Als Putzfrau innerhalb der Familie arbeiten?

vom 21.04.2013, 19:13 Uhr

Herr A. ist weit über 80 Jahre alt und lebt alleine in einem Haus mit mehreren Zimmern. Seinen Haushalt bekommt der Rentner schon lange nicht mehr alleine auf die Reihe. Er hat acht Kinder und sechs Enkel. Vor wenigen Jahren setzten sich vier der Kinder und zwei der Enkelkinder zusammen und machten eine Art Haushaltsplan. Der sah unter anderem vor, dass alle Kinder mal dort putzen und von den Enkeln unterstützt werden.

Leider waren das nur Pläne und die Wirklichkeit gestaltete sich anders. Eine der Töchter kommt trotz Absprache nur, wenn man sie mehrfach auffordert. Eine andere Tochter ist gesundheitlich angeschlagen und hat einen stressigen Beruf mit Wechselschichten. Trotzdem kommt sie so oft sie kann. Die anderen Kinder lassen sich zum Putzen gar nicht mehr blicken. Eines der Enkelkinder (Frau B.) kommt aber regelmäßig wöchentlich vorbei und macht fast alles was nötig ist oder was sie eben schafft. Da sie selbst drei Kinder hat und zurzeit in Elternzeit ist, muss sie sich ein wenig nach den Bedürfnissen ihrer Kinder richten.

Nun schlug eines der Kinder von Herrn A. vor, ob man nicht eine Putzfrau einstellen kann. Herr A. ist gut situiert, am Geld würde das also nicht scheitern. Frau B. könnte ein paar Euro nebenbei gut gebrauchen. Nun schlug sie vor, ob man dann nicht auch sie bezahlen könnte, statt eine fremde Putzfrau einzustellen. Allerdings kam unter anderem auch das Gegenargument, für den Großvater müsste man das schon mal so machen können.

Generell kann Frau B. den Gedankengang verstehen. Nur ist es ja leider so, dass außer ihr niemand dem Großvater hilft. Ihre eigenen Bedürfnisse dabei ja auch klar auf der Strecke bleiben. Wie seht ihr die Sachlage? Wie würdet ihr handeln, wenn ihr Angehöriger von Herrn A. wärt? Wie würdet ihr als Enkeltochter handeln? Herr A. selbst sagt, ihm ist das egal. Allerdings sagt er auch, sein Haus sei sauber und aufgeräumt und er braucht keine Hilfe.

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn der Rentner gut situiert ist, sollte er sich eine Putzfrau holen. Wir haben meinem Vater damals auch eine Putzfrau besorgt, die er widerwillig akzeptiert hat. Die Verwandte sollte nicht gegen Geld putzen. Das gäbe nur böses Blut. Sie kann sich in der Zeit, die sie fürs Saubermachen beim Vater spart, eine andere Putzstelle besorgen.

Andererseits, wenn der alte Herr noch klar bei Verstand ist und meint, man muss nicht putzen, warum machen es die Verwandten dann? Dem Mann sollte man doch noch seinen eigenen Willen lassen und nicht so massiv in seine Privatsphäre eindringen.

Bei meinem Vater war es etwas anderes. Er war nicht mehr geistig so fit.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke auch, dass die Frau sich keinen Gefallen damit tut, wenn sie als angestellte Putzfrau bei dem Großvater arbeitet. Sicher wären damit die Probleme mit der Zeiteinteilung geregelt und bei dem Vater/ Großvater würde regelmäßig geputzt werden. Aber es würden sicher neue Probleme auf Frau B. zukommen, weil die anderen Verwandten vermutlich eifersüchtig reagieren würden, weil sie eben für Geld beim Großvater arbeitet.

Man merkt ja jetzt schon, dass nicht alle an einem Strang ziehen, wenn nur wenige der Kinder oder Enkelkinder überhaupt an dem ursprünglichen Plan festhalten. Darum denke ich auch, dass es sinnvoller ist, jemand anderen als Putzfrau zu engagieren, um Streit zu vermeiden.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Leider ist es in vielen Familien so, dass dann nur das Geld gesehen wird, was die eine Person bekommen würde und man selber dann nicht bekommt. Sie sind also eifersüchtig und so kann man dann auch nicht dazu stehen, was man da eigentlich macht oder bekommt. Das ist sehr schade und deswegen würde ich mir ganz genau überlegen, was ich mache. Wenn der Mann noch geistig fit ist, können die Beiden das ja auch unter sich ausmachen. Es muss ja keiner erfahren, dass sie das Geld nimmt. Ansonsten würde ich eine Putzfrau nehmen, weil man dann auch keine Möglichkeit hat, da der Mann dann ja auch keine Gewalt über die Finanzen hat. Warum wird er denn nicht in die Diskussion mit einbezogen?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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