Wie schnell kann man Gitarre lernen?
Ich habe mich jetzt endlich zusammengerissen und werde demnächst anfangen, Gitarre zu lernen. Und zwar nicht im Selbststudium, dazu fehlt mir einfach die Disziplin, sondern von einem Lehrer. Der Haken an der Sache ist, dass ich bald anfange zu studieren und ich auch noch definitiv die Vorkurse besuchen muss. Das wiederum bedeutet, dass ich nur noch wenige Monate Zeit habe. Natürlich kann man in vier, fünf Monaten nicht lernen, perfekt Gitarre zu spielen. Ich dachte mir aber, wenn ich wenigstens eine gute Basis aufbaue und lerne, was ich eigentlich tue (was man, wenn man nur die Tabs auswendig lernt, eher nicht tut), werde ich mir den Rest im Laufe der Jahre auch selbst gut aneignen können. Ich kenne schließlich mehrere Personen, die es sich selbst völlig alleine beigebracht haben.
Nun meine Frage an alle, die Gitarre spielen: Was schätzt ihr, wie lange es dauert, bis man eine solide Basis und Grundkenntnisse hat? Sprich, dass man Noten lesen und gut zwischen den Akkorden wechseln kann (das mit den Akkorden hat mir große Schwierigkeiten bereitet, als ich es mir selber beibringen wollte vor etwa zwei Jahren).
Die solide Basis, die du angesprochen hattest, bezieht sich meiner Meinung nach höchstens auf "Wie halte ich eine Gitarre richtig?" und "Wie spiele beziehungsweise greife ich richtig die Töne?". Und wenn ich ganz ehrlich bin, ich spiele seit über 8 beziehungsweise fast 9 Jahren Gitarre, also seit ich klein bin, und ich kann immer noch keine Noten lesen. Es gibt für Saiteninstrumente wie Gitarre beziehungsweise Bassgitarre eine andere Notationsform, die Tabulatoren, kurz Tabs. Mit denen kommt mal viel einfacher zurecht.
Um auf deine Frage zurück zu kommen: Man kann nicht verallgemeinern wie schnell jemand Gitarre spielen lernt, zumal dies auch von dem gewünschten Ziel abhängt. Jemand der klassische Gitarre und Sachen wie Bruder Jakob spielen möchte hat es um Welten einfacher, wie jemand der in die Richtung Metalcore gehen möchte. Von daher wär es erst einmal sinnvoll an welches Milieu du in etwa gedacht hast, bestenfalls noch das Alter und ob du musikalische Vorkenntnisse hast. Ohne diese Informationen kann man herzlich wenig darüber sagen.
Was vielleicht noch erwähnenswert sein sollte: Man lernt nie aus, man kann immer noch etwas dazu lernen. Von daher solltest du wirklich genau beschreiben was du dir erwartest und erhoffst.
Das kommt drauf an wie viel Talent du hast. Wenn man Ehrgeizig ist, schafft man es innerhalb einer bis zwei Wochen nach Akkorden zu spielen. Tabulatoren und gar Noten wird es schon kniffliger. Man braucht da einfach einige Zeit, bis man es schafft das am Blatt gelesene sofort in Bewegung umzusetzen, das dauert dann schon einige Jahre.
Ein weiterer Faktor ist die Frage, ob du schon ein anderes Instrument vorher gespielt hast. Deiner Fragestellung nach gehe ich davon aus, dass das nicht der Fall war, deshalb wirst du auch musiktheoretische Grundkenntnisse gebrauchen können. Das faszinierende an der Sache ist nämlich, dass Musik als eine der wenigen Dinge im Leben in sich geschlossen logisch ist. Alles macht da irgendwie Sinn, wenn man auch - ich weiß nicht was du studierst - physikalische Aspekte mit einbezieht. Schwebung, wie sie beispielsweise besonders bei Streichern zu hören ist, im Sinne einer schebenden Welle, oder dann wenn man eine Gitarre stimmen muss, und zwei Saiten nur schwer hörbare Unterschiede in den Frequenzen haben.
