Bewerber - Ansprüche ohne Ende
Momentan bewerben sich in der Firma, in der A arbeitet jede Menge. Dies ist eine Teilzeitstelle im Büro (4 volle Tage pro Woche). Gestern kam eine 48 Jahre alte Dame, die 2 Tage für ein paar Stunden Probe arbeiten soll bzw. sich A´s Arbeit anschauen soll, ob es etwas für sie wäre bzw. es ihr gefallen würde.
A kam auch sofort mit ihr ins Gespräch und schon gleich merkte man, das diese Dame unheimlich viel Ansprüche stellt. Sie hat A von ihrem vorigen Arbeitsplatz erzählt bei dem sie 12 Jahre lang gearbeitet hat und davon das sie dort nur halb soviel gearbeitet hätte wie bei A und das doppelte verdient hätte. Dazu würde sie mit dem generellen "Samstags-Arbeiten" nicht so zurecht kommen, aber wenn es sein müsste, würde sie es auch tun. Sie hätte zuvor immer nur von Montag-Donnerstag gearbeitet und hatte die Wochenenden immer frei und würde sich dies auch so wünschen.
A´s Chefin fragte sie am 1. Probetag wie es ihr denn gefallen hat und ob sie sich vorstellen könnte hier anzufangen und sie antwortete sofort, das es ihr gefallen würde, jedoch könnte sie erst ab dem 01.06. anfangen. A´s Chefin fragte sofort nach aus welchem Grund denn erst ab dem 01.06., denn es würde für sofort, also ab 01.05. spätestens für den 15.05. jemand gesucht werden. Die Dame antwortete das sie Mitte Mai ihre neue Küche bekommen würde, bei der sie gerne dabei wäre, wenn sie geliefert und eingebaut werden würde und sie für die Firma erst ab 01.06. zur Verfügung ständen würde. A sah sofort am Blick der Chefin was sie in diesem Moment gedacht hat.
Die Dame erzählte auch das in ihrer Familie jemand im Betrieb von A arbeiten würde, jedoch im Osten Berlins und sie keine Probleme hätte in einer anderen Filiale eingearbeitet zu werden, jedoch sollte es diese Filiale in Berlin sein, denn dort würde ihre Mutter wohnen.
Wie kann eine fast 50-jährige Frau, die selbst von sich sagt, das es sehr schwer ist mit diesem Alter noch einen Arbeitsplatz zu bekommen solche Ansprüche stellen? Ist es nicht wichtiger einen Arbeitsplatz zu haben anstatt bei seiner Küche dabei zu sein?
A und die Kollegen waren hinsichtlich geschockt darüber, das die Dame am ersten Tag schon solche Ansprüche stellt. Bewerberin Nr. 2 kam erst gar nicht und ist auch telefonisch nicht erreichbar.
Wie seht ihr die Ansprüche der Dame? Zeigt dies ein Desinteresse der Arbeitsstelle?
Auch wenn es schwer ist eine Arbeitsstelle in dem Alter zu bekommen, so macht man doch Pläne. Und wenn sie schon nach den Gründen gefragt wird, dann ist es doch ehrlich, wenn sie da sagt, dass es um die Küche geht. Vielleicht hat sie ja niemanden der sonst dafür sorgen könnte, dass die Möbelbauer in die Wohnung können.
Mit Ansprüchen hat das aus meiner Sicht nichts weiter zu tun. Sie sagt klar was sie möchte. Ob sie noch dabei auch bereit Kompromisse einzugehen, ist ja nicht weiter erläutert worden. Immerhin kann man ja auch die zwei Tage, die vielleicht für die Küche gebraucht werden, in die Arbeitsabläufe planen, dass die da eben zu Hause bleiben kann.
Ich finde auch nicht, dass das etwas damit zu tun hat, dass die Dame irgendwelche hohen Ansprüche hat. Selbst wenn es schwer ist, in dem Alter eine neue Stelle zu bekommen, muss man doch auch nicht alles mitmachen. Dass sie von ihrem alten Job erzählt hat und wie es dort abgelaufen ist, ist doch in Ordnung. Sie hat ja nicht verlangt, dass sie bei der Firma genau so auch arbeiten und entsprechend verdienen möchte. Sie sagte ja, dass sie dazu bereit wäre, es sich aber anders wünschen würde. Das klingt für mich nicht danach, dass sie Ansprüche stellt, lediglich würde sie es bevorzugen, wenn es so läuft und wenn dem nicht so ist, dann nicht.
