Stets mit Backup-Kamera unterwegs?

vom 18.04.2013, 14:38 Uhr

Ich lese immer wieder, dass Fotografen eine so genannte Backup-Kamera mitnehmen. Dabei handelt es sich schlichtweg um einen zweiten Spiegelreflex-Body, den sie verwenden, falls das Hauptgerät mal streiken sollte. Manche Leute statten den zweiten Body auch direkt mit einem Objektiv aus und knipsen dann parallel mit beiden Geräten, während der Backup-Body bei anderen wirklich nur als Reserve dient und nur dann zum Einsatz kommt, wenn der Hauptbody nicht richtig funktioniert.

Ich besitze keinen Backup-Body und habe auch nie ernsthaft darüber nachgedacht, mir einen zweiten Body als reine Reserve zuzulegen. Wenn ich Langzeitbelichtungen mache, habe ich mir schon das eine oder andere Mal gewünscht, eine zweite Kamera inklusive Objektiv und zweitem Stativ zur Verfügung zu haben. Das liegt aber einfach daran, dass ich manchmal eine ganze Weile warten muss und in der Zwischenzeit vielleicht gerne parallel ein weiteres Motiv aufnehmen würde. Dafür würde ich mir aber keinen zweiten Body anschaffen. Ein weiterer Vollformat-Body ist mir aktuell auch zu teuer, weil ich das Geld lieber in weitere hochwertige Objektive stecke und einen Crop-Body möchte ich eigentlich nicht haben.

Benutzt ihr eine Backup-Kamera? Weshalb verwendet ihr sie? Musstet ihr schon einmal auf die Reservekamera zurückgreifen oder funktionierte eure Hauptkamera bislang immer einwandfrei, so dass die Backup-Kamera in der Tasche bleiben konnte?

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Hier sollte man vielleicht unterscheiden, zwischen eben einem "Fotografen", welcher auf den Fotoapparat als Einkommensquelle angewiesen ist und dem "Hobby"-Fotografen, der gerne schöne Fotos schießt. Natürlich wird ein Profi, welcher eben ausschließlich zum Fotografieren (als Broterwerb) loszieht, spätestens nach einer schlechten Erfahrung ein Ersatzgerät bei sich führen (mindestens eines!). Denn hier geht es darum, möglichst keine Fehler zu machen und nicht auf Grund einer technischen Panne u.U. viel Geld zu verlieren. Wenn hingegen der Hobbyfotograf mal an einer Stelle feststellt, dass die Kamera ihren Geist aufgegeben hat, dann mag das ärgerlich sein. Aber es bedroht in keinem Szenario das wirtschaftliche Überleben oder ist nicht wirklich mit (unnötigen) Kosten verbunden.

Wäre ich ein Profi, dann würde ich mich sowieso nicht nur auf einen weiteren Body verlassen, sondern natürlich eine Auswahl an Objektiven mitführen. Schließlich weiß man nie, wo der Fehler lauern könnte. Die Ausrüstung würde ich hier als gegeben sehen - schließlich wäre sie in so einem Fall das "Handwerkszeug".

Als Hobbyfotograf würde ich höchstens dazu tendieren, eine extra Speicherkarte zu besorgen. Zusätzlich evtl. einen Ersatzakku. Mehr aber würde ich in dem Fall nur dann mitschleppen, wenn ich im Rahmen eben dieses Hobbys explizit losziehe, nur um Bilder zu machen. Dann aber - so sehe ich das - würde man das Hobby schon sehr intensiv betreiben.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


derpunkt hat geschrieben:Wenn hingegen der Hobbyfotograf mal an einer Stelle feststellt, dass die Kamera ihren Geist aufgegeben hat, dann mag das ärgerlich sein. Aber es bedroht in keinem Szenario das wirtschaftliche Überleben oder ist nicht wirklich mit (unnötigen) Kosten verbunden.

Der rein finanzielle Aspekt ist mir hier ein bisschen zu wenig. Es kommt noch eine emotionale Komponente hinzu, die allerdings nicht für jeden etwas ist. Als Hobbyfotograf ist es wirklich ärgerlich, aber auch unter Umständen mit Kosten verbunden, wenn das Equipment nicht richtig funktioniert. Wenn ich zum Beispiel ein bestimmtes Gebäude fotografieren möchte und dafür extra 200 Kilometer oder mehr gefahren bin, ist das wirklich ungünstig. Schließlich "müsste" ich dann irgendwann noch einmal hinfahren. Im schlimmsten Fall würde man auch als Hobbyfotograf Eindrücke nicht festhalten können, die es so nie wieder gibt (zum Beispiel bei einer Sprengung oder unmittelbar vor einem Abriss).

derpunkt hat geschrieben:Als Hobbyfotograf würde ich höchstens dazu tendieren, eine extra Speicherkarte zu besorgen. Zusätzlich evtl. einen Ersatzakku. Mehr aber würde ich in dem Fall nur dann mitschleppen, wenn ich im Rahmen eben dieses Hobbys explizit losziehe, nur um Bilder zu machen. Dann aber - so sehe ich das - würde man das Hobby schon sehr intensiv betreiben.

Ein bis zwei separate Akkus sind meiner Ansicht nach Pflicht, wenn man nicht nur herumknipst. Die heutigen Akkus halten wirklich lange, aber nach vielen Langzeitbelichtungen gehen auch diese in die Knie. Ich ziehe zum Beispiel grundsätzlich explizit los, um Fotos zu machen. Ich will am Zielort dann natürlich nicht herumstehen, sondern natürlich Bilder machen. Das machen eigentlich die meisten so, die ich kenne. Da ist niemand darunter, der die Kamera einfach so dabei hat, um unterwegs "irgendwas" zu knipsen. In dem Moment, in dem man eine Kamera mitnimmt, zumindest wenn man sich für dieses Hobby interessiert und nicht nur Schnappschüsse von der Familie erstellt, steht doch auch fest, dass man fotografieren will. Ob dafür dann aber ein zweiter Body erforderlich ist, ist tatsächlich fraglich.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



@Cologneboy2009: Das von dir beschriebene Szenario ist auch ein wenig anders, als bei der gewöhnlichen Kameranutzung von Hobbyfotografen. So jedenfalls würde ich das sehen. Ähnlich wie der Unterschied zwischen Hobbyläufern und Läufern, die gerne zum Marathon antreten. Der echte Hobbyläufer wird zum Laufen kaum mit einem weiteren Paar Schuhen antreten. Wenn dann das Paar kaputt ist, dann ist das so.

Wer jetzt auch als Hobbyläufer aber, der z.B. für seinen Marathon extra Verreist, wird - ähnlich dem Profisportler - mindestens eine zweite Laufausrüstung dabei haben. Wenn du im Rahmen deines Hobbys 200 Km reist, dann ist es natürlich mehr als ärgerlich, wenn die Kamera am Zielort versagt. Hier "lohnt" sich evtl. ein Backup. Wobei hier ja auch das Objektiv "ausfallen" kann (z.B. durch einen mechanischen Defekt), so dass ein Ersatz nur in einer zweiten, vollwertigen Kamera wirklich Sicherheit bringt.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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