Kündigung bei der Bahn nicht eingegangen - Was nun?

vom 17.04.2013, 21:59 Uhr

A hat sich die Probe BahnCard 25 geholt um für 10 Wochen günstig 400 km entfernt ihren Freund besuchen zu können im Klinikum. Da A in dieser Zeit jedes Wochenende mit dem Zug fuhr, lohnte sich die Probe BahnCard 25 für diese 10 Wochen sehr und A kündigte die Probe BahnCard25 8 Wochen anstatt 6 Wochen vor Auslauf schriftlich der Probe BahnCard mit dem Zusatz, das man A bitte eine schriftliche Kündigungsbestätigung zusenden solle. Auch der Vermerk zu wann A kündigen möchte stand darin.

Nun 4 Wochen vor Ablauf der Probe BahnCard bekam A eine neue BahnCard 25 (ohne Probe) die A gar nicht möchte, denn A hat fristgerecht gekündigt. A rief sofort bei der Hotline an, die jedoch A vertröstete dies schriftlich zu machen. A setzte sich sofort an den Computer und schrieb einen Brief, in dessen stand, das A fristgerecht gekündigt hat und eine Kopie der Kündigung beiliegen würde. A hat nun wahnsinnig Angst das ihr die BahnCard behalten muss, obwohl sie A nichts bringt denn A´s Freund ist aus der Klinik zurück und so muss A nirgens mit dem Zug mehr hin fahren, da A auch mit dem Auto mobil ist für kurze Strecken.

A hat die Kündigung 8 Wochen vor Ablauf per normalen Brief versendet und dies mit A.´s Freund zusammen in den Briefkasten des Klinikums geworfen. Kann A. irgendwie um die BahnCard 25 drum herum kommen oder dies nachweisen nachträglich? Eine Sendung per Einschreiben hätte A. wohl auch nichts gebracht weil A. nachweisen müsste, das auch wirklich die Kündigung darin gewesen ist oder?

Benutzeravatar

» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Um die Sache mal auf den Punkt zu bringen: Wenn sich die Bahn stur stellt, dann werdet ihr wohl diese BahnCard 25 behalten müssen. Ihr habt nun das einzige getan, was noch bleibt: Den Sachverhalt erneut schriftlich dargelegt, hoffentlich unter Nennung des Zeugen, der bei Einwurf des Briefes zugegen war und mit Kopie der Kündigung. Hoffentlich per Einschreiben. Nun kommt es aber auf den guten Willen des Sachbearbeiters an. Bis der etwas entscheidet, dürfte aber einiges an Zeit vergehen und in der Zeit dürftet ihr die Karte eigentlich nicht benutzen.

Ich würde mich aber darauf vorbereiten, dass die Bahn da nicht nachgeben wird. Ihr habt faktisch keine Möglichkeit, den Zugang des Schreibens nachzuweisen. Auch die Zeugenaussage alleine ist in diesem Fall nur ein sehr schwaches Indiz. Was du nicht haben solltest: wahnsinnige Angst. Die Karte kostet 61€. Das ist für viele viel Geld, aber es ist eine Summe, die einen nicht umbringt oder in Existenznot bringt. Vielleicht findet ihr ja sogar eine Möglichkeit, das Geld durch einige kleine Bahnreisen wieder zu erwirtschaften.

Du liegst richtig, auch ein Einschreiben hilft im Prinzip nur bedingt weiter. Denn auch bei einem Einschreiben kannst du schlussendlich nicht nachweisen, dass das betreffende Dokument dem Empfänger wirklich zugegangen ist. Ähnliches - wenn auch die Lage anders ist - gilt für Faxe oder Mails mit Anhängen. Aus praktischen Gründen werden solche Dokumente, bzw. Zustellformen im Geschäftsverkehr aber i. d. R. akzeptiert. Im Fall des Falles ist die Beweislage jedoch davon abhängig, wie ein Richter den Sachverhalt sieht. Und da ist es, wie auf hoher See, man ist dem Schicksal ausgeliefert. Äußerst hilfreich sind Zeugen, die Inhalt und Einwurf, oder die Versendung eines Dokumentes (Fax) lückenlos bezeugen können. Aber es gilt immer: 100% sicher ist das nicht. Einen einfachen Brief zu schicken ist allerdings sträflich nachlässig und blauäugig. Da habt ihr einen Fehler gemacht.

Aus diesem Dilemma gibt es nur 2 Auswege. Man kündigt so frühzeitig, dass eine Bestätigung des Gegenüber sicher kommt und so, dass man im Fall des Ausbleibens der Bestätigung noch Zeit zum Nachhaken hat. Im Fall der Bahn hätte ich sofort gekündigt, denn bis zu 4 Wochen für eine Rückantwort der Bahn hätte ich persönlich erwartet. Der zweite Ausweg, ist der einzig rechtlich sichere Weg. Das wäre die gerichtliche Zustellung des Einschreibens. Das allerdings kostet ca. 23 Euro.

Nicht ärgern, keinesfalls Angst haben. Es sind 61 Euro und davon geht die Welt nicht unter. Nehmt es posititv, macht ein paar kleine Bahnreisen und nutzt den Vorteil. Vor allem: Kündigt die BahnCard rechtzeitig!

Benutzeravatar

» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


A hat nachdem die Rechnung für die BahnCard 25 in Höhe von 61 Euro gekommen ist, sofort ein Schreiben an die Bahn geschrieben mit einer Kopie der Kündigung die A versendet hat und dem Entgegenkommen, das A die BahnCard 25 per Einschreiben gerne zurück sendet. Innerhalb von einer Woche bekam A von der Bahn Post mit dem Einverständnis der Kündigung mit der Bitte jedoch die BahnCard 25 zurück zu schicken.

A hat sich sehr darüber gefreut, nun die 61 Euro nicht bezahlen zu müssen und wird die BahnCard 25 nun auch promt per Einschreiben an die Bahn zurück senden. A wird zudem bei weiteren Kündigungen allgemein diese so früh wie möglich absenden, sodass einem Bestätigungsschreiben nichts im Wege stehen kann zeitlich.

Benutzeravatar

» SybeX » Beiträge: 3896 » Talkpoints: 11,19 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^