Hund humpelt öfter - bedenklich oder Zufall?
Mein Hund humpelt jetzt zum zweiten Mal. Das erste Mal war im Januar. Da hat sie mit einem anderen Hund auf der Wiese gespielt und danach ist mir aufgefallen, dass sie humpelt. Während dem Spiel hat sie aber nicht aufgeheult. Schon am nächsten Tag dachte ich, die Pfote wäre wieder gut und wir sind normal spazieren gegangen. Aber dann hat sie so stark gehumpelt, dass wir einen Monat lang immer nur ganz kurz vor die Tür sind bis sie wirklich wieder ganz normal gelaufen ist.
Vor ein paar Tagen ist es nun wieder passiert. Wir haben wieder einen anderen Hund auf der Wiese getroffen. Den mochte sie aber nicht so. Sie hatte Angst vor ihm, obwohl er sehr nett war. Vielleicht hat er ihr Avancen gemacht. Naja, das Ganze hat dann deswegen auch nicht lange gedauert und wir sind in die andere Richtung davon. Und da sehe ich, dass sie schon wieder humpelt. Seit drei Tagen gehen wir jetzt wieder nur ganz kurz spazieren, obwohl sie vor Energie nur so überquellt, weil doch endlich der Winter vorbei ist.
Beim ersten Mal dachte ich mir halt, dass sie umgeknickt ist. Das kann ja mal passieren. Da tiefster Winter war, war es sicher kein Insektenstich. Gebrochen war natürlich auch nichts. Beim Abtasten hat sie zwar blöd aus der Wäsche geguckt, aber nicht geweint. Und es war nur ein ganz bisschen geschwollen. Aber dass es jetzt schon wieder passiert ist, macht mir schon ein bisschen Sorgen.
Sie ist übrigens erst zweieinhalb Jahre alt und ein relativ großer Hund mit knapp 30kg. Sie ist aber überhaupt nicht übergewichtig. Ich habe Angst, dass es daran liegen könnte, dass man doch Welpen nicht aus großen Höhen springen lassen soll. Sie ist aber mal durch ein Treppengeländer geschlüpft und ungefähr 1,50 m runtergesprungen. Ich hätte nie gedacht, dass sie das macht, sonst hätte ich es schon vorher gesichert. Aber danach hat sie nicht gehumpelt und auch nicht aufgeheult. Und ich dachte auch, dass sich die Folgen von zu jungem Rumhüpfen und Gelenkebelasten dann erst im Alter zeigen.
Sie selber stört es übrigens nicht. Sie rennt trotzdem, springt trotzdem wie eine Verrückte rum, wenn sie sieht, dass wir spazieren gehen. Nur, wenn sie beim Spazierengehen mal ruhig da steht - wenn sie sieht, dass ich nicht weitergehe, obwohl wir erst seit 2 Minuten draußen sind - dann hebt sie die Pfote an, um sie nicht zu belasten. Auch Fressen und Schlafen haben sich nicht verändert.
Was sagt ihr dazu? Ist es etwas Ernstes? Hängen die beiden Humpeleien zusammen oder ist es nur Zufall? Sollte ich zum Tierarzt? Kann der wirklich helfen? Kann ich mehr tun als sie nur zu schonen?
Ich finde schon, dass du in dieser Sache zumindest einmal vorsichtshalber einen Tierarzt aufsuchen solltest. Zufall wird dies sicher nicht sein. Der Tierarzt kann ja dann mit Sicherheit feststellen, ob es etwas ernstes ist oder eben etwas temporäres, was von alleine weggeht. Solche Anzeichen sollte man allerdings nie unbeachtet lassen, denn meiner Meinung nach ist das kein wirklich alltägliches Verhalten eines Hundes.
Ist es etwas Ernstes? Hängen die beiden Humpeleien zusammen oder ist es nur Zufall? … Kann der [Tierarzt] wirklich helfen? Kann ich mehr tun als sie nur zu schonen?
Solche Fragen hier eingestellt verstehe ich aus zwei Gründen nicht: Wer soll sie aus der Ferne richtig beantworten können und wieso zögert jemand mit einem Hund, der offensichtlich seit Tagen Beschwerden und Schmerzen hat, zum Tierarzt zu gehen?
Hier handelt es sich um einen jungen Hund einer schweren Rasse, bei dem nicht auszuschließen ist, dass er sich bereits im Welpenalter eine Gelenk- und /oder Bänderverletzung zugezogen hat. Unbehandelt führt das mit ziemlicher Sicherheit später zu schmerzhaften Prozessen bei dem Tier. Die Hündin geht nun schon das zweite Mal innerhalb eines Vierteljahres über einen längeren Zeitraum hochgradig lahm, sogar ein Laie stellt eine Schwellung fest (was dagegen spricht, dass es 'nur ein ganz bisschen geschwollen' war) . Selbstverständlich stört es die Hündin, dass sie Schmerzen hat, sonst würde sie die betroffene Gliedmaße nicht derart entlasten! Fatalerweise lassen sich gerade junge Hunde durch Ablenkung dazu verleiten, nicht auf ihre Beschwerden zu achten und die Schonhaltung aufzugeben, was die Sache leider verschlimmert. Möglicherweise liegt bereits eine chronische Erkrankung des Bewegungsapparates bei dem armen Tier vor. Viele Hunde winseln oder jaulen nicht, wenn sie Schmerzen haben!
Natürlich kann man bei einem verletzten Hund mehr tun, als ihn zu schonen - was, das kann aber nur ein Experte entscheiden nachdem er eine genaue Diagnose gestellt hat. Was hält dich von einem Besuch beim Tierarzt ab, Bienenkönigin? Wenn ein Hund über längere Zeit Beschwerden hat, ist das für mein Empfinden ernst genug, um ihm professionelle Hilfe nicht zu verweigern.
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