Wichtig ist einfach nur, dass du am Ball bleibst. Probiere Barrée-Griffe mal trocken aus, ein paar mal am Tag. Dafür brauchst du viel Kraft, und auch sonst wirst du teilweise viele Schmerzen erleiden, aber es lohnt sich!
Naja, also einige Jahre braucht man nun nicht um vom Blatt spielen zu können. Wichtig ist erst einmal, dass man sich an dem Instrument orientieren kann und weiß wie alles funktioniert, bevor man direkt los legt. Dabei sollte man schließlich auch aufpassen, dass man sich nichts Falsches angewöhnt beziehungsweise beibringt.
Musiktheoretische Kenntnisse sind meiner Meinung nach auch einfach überflüssig. Ich hab überhaupt keinen Plan von Musiktheorie und kann trotzdem, so wie man das von den Leuten immer wieder hört, ganz gut Gitarre spielen. Auch heutzutage gibt es Leute die nach Gehör spielen können und dabei ist es besonders wichtig ein Gefühl zu entwickeln und sich an die Sache heranzutasten. Und mit Gefühl meine ich Gefühl, denn das fehlt den meisten Gitarristen die nach Noten spielen schon ziemlich. Noten grenzen einen ein, dabei sollte man eigentlich versuchen mit seinem Wissensstand eigene Sachen auszuprobieren.
KingTarzan hat geschrieben:Die solide Basis, die du angesprochen hattest, bezieht sich meiner Meinung nach höchstens auf "Wie halte ich eine Gitarre richtig?" und "Wie spiele beziehungsweise greife ich richtig die Töne?". (...) Von daher solltest du wirklich genau beschreiben was du dir erwartest und erhoffst.
Ich möchte gerne Begleitung spielen können, wenn jemand singt. Was ich aber auch interessant finde, sind einfach Melodien. Ich bin eine furchtbare Sängerin, von daher würde es für mich nicht so viel Sinn machen, mich nur auf die Begleitung zu konzentrieren.
Was ich, als ich es mir selbst beibringen wollte vor einigen Jahren, nicht geschafft habe, war vernünftig zwischen den Akkorden zu wechseln. Deswegen klang es immer abgehakt, wenn ich versucht habe zu spielen. Happy Birthday habe ich mir aber immerhin selbst beigebracht übers Internet.
Also, mein Bruder spielt seit circa 2 Jahren Gitarre. Der hat sich das damals ganz allein mithilfe eines Buchs beigebracht, da hatte er auch kaum Zeit. Die Basics zu lernen ist also eigentlich ganz einfach (zumindest auch im Vergleich zu anderen Instrumenten.) Die Akkorde richtig zu wechseln erfordert natürlich Übung, aber die Zeit, jeden Tag hin und wieder zehn Minuten "herumzuklimpern" wirst du wahrscheinlich aufbringen. Mit einem Lehrer geht das alles natürlich noch schneller.
Du musst halt nur konsequent üben und auch nicht aufgeben, wenn's mal etwas schwieriger wird. Mit der Zeit wirst du (auch ganz allein) immer besser werden. Viel Spaß beim Spielen. Übung macht den Meister.
Ich bin hier sehr stark der Meinung, dass das eigene Talent und die Begabung eine große Rolle spielen. Es ist auch sicher nicht vom Nachtteil, wenn man vielleicht mal ein anderes Instrument gespielt hat und sogar schon ein paar Noten kennt. Vor ein paar Jahren habe ich mir mal eine E-Gitarre gekauft, weil ich mal Lust darauf bekam. Es war keine besondere, sondern nur eine einfache Anfänger E-Gitarre.
Ich habe mir ein paar kleinere Sachen selbst beigebracht, aber mir wurde schnell klar, dass ich die Akrobatik mit den Fingern absolut nicht beherrsche. Auch nach einer Weile wurde das ganze nicht besser. Vielleicht war der Weg des Selbststudiums nicht so der richtige. Manch einer hat schon den einen oder anderen einfachen Song in wenigen Wochen drauf, aber das ist eben, je nach Person, unterschiedlich.
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