Was tun bei "Ich habe keine Lust mehr"- Momenten?

Ich kenne das Gefühl, obwohl ich "nur" in der Oberstufe am Gymnasium bin. Natürlich hat man ab und zu das Verlangen etwas Anderes zu tun, aber ich motiviere mich immer damit, dass ich mir durch mein Arbeiten und Schaffen den Feierabend erst richtig "verdiene" und ihn so auch erst genießen kann.

Besonders schlimm ist es aber auch, wenn man um 18 Uhr endlich aus der Schule kommt und noch für Klausuren und Tests lernen und Hausaufgaben bis zum Abwinken machen muss! Da komme ich auch an meine Grenzen. Aber je pflichtbewusster und ordentlicher man arbeitet, desto mehr wird man auch von diesen Gedanken abgelenkt und freut sich später umso mehr, wenn man denn fertig ist. Also einfach immer weiter und bloß nicht unterkriegen lassen, vertief dich lieber in deine Arbeit, dann bist du auch abgelenkt!

Solche Momente dürften jedem mal passieren. Nur die Frage, wie man damit umgeht, ist für mich wichtig. Im Arbeitsleben passiert das eigentlich kaum. Wenn die Arbeit interessant und abwechslungsreich ist und man sie gerne macht, kommt es sehr selten zu solchen Aussagen, dass man keine Lust mehr hat. Passiert es doch mal, mache ich einen Kaffee, überlege kurz, ob ich die Arbeit auf den nächsten Tag verschieben kann und fange dann mit neuem Elan wieder an und denk nicht mehr dran.

Geht es aber um private Momente, kann es mir schon passieren, dass ich mittendrin aufhöre zu putzen oder aufzuräumen, weil ich keine Lust dazu habe und mir der Antrieb fehlt. Die Motivation fehlt mir dann und es ist mir egal, ob ich nun durch eine Fensterscheibe gucke, die an einzelnen Stellen Flecken hat oder nicht. Denn ist sie geputzt, sieht sie bald wieder so aus. Und durchgucken kann man allemal. Also kommt es dann schon mal dazu, dass ich die Arbeit verschiebe.

Solche Momente kennen wir doch alle. Egal, ob wir an der Kasse sitzen, am Schreibtisch Unterlagen zusammensuchen, oder gerade Förderbänder einstellen. Gewisse Momente der Un- oder Untermotivation gibt es immer mal wieder. Ich selbst motiviere mich gerne dadurch, dass ich dann kurz zuhause anrufe und mich nach meiner Frau und den zwei Jungs informiere. Ein kurzes Gespräch später kann ich dann wieder mit vollem Elan durcharbeiten mit voller Vorfreude auf den Feierabend, auf die Familie. Vielleicht kannst du dich auch damit motivieren.

Problematisch wird es, wenn die Freude am Job längere Zeit ausbleibt und man sich so gar nicht mehr motivieren kann oder will. Dann muss auf jeden Fall Urlaub her, je länger, desto besser. Denn dann merkt man mal so richtig, wie einem die Arbeit am Herzen liegt. Denn, ob man es glaubt oder nicht, man sehnt sich dann wirklich nach seiner Arbeit. Und wenn man dann am Strand liegt und mit seinem Smartphone den Kollegen schreibt, dass man gerade die Seele baumeln lässt und sich ausruht und dann die Antwort aus dem Büro kommt, es ist viel los, aber die Arbeit läuft trotzdem ganz entspannt und man wartet auf dich - dann kann man wieder mit Euphorie und Enthusiasmus seiner Tätigkeit nachgehen.

Natürlich habe auch ich mal diese lustlosen Phasen. Aber was soll man machen? Man hat seine Arbeitszeit abzuleisten und seine Arbeit zu erledigen und damit hat sich die Sache. Da hilft es nur die Zähne zusammenbeißen und durch den Tag zu gehen. Vielleicht kann man sich Arbeit suchen, die einem Spaß macht oder man verschönert sich auch mal seinen Arbeitslatz. Wenn es am Wetter liegt, lässt sich vielleicht mit dem Laptop auch draußen arbeiten oder dergleichen, sofern es machbar ist.

Bei mir ist es nun auch schon immer mal, dass ich einfach keine Lust mehr habe, da ich den Mund mir fusslig rede und nichts passiert oder so. Flüchten kann ich einfach nicht und würde ich auch nicht tun, ich versuche den Arbeitstag einfach nur für mich schön zu gestalten und bemühe mich auch darum, dass eine angenehme Atmosphäre herrscht. Wenn diese dann vorhanden ist, ist es auch wieder gut und problemloser, ich bin motivierter. Dass ich aber völlig unmotiviert bin, kann ich nicht bestätigen. Ganz im Gegenteil, ich bin derzeit gern arbeiten.