Berufsbezeichnung für nächtliche Kinderbetreuer

Irgendwie hatte ich eben eine nette Diskussion darüber, wie man eine Person bezeichnet, die Kinder über Nacht betreut, weil die Eltern nachts arbeiten. Also eine Person, die diese Betreuung nicht nur für gelegentlich mal ein paar Stunden übernimmt, wie das Babysitter machen. Jemand, der die Kinder auch ins Bett bringt. Jemand, der diverse Pflichten nachts erfüllt und so weiter. Jemand der jede Nacht im Haushalt der Kinder verbringt.

Den Begriff Tagesmutter empfinde ich als unpassend. Denn das Wort Tag steckt da ja mit drin. Was klar aussagt, eine Tagesmutter betreut tagsüber Kinder. In der Regel betreuen Tagesmütter die Kinder ja auch in ihrem eigenen Haushalt und nicht im Haushalt der zu betreuenden Person. Im Internet habe ich das dazu gefunden:

Definition Tagesmutter

Eine Tagesmutter ist eine so genannte "Tagespflegeperson", die Kinder

- in kindgerechten Räumen außerhalb des Haushalts des Erziehungsberechtigten,
- während eines Teils des Tages (nicht über Nacht)
- mehr als 15 Stunden wöchentlich
- länger als 3 Monate
- gegen Entgelt

betreut.

In meinem Bundesland (ich komme aus Österreich) habe ich gerade beim regionalen Tagesmutterverein im Internet gestöbert und bei der Preisliste gesehen, dass es eine Übernachtungspauschale gibt. Zeiten sind da auch angegeben und zwar von 20 Uhr abends bis 6 Uhr früh. So gesehen gibt es durchaus auch Tagesmütter, die man eben dann auch als Tagesmutter bezeichnet, die die Kinder über Nacht betreuen. Eine eigene Bezeichnung gibt es zumindest im hier regionalen Verein für Tagesmütter nicht für jene, die die Kinder auch über Nacht nehmen.

Für mich wäre das einfach eine Kinderfrau oder eine Kindermädchen, denn eine solche betreut die Kinder ja, im Gegensatz zu einer Tagesmutter, im Haushalt der Familie. Ob sie nun am Tag oder in der Nacht in der Einsatz ist, muss aus so einer Bezeichnung ja gar nicht zwingend hervorgehen.

Ich halte die Bezeichnung von Jessy_86 für angebracht. Sie schrieb: Kinderfrau und Kindermädchen sollten als Bezeichnung gelten. Bei Männern könnte man dementsprechend sagen: Kindermann oder einfach Kinderaufpasser. Das Wort Nacht muss ja nicht unbedingt mit erscheinen.

Nun ja, Tagesmütter heißen ja Tagesmütter, weil sie für einige Stunden am Tag die Kinder betreut. Aber dauerhaft ist es natürlich schon so, dass nächtliches Arbeiten einer Tagesmutter beziehungsweise einer Tagespflegeperson eher abwechselnd mit Tagesarbeitszeiten ist. Allerdings zahlen ja bei Bedarf die Jugendämter durchaus auch die Tagespflegepersonen für die Nachtstunden. Es gibt ja auch Tagespflegepersonen, die die Kinder nachts bei sich zu Hause betreuen.

Allerdings werden in den meisten Fällen auch in einer solchen Situation die Kinder bei sich zu Hause betreut werden. Sicherlich kommt dann auch das Jugendamt als Kostenträger zum Tragen, sofern keine andere Betreuung gesichert werden kann und da ist die Rede von Kinderfrau die Rede. Eine Kinderfrau betreut Kinder grundsätzlich im Haushalt der (alleinerziehenden) Eltern und kann auch vom Jugendamt bei entsprechendem Bedarf auch finanziert werden. Ob es dann allerdings Zuschüsse, weil eben Nachtzulage oder dergleichen gibt, kann ich nicht sagen.