Mit einer Farbmaus zum Tierarzt gehen oder zu viel Stress?
Ich weiß gerade nicht so recht, was ich tun soll. Ich und meine Mutter haben schon jahrelang Farbmäuse, meistens zwischen zwei, drei und fünf. Sie leben ja leider nicht sehr lange (nur ungefähr 2 Jahre) und da es keine Einzelgänger sind, kaufen wir des öfteren mal neue Artgenossen hinzu. Wenn wir in der Zoohandlung sind und die süßen Mäuse sehen, dann können wir meistens nicht widerstehen und kaufen gleich mehrere.
Nun ist eine der Mäuse krank. Sie kratzt sich ständig hinter dem Ohr, wodurch dort auch schon eine richtige Wunde entstanden ist. Ihre Ohren stehen nicht mehr, sondern habe eine Art Knick und das Fell hinter den Ohren ist auch größtenteils weggekratzt. Sie scheint gar nicht aufhören zu können mit dem Kratzen, auch wenn sie beispielsweise frisst. Ansonsten sieht sie aber vom Fell und so weiter sehr gesund aus.
Ich hatte schon einmal eine Maus, die ähnliche Symptome hatte. Bei ihr ging es soweit, dass sie letztendlich sogar ihr halbes Ohr weggekratzt hatte und auch ihr Schwanz sah nicht mehr gesund aus. Dabei habe ich die Maus damals täglich mit einem Mittel von dem Tierarzt behandelt, was bei so einem kleinen Tier nicht ganz einfach war. Ob es letztendlich etwas gebracht hat, kann ich nicht wirklich sagen, in jedem Fall hat sie trotz der Erkrankung noch einige Zeit gelebt. Dass es Läuse oder ähnliches sind hat der Tierarzt damals ausgeschlossen, da die anderen Mäuse im Käfig kerngesund waren und nicht ebenfalls von Läusen befallen waren. Genauso ist es jetzt auch wieder, nur eine der Mäuse ist krank.
Nun stelle ich mir die Frage, ob ich den Tierarzt überhaupt aufsuchen soll. Sicherlich wird er mir irgendein Mittel geben, aber ich weiß nicht, ob ich der Maus einen Gefallen tue, wenn ich sie dem Stress aussetze. Andererseits ist sie auch noch nicht alt, soweit ich mich erinnere müsste sie noch nicht einmal ein Jahr alt sein. Was ich auf gar keinen Fall will, ist, dass das Tier leidet. Dass ich den Tierarzt nicht unbedingt aufsuchen will, hat ja rein gar nichts damit zu tun, dass ich das Leben einer Maus als minderwertiger empfinde als das eines anderes Tieres, ganz im Gegenteil, ansonsten würde ich sie ja auch nicht als Haustiere haben. Aber meine Erfahrungen haben eben gezeigt, dass es nicht unbedingt lohnt. Ich weiß einfach nicht, was richtig ist. Deswegen würde mich mal interessieren, was ihr in dieser Situation tun würdet?
Du überlegst ernsthaft ob du mit deiner Maus zum Tierarzt gehen sollst oder nicht? Würdest du nicht auch zum Arzt gehen, wenn du dich hinter den Ohren blutig kratzen würdest? Oder würdest du warten, bis es immer schlimmer wird und du dir sogar ein halbes Ohr weg gekratzt hast? Die Maus kann die Entscheidung nicht treffen und da du als Besitzer die Verantwortung hast, musst du das übernehmen. Auch eine Maus ist es doch wert, dass sie nicht leiden muss.
Was du beschreibst, klingt für mich nach Milbenbefall. Das kann so schlimm werden, dass das Tier durch den Juckreiz Wahnsinnig wird und sich im wahrsten Sinne des Wortes zu Tode kratzt. Du solltest auf jeden Fall mit ihr zum Tierarzt gehen und sie behandeln lassen. Wenn du bei dem ersten Tierarzt keine guten Erfahrungen gemacht hast, solltest du eben zu einem anderen gehen. Ich würde nicht ruhig schlafen können, wenn ich wüsste, dass sich mein Haustier quält und vielleicht dadurch einen schlimmen Tod findet. Dann würde ich sie lieber einschläfern lassen, wenn nichts anderes hilft. Aber gegen Milben gibt es gute Mittel, aber es sollte eben untersucht werden, was dahinter steckt. Es könnte sonst auch ein Pilz sein, aber Ferndiagnosen sind da nicht möglich. Also tue dir und vor allem der Maus den Gefallen und fahre gleich morgen mit ihr zum Tierarzt.
Der Maus wird der Juckreiz und die Schmerzen sicher mehr Stress bereiten als der Besuch beim Tierarzt. Du kannst ja eine andere Maus mit in das Transportkörbchen setzen, damit die Maus eben Gesellschaft hat und sich sicherer fühlt.
