Cloud-Diensten hochladen, das Risiko, dass beide zur gleichen Zeit versagen, müsste ja sehr gering sein.

» Margarite » Beiträge: 56 » Talkpoints: 1,14 »



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