Erleiden Hunde starke Schmerzen durch Piercing?

vom 29.03.2013, 00:53 Uhr

Kühen wird ja eine Marke oder Kennzeichen ins Ohr gepierct. Ochsen bekommen einen Nasenring. Wie ist das mit anderen Tieren? Werden auch Hunde gepierct? Ich kann mir vorstellen, dass der Mensch auch dazu bereit ist, den Hunden eine Kennmarke ins Ohr zu stechen. Einen Chip bekommen sie ja schon unter die Haut gespritzt. So kann man sie im Bedarfsfall schnell ihrem Herrn zu ordnen. Aber ich glaube, dass das schmerzlos ist. Aber wie ist es mit einem Piercing bei den Tieren? Kann man auch das als schmerzlos hinnehmen?

Kennt ihr Tiere, die in den Ohren gepierct sind? Wenn ja, welche Bedeutung hat das Piercing für euch? Findet ihr es wichtig und gut, dass man Tiere pierct? Manche Menschen sind ja total egozentrisch und wollen, dass ihr Vierbeiner ebenso ein schönes Piercing hat, wie sie selbst. Wie bezeichnet ihr eine solche Tierquälerei, nur damit das Herrchen seinen Wunsch erfüllt bekommt?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Im Ausland, z.B. Bulgarien, Rumänien, der Türkei oder Albanien, kannst du Hunde mit Ohrmarken sehen. Das sind meist (ehemalige) Straßenhunde, die von Tierschützern eingefangen, medizinisch versorgt, geimpft und kastriert worden sind. Damit dies deutlich sichtbar ist, bekommen die Tiere während der Narkose bei der Kastration eine Ohrmarke. So sind sie einigermaßen vor Verfolgung durch die dortigen Behörden geschützt.

Stieren wird der Nasenring hierzulande unter örtlicher Betäubung von einem Tierarzt eingezogen. Bullen sind für den Menschen gefährlich und werden deshalb nur am Nasenring mittels einer Führstange geführt. Das Anbringen der Ohrmarken erfolgt vom Landwirt - ohne Betäubung. Natürlich tut das den Tieren weh, aber es ist billiger, als wenn es der Tierarzt unter Betäubung macht. Bei der Nutztierhaltung steht Profit leider häufig vor Tierschutz .

Das Einziehen von Ohrmarken oder Nasenringen bei Tieren würde ich aber nicht 'Piercing' nennen, da es wohl kaum etwas mit Körperschmuck zu tun hat.

Das Durchbohren von Körperteilen von Tieren aus Gründen angeblicher Verschönerung ist laut Tierschutzgesetz in Deutschland glücklicherweise verboten, da nur Eingriffe erlaubt sind, die medizinisch notwendig sind (bei den sog. 'Nutztieren' gelten gewisse Ausnahmeregelungen, siehe oben, echtes Piercing gehört aber nicht dazu!). So wurde auch einem Pferdebesitzer vor kurzem verboten, seinem Pferd ein Tattoo stechen zu lassen.

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» Vega » Beiträge: 207 » Talkpoints: 137,19 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Der Prozess, bei Tieren Piercings zu setzen, ist definitiv nicht schmerzlos. Das ist es auch bei Kühen nicht, aber da geht es eben um den Profit, wie hier auch schon erläutert wurde.

In Deutschland sind Piercings, die nur Schmuckgründe haben, glücklicherweise als Tierquälerei, denn dabei werden dem Tier unnützerweise Schmerzen zugefügt, verboten. Im Ausland ist das nicht immer der Fall. So soll es schon Fälle gegeben haben, wo Haustierbesitzer ihrem Hund oder ihrer Katze ein "schönes" Ohren-Piercing, wie beim Menschen, gesetzt haben, weil sie das irgendwie schön fanden. Ich glaube, solche Meldungen aus dem Ausland kursierten eine Zeit lang auch immer wieder in den deutschen Medien und sorgten hier auch jedes Mal für große Empörung. Wobei es in den Fällen von Empörung nicht immer nur darum ging, dass Piercings ja schmerzhaft für das Tier sind, sondern oftmals auch die "Vermenschlichung" von Haustieren kritisiert wurde.

Übrigens glaube ich nicht, dass das Setzen eines Chips bei Haustieren völlig schmerzlos ist. Die Tiere reagieren beim Tierarzt in der Situation ja oftmals auch irgendwie so, dass ich es persönlich nicht einfach nur auf einen Schreck zurückführen würde. Allerdings denke ich, dass man durchaus sagen kann, dass eine Spritze, mit der man einen Chip platziert, weniger weh tut, als ein richtiges Piercing. Daher würde ich den Chip auf jeden Fall vorziehen, übrigens auch den lange Zeit üblichen Tätowierungen im Ohr.

Neben Rindern fallen mir übrigens auch noch Lamas oder Alpakas ein, die in einigen Gegenden der Welt Piercings erhalten. Gerade in Südamerika sind es zudem oft auch noch knallbunte Bänder, die dann an den Ohren hängen. Diese dienen dazu, die Herdenzugehörigkeit anzuzeigen, beziehungsweise, welchem Besitzer das jeweilige Lama gehört. Ansehen kann man sich das beispielsweise hier.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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