Wieso fördert warmes Wasser den Urinfluss?

Ich habe damals von irgendeinem Freund mitbekommen, wie er seinem Bruder einen Streich gespielt hat. Dabei soll man einer Person, die gerade tief und fest schläft, die Hand nehmen, und in warmes Wasser tun. Das Wasser sollte in einer Schüssel sein, und die Hand so platziert werden, dass sie darin bleiben kann. Dies führt dazu, dass der Schlafende unbemerkt ins Bett macht, da warmes Wasser Urinfördernd sein soll. Selber ausprobiert habe ich das noch nicht, und würde ich auch nur ungern, da ich es ziemlich gemein finde.

Doch immer wenn ich in die Dusche steige, stelle ich das Wasser erst einmal auf warm. Wenn meine Füße in den ersten Kontakt mit dem warmen Wasser kommen, verlange ich direkt das Gefühl zu urinieren. Also scheint an dem Ganzen doch was dran zu sein. Aber wieso ist das so? Hat das eine bestimmte biologische Erklärung? Würde mich mal brennend interessieren.

Ich kenne diesen Streich und weiß auch, dass er funktioniert, weil ich den selbst schon einmal einer anderen Person "gespielt" habe. Woran das liegt, weiß ich nicht genau, ich kann da nur vermuten.

Ich denke, dass es daran liegt, dass durch das warme Wasser ja die Muskeln entspannt werden und damit auch der Schließmuskel. Wenn der entspannt ist, kann der Urin ungehindert fließen, wodurch sich die Person einnässt. Wenn man wach ist, funktioniert das vermutlich deshalb nicht, weil man ja alle seine Muskeln unter Kontrolle hat und nicht nahezu komplett entspannt ist, wie wenn man eben schläft.

Dieser Streich wird auf Klassenfahrten immer wieder gerne gespielt, und aus diesem Grund kenne ich ihn auch. Ich habe das zwar noch nie persönlich gesehen, aber andere haben mir erzählt, dass es wohl auch wirklich klappt. Die Sendung "Galileo" hat dazu wohl mal eine Reportage gedreht, sie kamen aber zu dem Ergebnis, dass dies nur eine Lüge ist, und der Streich eigentlich gar nicht funktioniert. Ich denke, dass es aber ganz stark davon abhängt, wie man sich gerade fühlt. Schläft die Person wirklich entspannt, und wacht sie nicht auf, wenn man den Streich spielt? Ein ganz wichtiger Faktor ist außerdem, wann die das letzte Mal auf Toilette war. Ist das erst einige Zeit her, dann sinkt die Wahrscheinlichkeit entsprechend, dass derjenige dann ins Bett pinkelt, weil er ja gar nicht wirklich muss.

Man kann das Ganze aber auch wissenschaftlich begründen. Wenn wir warmes Wasser irgendwo spüren, dann sendet der Nerv dort einen Reiz an das Gehirn, dieses gibt dann den Befehl die Muskeln zu lockern. Warum das so ist kann ich nicht sagen. Wenn wir wach sind, dann können wir das unterdrücken, wenn wir aber schlafen, passiert das im Unterbewusstsein, und wir können es so gesehen nicht steuern. Die Muskeln lockern sich alle automatisch, und eben auch der Schließmuskeln, und dann fließt der ganze Urin ungehindert raus, ohne das wir etwas machen können. So gesehen ist der Streich eigentlich ziemlich gemein, weil man machtlos dagegen ist.

Ich würde sagen, dass es mit dem warmen Wasser zusammen hängt, das einem ein angenehmes Gefühl beschert. Vielleicht liegt es auch daran, dass sich die Muskeln oder auch der ganze Körper durch die angenehme Wärme des Wassers entspannt und das Gefühl bekommt, plötzlich urinieren zu müssen.

Dieses Gefühl wird mit großer Wahrscheinlichkeit jeder von uns schon mal gehabt haben. Aber am sinnvollsten wird es wohl sein, wenn man dazu die Wissenschaft in Betracht zieht. Denn ich würde mal behaupten, dass es etwas wissenschaftliches an sich hat oder auch mit dem Bereich der Medizin zusammenhängt. Wenigstens ist dieses Gefühl etwas Normales und nichts Schlimmes, aber merkwürdig ist es dennoch.