@Nelchen: Danke für deine Antwort! Ich habe gerade im Internet mal nach Milben recherchiert und das klingt tatsächlich sehr zutreffend. Da die Milben nicht mit bloßem Auge zusehen sind, gehe ich davon aus, dass es eher Grabmilben sind und die sind laut dem Internet gut behandelbar, wenn es der Tierarzt eben richtig macht. Ich werde daher morgen auf jeden Fall aufsuchen, nur bin ich mir noch nicht so sicher, ob ich wieder den alten aufsuchen soll oder jemand neues ausprobieren soll. Leider habe ich mit einem anderen Tierarzt aus der Umgebung auch schlechte Erfahrungen gemacht.
Mit so kleinen Tieren wie Mäusen haben leider viele Tierärzte nicht oft zu tun und sie sind dann auch schnell mal ratlos und sagen „Es könnte das sein, aber auch das...“. Ich bin nun aber wieder ganz positiv gestimmt, da im Internet stand, dass es durchaus behandelbar ist. Ich war nur eben wirklich skeptisch, weil es bei meiner anderen Maus leider rein gar nichts genutzt hat. In jedem Fall Danke für das „Wachrütteln“.
Ich fahre ca. 20 Minuten zu meinem Tierarzt, den Weg nehme ich aber gerne in Kauf, da ich weiß, dass meine Tiere dort gut aufgehoben sind. Leider muss man manchmal weiter fahren, um eben zu einem guten Tierarzt zu kommen, mit dem man dann auch zufrieden ist. Aber man selbst ist dann einfach beruhigter und weiß, dass dort alles für das Tier getan wird und es auch gut behandelt wird. Vielleicht solltest du daher mal schauen, welche Tierärzte bei dir im Umkreis sind und auch mal bei Freunden nach hören, zu welchem sie denn ihre Tiere bringen.
Ich würde mit dieser Maus nun auch zu einem Tierarzt fahren! Maus hin oder her, die kurze Lebenszeit rechtfertigt es ja nun einmal nicht, dieser armen kleinen Maus tierärztliche Hilfe zu verweigern. Dein Tier hat hier offensichtlich einen starken Juckreiz und durch das ständige und starke Kratzen wird es auch Schmerzen haben. Man kennt es ja auch von sich selber, wenn man sich stark kratzt, dann tut es irgendwann einmal weh.
Das kann man diesem armen Tier einfach nicht zumuten und natürlich lohnt es sich, dieses Tier zu behandeln, wenn man es dafür erfolgreich von seinem Juckreiz kurieren kann.
Auch ich könnte mir einen Milbenbefall gut vorstellen oder auch einen Pilzbefall. Nicht jeder Pilz kann auf jedem Wirt wachsen, es ist durchaus möglich, dass ein Pilz nur ein einzelnes Tier aus einer Gruppe befällt. Was genau deine Maus hat, das kann dir am besten ein Tierarzt nach entsprechenden Tests und Untersuchungen sagen und dann bekommst du vermutlich eben wieder eine Tinktur für dein Tier mit.
Danke nochmals für eure Antworten. Ich möchte noch kurz sagen, wie es ausgegangen ist, falls jemand später mal dieses Thema findet und sich auch überlegt, ob er mit der Maus (oder einem anderen Tier, das Tierärzte nicht so häufig zu Gesicht bekommen) zum Tierarzt gehen soll oder nicht.
Die Vermutung, dass es sich um Milben handelt, hat sich tatsächlich bestätigt. Der Tierarzt hat daraufhin alle Mäuse mit einer Flüssigkeit behandelt, die die Milben abtöten. Daraufhin ist das Kratzen zurückgegangen. Das Ohr sieht zwar immer noch etwas mitgenommen aus, aber die Maus scheint damit sehr gut leben zu können und es ist alles abgeheilt. Es blutet also nicht mehr und die Maus kratzt sich auch nicht mehr. Leider hat die Maus nun unterhalb ihres Kopfes, also am Kinn, ziemlich viel Fell weg gekratzt, aber der Tierarzt hat uns auch hierfür ein Mittel gegeben und sie ist auf dem Weg der Besserung. Es ist nicht so einfach, einer Maus eine Flüssigkeit oral zu geben, aber wenn sie sich dann nicht mehr quält, lohnt sich die Mühe.
Ich glaube mittlerweile, dass der Tierarzt von damals einfach eine Fehldiagnose gestellt hat. Dieser hat nämlich gleich ausgeschlossen, dass es sich um Milben handelt, weil die anderen Mäuse nicht befallen waren, aber das war offensichtlich nicht richtig. Im Nachhinein ärgere ich mich ziemlich darüber, aber nun weiß ich wenigstens, welchem Tierarzt ich meine Mäuse anvertrauen kann und welchem nicht.
Nach dem Tierarzt habe ich mir kurz Sorgen gemacht, ob es nicht wirklich zu viel Stress war, denn die Mäuse haben erst einmal ewig geschlafen und waren ganz fertig, aber ein paar Stunden später waren sie wieder putzmunter. Nun kann ich nur jedem mit etwas exotischen Tieren, die nicht so oft beim Tierarzt zu sehen sind, raten, sich vorher zu informieren, welcher Tierarzt in der Umgebung gut mit den Tieren umgeht und welcher eher unerfahren ist. Das kann unter Umständen entscheidend sein, ob das Tier sich weiter quält oder nicht.
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