Mit Kindern zum Arzt gehen, um Arzneikosten zu sparen?

vom 10.04.2013, 20:15 Uhr

Bei meinem ersten Kind bin ich immer zum Arzt gegangen, wenn es etwas hatte. Ich hatte noch nicht so viel Erfahrung, um entscheiden zu können, ob es nötig war oder nicht. Irgendwann bin ich dann nicht mehr wegen jeden Hustens, Schnupfens, Ausschlags oder Fieber zum Kinderarzt gegangen, sondern habe selber entscheiden, ob ich beispielsweise Fieberzäpfchen gebe.

Einmal war ich in der Situation, dass ich keine Fiebermittel mehr in meiner Hausapotheke hatte, mein Sohn aber über 39,5 °C Fieber (in solchen Fällen gebe ich was). Ich sollte meinen Mann in die Apotheke schicken, damit er Fieberzäpfchen kauft, aber er war der Meinung, dass wir zum Arzt gehen sollten, da bekämen wir die Zäpfchen gegen Rezept. In der Apotheke hätten wir sie selber zahlen müssen. Es entstand ein kleiner Streit, weil ich meinem Kind nicht zumuten sollte, so krank im Wartezimmer zu sitzen. Erfahrungsgemäß wären wir nicht sofort drangekommen. Außerdem habe ich immer Angst, dass sich die Kinder dort wieder andere Bakterien holen, die sich auf die vorhandene Krankheit noch zusätzlich draufsetzen. Ich bin dann selber in die Apotheke gegangen.

Auch wenn meine Kinder, bin ich nicht zum Arzt gegangen, der mir ein Mittel verschreiben hätte, ohne dass ich etwas hätte ausgeben müssen, sondern bin direkt in die Apotheke. Wie macht ihr das? Geht ihr immer zum Arzt, weil ihr die Medikamente dann umsonst bekommt, oder holt ihr euch auch schon einmal Mittel aus der Apotheke und zahlt dafür?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe noch keine Kinder, arbeite aber in einer Apotheke. Bei uns ist es ungefähr so, dass eine Hälfte der Mütter mit einem Rezept auch für freiverkäufliche Arzneimittel kommt und die andere Hälfte kauft die Arzneimittel ohne ein Rezept. Gerade bei Fieberzäpfchen kann ich es auch nicht verstehen, dass man sich dafür zwingend ein Rezept holen möchte, weil die ja nun wirklich nicht teuer sind. Viele Arzneimittel, die günstiger sind, wie eben die Fieberzäpfchen oder auch Nasentropfen, werden oft ohne Rezept gekauft.

Das finde ich auch sinnvoll. In solchen Fällen kann man es als Mutter ja auch einigermaßen abschätzen, ob ein Arztbesuch erforderlich ist oder ob man erst mal selber behandeln kann. Bei uns in der Apotheke ist es auch oft so, dass die Eltern den Kassenbon mitnehmen, damit die Arznei verrechnet werden kann, falls der Arzt doch noch besucht werden muss und dieses Arzneimittel verschreibt. Das ist dann der Mittelweg.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Also du solltest so oder so, bevor du zu Fieberzäpfchen greifst, Wadenwickel oder ähnliche Hausmittelchen anwenden, weil Fieberzäpfchen sehr, sehr ungesund sind. Natürlich sind die Arzneimittel, wenn man sie ohne Rezept kauft, sehr viel teurer. Einmal habe ich sogar 20 Euro dafür bezahlt, weil ich in der Apotheke ohne Rezept einen Brennesseltee und so einen Sirup gegen Blasenentzündung gekauft habe.

Das habe ich dann auch nicht mehr geglaubt. Nachher bin ich drauf gekommen, dass man den Brennesseltee auch im normalen Geschäft um zwei Euro bekommt und dass der auch nicht besser oder schlechter ist, als der aus der Apotheke. Man muss also auch in der Apotheke aufpassen, weil man oft etwas angedreht bekommt, dass sehr teuer ist und nicht wirklich hilft. Bei der Läuseplage ist mir das extrem aufgefallen. Sie haben lange noch Mittel teuer verkauft, die gar nicht mehr geholfen haben.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ein Hustensaft, Nasenspray oder auch Fiebersaft/-zäpfchen kosten ja nun wirklich nicht viel. Ich kaufe diese Sachen immer ohne Rezept. Einfach mal schnell in die Apotheke gleich um die Ecke zu gehen, ist wesentlich stressfreier als ein Arztbesuch mit dem kranken Kind. Zum Arzt gehe ich erst, wenn sich die Krankheit nach 2-3 Tagen noch nicht gebessert hat bzw. bei einer einfachen Erkältung würde ich erst nach etwa einer Woche ohne Verbesserung zum Arzt gehen.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Also du solltest so oder so, bevor du zu Fieberzäpfchen greifst, Wadenwickel oder ähnliche Hausmittelchen anwenden, weil Fieberzäpfchen sehr, sehr ungesund sind.

Also wenn du diese Meinung vertrittst, dann hoffe ich, dass du (noch) keine Kinder hast, denn diese täten mir sehr leid, wenn du bei fast 40Grad Fieber erst mit irgendwelchen zweifelhaften Hausmittelchen ankommst. Klar kannst du Wadenwickel zusätzlich anlegen, aber wichtig ist eben eine medikamentöse Herabsetzung des Fiebers. Zudem ist deine Meinung falsch, wenn du schreibst, dass Fieberzäpfchen sehr, sehr ungesund seien! Wieso auch? Falls jemand einen Wirkstoff nicht verträgt oder Probleme mit Niere oder Leber hat, gibt es noch andere, auf diese Person abgestimmte Medikamente, die man nehmen kann. Aber das wird bei einem Baby sicherlich in den wenigsten Fällen vorkommen.

wirreszeug hat geschrieben:Natürlich sind die Arzneimittel, wenn man sie ohne Rezept kauft, sehr viel teurer.

