Wieso erscheint uns mit geneigtem Kopf nicht alles schräg?

vom 22.04.2013, 17:33 Uhr

Die Frage hört sich beim ersten mal bestimmt komisch an. Doch ich habe mich gefragt, wieso man nicht alles schräg sieht, wenn sich der Kopf zur Seite neigt. Ich bin nicht so begabt in Biologie, daher würde mich die Antwort darauf schon interessieren. Oder ist das, was wir mit geneigtem Kopf sehen, schon schräg? Das könnte ich aber nicht nachvollziehen. Vielleicht kommt es darauf an, wie sehr man sich auf das Umfeld konzentriert, in der man seinen Kopf neigt?

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» Owlytic » Beiträge: 534 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das hat nichts mit Konzentration auf sich. Genau die selbe Frage habe ich mich vor einigen Jahren mal gefragt und habe mich vor einem Spiegel gestellt. Dort habe ich mir in die Augen geguckt und mein Kopf geneigt. Wenn man ganz genau hinschaut sieht man, wie sich die Augen dem Kopf anpassen und sich mit drehen. Aus diesem Grund siehst du auch nichts schräg, wenn du deinen Kopf neigst.

» Gamer » Beiträge: 432 » Talkpoints: 2,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das Gehirn gleicht das einfach ganz schnell wieder aus. Sonst wäre die Gefahr für dich zu groß, dass du die Orientierung verlierst und es zu einem Unfall kommt. Das ist also ein Schutzmechanismus.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ehrlich gesagt wundere ich mich über Deine Frage. Wenn ich meinen Kopf neige, sehe ich meine Umgebung natürlich schräg. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, dass es anders sein kann. Natürlich sieht man auch schräg, wenn man den Kopf schräg hält, denn dann befinden sich die Gegenstände ja auch schräg zum Sichtwinkel. Sie reflektieren das Licht also auch schräg und daher sieht man sie auch genau so, wie sie eben da sind - schräg. Oder verstehe ich die Frage jetzt völlig falsch?

Dass man aber wegen der schrägen Sicht nicht sofort umkippt oder orientierungslos ist, ist noch einmal eine andere Sache. Das ist tatsächlich eine Art körperlicher Schutzmechanismus und wohl auch eine Gewöhnungssache. Ich weiß nicht, ob es bei neugeborenen Kindern auch schon so ist, oder quasi erst "erlernt" werden muss. Andererseits hat Orientierung und Gleichgewichtssinn aber auch nicht primär etwas mit dem Auge zutun, sondern zu einem großen Ausmaß eher mit den Gleichgewichtsorganen im Ohr.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Gamer hat geschrieben:Das hat nichts mit Konzentration auf sich. Genau die selbe Frage habe ich mich vor einigen Jahren mal gefragt und habe mich vor einem Spiegel gestellt. Dort habe ich mir in die Augen geguckt und mein Kopf geneigt. Wenn man ganz genau hinschaut sieht man, wie sich die Augen dem Kopf anpassen und sich mit drehen. Aus diesem Grund siehst du auch nichts schräg, wenn du deinen Kopf neigst.


Da bist du einer optischen Täuschung unterlegen. Die Augen können sich natürlich in der Augenhöhle in einem gewissen Maße bewegen, aber sie können sich nicht um ihre eigene Längsachse drehen. Und das müssten sie ja machen, damit sie die Neigung des Kopfes ausgleichen können. Und selbst, wenn sie es könnten, hätten wir ein neues Problem: ein Auge wäre dann ja höher als das andere, je nachdem, wie stark und zu welcher Seite hin man seinen Kopf neigt. Das bedeutet, dass das Gesamtbild, welches das Gehirn aus den beiden Einzelbilder, die das rechte und das linke Auge senden, unscharf wäre. Das kommt daher, dass die Bilder so übereinander gelegt werden, dass sie sich überschneiden (das ist dann der Bereich, in dem wir besonders scharf sehen). Diese Bereiche würden aber dann ja aus verschiedenen Eindrücken bestehen, wir hätten also kein klares Bild. Und auch die peripheren Bereiche wären verschieden, da sie verschiedene Höhenschnitte abbilden.

Insgesamt könnten wir also nichts mehr erkennen, wenn sich unsere Augäpfel bei einer Kopfneigung um ihre eigene Achse drehen würden. Dies kann also nicht der Trick sein, den sich die Natur ausgedacht hat.

Es ist sehr viel einfacher. Das Gehirn eines Säuglings würde tatsächlich noch einen schrägen Gesamteindruck vermitteln. Aber wenn sich ein Lagesinn ausgeprägt hat, kann das Gehirn umrechnen, sodass unsere normalen Eindrücke von "oben" und "unten" erhalten bleiben. Das ist ein Effekt, der mehr oder weniger aus Erfahrung basiert. Das Gehirn hat einfach gelernt, wo oben und wo unten ist und kann dies auch bei geneigtem Kopf feststellen, sodass es nicht denkt, die Welt sei schief.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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