Schwieriger Fall, wie bewirbt man sich für 3 Std. täglich?
Person A bekommt Rente Zwecks voller Erwerbsminderung. Nun möchte A aber ein wenig unter Leute kommen und daher jobben. A bekommt Aufstockung vom Sozialamt, daher würde ihr auch nicht viel bleiben, da ja viel angerechnet wird. A darf aber täglich nicht mehr als drei Stunden arbeiten, laut Gutachten von Amtsärzten und auch von der Rentenkasse aus, zwecks der Gutachten. Wenn sich A nun irgendwo bewirbt wird ihr fast immer gesagt, dass unter vier Stunden nichts läuft.
Da A ja unter Leute kommen will, möchte sie nicht putzen gehen, wo man nur morgens oder abends in einem Betrieb ist, wo keiner mehr da ist. Warum wollen die Leute sie nur ab vier Stunden einstellen? Gibt es dafür einen bestimmten Grund? Wie sollte man vorgehen, wenn man sich bewirbt und so eine Klausel hat, dass man eben nur drei Stunden arbeiten darf? Wie verhält man sich, wenn man dann doch mal eine Stelle gefunden hätte und Überstunden machen soll? Man kann doch nicht nach Punkt drei Stunden immer alles stehen und liegen lassen? Habt ihr ein paar Tipps für A?Ich kenne mich mit so was nicht aus und kann da auch überhaupt keine Ratschläge geben. Hab nur mitbekommen wie Arbeitgeber sich verhalten.
A bekommt Aufstockung vom Sozialamt, daher würde ihr auch nicht viel bleiben, da ja viel angerechnet wird.
Vorweg, in der Regel fällt dann die Aufstockung weg. Bei EU- Rente und ergänzenden Leistungen darf man maximal 100 Euro im Monat dazu verdienen. Je nach Höhe der ergänzenden Leistungen, fallen diese dann weg. Da sollte sich Person A. auf alle Fälle vorher kundig machen.
Es gibt durchaus Arbeitsangebote die auf ein bis zwei Stunden am Tag ausgelegt sind. Auffüllen im Drogeriemärkten zum Beispiel. Diese Angebote hängen in der Regel in den Märkten selbst aus und man kann sich dort direkt bewerben. Auch Marktforschungsinstitute oder Call-Center stellen oft auch für wenige Stunden ein. Wobei fraglich ist, ob Person A. mit diesen Jobs gedient ist.
Wenn es Person A. nur darum geht unter Leute zu kommen, käme vielleicht auch eine ehrenamtliche Tätigkeit in Frage. Da kann man klar sagen, dass man unter drei Stunden am Tag bleiben muss. Beziehungsweise sind Jobs, für die man kein Geld bekommt, durchaus erlaubt. Auch mit mehr Stunden am Tag. Allerdings hat die Rentenversicherung ja nicht grundlos die Rente vergeben. In der Regel ist fraglich, ob ein EU - Rentner wirklich länger arbeiten kann.
So weit ich weiß, unterliegen Arbeitsmöglichkeiten in Behindertenwerkstätten beim Bezug von EU - Rente keiner zeitlichen Begrenzung. Dazu muss aber in der Regel ein Behindertenausweis vorliegen. In der Regel hat man als EU - Rentner aber einen solchen Ausweis oder könnte ihn beantragen.
Und zu deinen drei Stunden. Die Arbeit muss unter drei Stunden am Tag liegen. Also zwei Stunden und 59 Minuten sind zulässig.
Ich würde auch eher eine ehrenamtliche Tätigkeit vorschlagen. Es muss ja nicht mal wirklich Arbeit sein. Man könnte doch in Altenheimen ein bisschen Zeit mit den Senioren verbringen oder im Tierheim aushelfen. Da ist A. dann auch zeitlich nicht so gebunden. Wenn es ihr also an einem Tag mal nicht so gut geht - irgendwo kommt ja die Erwerbsminderung her - dann geht sie an diesem Tag halt nicht hin.
Beim Auffüllen von Regalen im Drogeriemarkt kommt man nämlich nur bedingt unter Leute. Und bevor sie einen Job annimmt und dann aber merkt, dass diese drei Stunden auch zu viel für sie sind, ist es doch besser, keine so große vertragliche Verpflichtung einzugehen. Und vor allem das ganze Hin und Her wegen der Aufstockung. Das würde bestimmt auch nicht einfach.
Der Grund, warum die immer Angestellte wollen, die mehr arbeiten, ist, denke ich, der, dass es einfacher ist wenige Arbeiter einzustellen, die viel arbeiten als viele Arbeiter, die wenig arbeiten. Der Verwaltungsaufwand wäre viel größer, man muss mehr Leute einlernen und die Wahrscheinlichkeit, dass man mehr Leute feuern muss ist höher.
Es gibt bestimmt Tätigkeiten, für die auch Personen gesucht werden, die explizit nur 2-3 Stunden arbeiten. Es ist nur schwierig solche Leute zu finden, weil dann in aller Regel der Verdienst so gering ist, dass sich der Aufwand nicht lohnt. Denn wenn man nur für 1-2 Stunden Arbeit hat, dann ist es gut möglich, dass allein der Weg zur und von der Arbeit noch mal so viel Zeit ausmacht. Und hier wird es wohl für die meisten Personen "unrentabel".
Aber Person A könnte versuchen, sich z.B. für Kantinen zur Essensausgabe vorzustellen. Oder aber an Schulen (eben für die Essensausgabe zur Mittagszeit). Hier ist die Bezahlung in der Regel eher gering - und es fällt eben wirklich nur ganz wenig (gemessen an der Zeit) Arbeit an. Die aber dafür regelmäßig. Und Person A käme unter Leute (eben die, die da auch das Essen verteilen).
Ansonsten bleibt dem A ja nur noch sich ein Hobby zu suchen und diesem nachzugehen. Das kann dann über einen Verein erfolgen oder aber die Volkshochschule. In jedem Fall würde A so auf gleichgesinnte treffen. Und wäre letztlich beschäftigt. Nur das eben diese Beschäftigungen nichts einbringen bzw. sogar Kosten verursachen.
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