Nein, das trifft nicht auf alle Arzneimittel zu. Gerade wenn wir von Medikamenten wie Fieberzäpfchen sprechen, liegen die billigsten bei knappen 2Euro. Wenn dir das viel erscheint, dann ist es so, aber die meisten werden diesen Betrag als tragbar bezeichnen, zumal wenn es um ein krankes Kind geht.

wirreszeug hat geschrieben:Das habe ich dann auch nicht mehr geglaubt. Nachher bin ich drauf gekommen, dass man den Brennesseltee auch im normalen Geschäft um zwei Euro bekommt und dass der auch nicht besser oder schlechter ist, als der aus der Apotheke.

Das ist ebenfalls ein Irrtum. Der Tee in der Apotheke hat Arzneibuchqualität, im Gegensatz zu den Tees aus der Drogerie oder dem Supermarkt, wo man nicht weiß, welche zusätzlichen Stoffe, wie zum Beispiel Schwermetalle, in dem Tee enthalten sind. Zudem hat die Wirkung vielleicht nicht gepasst, weil du den Tee nicht richtig angewendet hast.

wirreszeug hat geschrieben:Man muss also auch in der Apotheke aufpassen, weil man oft etwas angedreht bekommt, dass sehr teuer ist und nicht wirklich hilft. Bei der Läuseplage ist mir das extrem aufgefallen. Sie haben lange noch Mittel teuer verkauft, die gar nicht mehr geholfen haben.

Vielleicht hast du auch hier nicht richtig zugehört und hast das Medikament falsch angewendet oder nicht noch einmal die Anwendung wiederholt. Zudem kann es auch Resistenzen geben, was niemand vorhersagen kann, so dass ein Mittel deshalb nicht hilft. Das hat aber nichts mit dem Mittel an sich zu tun.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Als mein Sohn noch kleiner war, bin ich immer sofort zum Kinderarzt gegangen. Ich war einfach sehr unsicher, weil es mein erstes Kind ist und ich hatte Angst, ihm zu schaden, wenn ich einfach nach Gefühl Fiebersaft oder irgendwelche Medikamente gegen Erkältung gebe. Mir war es dann auch sehr wichtig, dass die Lunge jedes Mal abgehört wird. Dann war ich auf der sicheren Seite und wenn es nur eine Erkältung war, dann war ich auch immer sehr erleichtert. Mittlerweile bin ich da auch einfach routinierter und gehe auch nicht wegen jede Kleinigekeit zum Kinderarzt.

Mein Sohn ist leider sehr anfällig für Erkältungen und seitdem er im Kindergarten ist, ist er auch mindestens einmal im Monat krank. Anfangs gebe ich ihm dann immer den Hustensaft, der sich bei uns bewährt hat, lasse ihn inhalieren und gebe ihm abends Nasentropfen. Wenn ich keine mehr zuhause habe, dann gehe ich in die Apotheke um die Ecke und kaufe einfach neue Medikamente. Die sind echt nicht teuer und dafür muss ich mich auch nicht noch eine Stunde ins Wartezimmer setzen. Wenn es nach einige Tagen nicht besser geworden ist, gehe ich natürlich schon zum Arzt, um es abklären zu lassen. Nur zum Kinderarzt zu gehen, damit man die Medikamente nicht aus der eigene Tasche zahlen zu müssen, wäre mir persönlich zu zeitaufwendig und zu anstregend.

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Also bei uns ist es so, dass ich für kleinere Medikamente, zu denen ich Nasentropfen und Fiebersaft zähle, sofort auf Rezept bekomme. Auch Medikamente die mein Sohn öfter braucht bekomme ich ohne das ich zum Arzt reingehen muss. Dazu zähle ich seine Salbutamoltropfen sowie NaCl Lösung zum Inhalieren.

Ich bin ganz ehrlich und muss sagen, dass ich viel zu geizig bin als das ich mir die Medikamente dann in der Apotheke kostenpflichtig hole. Das meiste habe ich sowieso immer da und wenn es mal einen Notstand gibt, dann kann ich meistens meine Mutter einspannen, die dann eben auf die Kinder aufpasst während ich zur Arztpraxis laufe, diese ist nämlich weiter weg und ich bin ja bekennende Nicht-Autofahrerin. Ebenso habe ich mir als ich Schnupfen hatte und mein Sohn ebenfalls krank war, auch mal ein Nasenspray auf meinen Sohn aufschreiben lassen, was schlussendlich von mir genutzt wurde. Ich habe da auch einfach keine große Skrupel, bezahle ich doch meine Krankenversicherung mit einem nicht gerade kleinen Betrag, da darf ich die 3 Euro auch mal in meine Tasche stecken.

» Kleinnightwish85 » Beiträge: 684 » Talkpoints: 33,25 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kaufe die einfachen Medikamente wie eben Fieberzäpfchen, Hustensaft und ähnliches immer ohne Rezept. Erstens weil unser Kinderarzt relativ weit weg ist und weil das Zeug meistens sowieso billiger ist als die Rezeptgebühr. Also spare ich hier kaum etwas ein. Nur wenn ich die teuren Cremen für die Neurodermitis von meiner Tochter benötige hole ich mir ein Rezept. Ich würde sie zwar auch so bekommen, aber die sind dann doch ganz schön teuer.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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