Dass sie den Arbeitsbeginn um einen Monat verschieben würde, weil eine neue Küche kommt, finde ich recht albern. Da würde es doch reichen wenn sie rechtzeitig Bescheid sagt, dass sie für den ein oder anderen Tag frei bräuchte. Das hätte ich auch mehr als komisch gefunden. Aber da hätte die Chefin ja auch sagen können, dass das sicher machbar ist dass die Bewerberin dafür frei bekommt, wenn die Dame ansonsten überzeugt hat.
Man weiß ja auch nicht, wie die Umstände sonst so sind. Vielleicht musste sie sich auf die Stelle bewerben, weil das Amt es so wollte oder so ähnlich, weil es klingt ja schon so, als wollte sie dafür sorgen, dass sie nicht genommen wird. Natürlich kann man aber noch bis zum Rentenalter Ansprüche an seine Arbeitsstelle stellen. Ob die nun umgesetzt werden oder nicht, muss man dann sehen, aber man kann das einem Menschen ja nicht verbieten. Dennoch bin ich der Meinung, dass nur die wenigsten sich solche Ansprüche auch leisten können, weil man ja sein Leben auch finanzieren muss.
Der Grund mit der Küche ist schon sehr lächerlich, weil man da ja auch andere Menschen finden könnte und wenn man eine Stelle wirklich will, dann macht man auch etwas dafür. Vielleicht mag sie die Stelle ja aber auch gar nicht so. Wegen dem sonstigen Gerede würde ich mir auch keine Gedanken machen. Was soll sie denn sonst erzählen? Sie hat ja gar keinen Punkt zum Anknüpfen und muss dann ja von alten Stellen berichten. Das mit dem Verdienst war sicherlich etwas unglücklich in der Formulierung, aber sicherlich auch nicht böse gemeint. Man ist ja auch nervös an solchen Tagen.
In gewissen Punkten schießt sie doch etwas arg über das Ziel hinaus. In anderen Punkten kann man schon mal ein paar Ansprüche stellen, am Ende muss es einem ja auch gefallen und die Arbeit zu einem passen. Wenn man so gar keine Ansprüche hat ist das in meinen Augen auch nicht sonderlich gut. Ich hätte an ihrer Stelle jetzt nicht unbedingt so viele Details über die vorherige Firma offen gelegt. Mit dem Verdienst übertreibt sie sicherlich auch ein wenig, weil man schlecht im gleichen Beruf das doppelte verdienen kann, als man vorher für die Hälfte der Arbeitszeit bekommen hat. Das klingt schon ein wenig übertrieben.
Bei den Arbeitstagen muss sie wohl oder übel in den sauren Apfel beißen, wobei ich persönlich das ganze nicht so wild sehe. Sie muss ja nur 4 Tage in der Woche arbeiten. Es ist ja nicht so, dass sie nun einen freien Tag in der Woche weniger hat, wie es bei manchen Leuten der Fall ist. Sie hat ja trotzdem noch drei freie Tage. Da würde ich kein Problem damit haben, wenn ich an den Samstagen arbeiten müsste. Klar, es gibt Sachen, die nur Samstags stattfinden. Da hätte ich auch ein paar im Kopf, die mir jetzt spontan einfallen, aber irgendwo muss man eben mal einen Kompromiss eingehen. Dafür hat man dann eben wenigstens eine Arbeit.
Zum Thema Küche sage ich jetzt mal nichts weiter, weil das einfach nur eine Frage der Einrichtung ist und eigentlich kein Problem darstellen sollte. Manche Leute sind nun mal so drauf, wie die werte Dame hier. Ich habe ach jemanden im Verwandtenkreis, der früher mal eine größere Firma geleitet hat, die allerdings pleite ging. Er war es einfach gewöhnt, dass er die Züge in der Hand hatte und den Ton angab. Bei Bewerbungsgesprächen hat er auch schon Dinger rausgehauen, die ich mich niemals in so einer Situation trauen würde zu sagen. Irgendwo ist das einfach nur unpassend und man muss mal ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurück kommen. Er ist auch schon fast 60 und hat nun mal seine Probleme etwas zu finden.
Wenn die andere Stelle so viel besser war, würde ich gern wissen, wieso sich die Bewerberin nun überhaupt herabgelassen hat, sich dort zu bewerben. Könnte es aber auch nicht sein, dass die Dame eigentlich überhaupt keine Lust hat, zu arbeiten und sich daher so verhalten hat? Hätte sie es anders gesagt, wäre das eventuell publik geworden, wäre Konsequenzen zu erwarten gewesen und so kann sie immerhin sagen, sie war beim Probearbeiten und müsse nun abwarten.
Inwiefern es sich hier wirklich um Ansprüche handelt, sei mal dahingestellt. Klar kann man als Bewerber nicht einfach mit einem angeblich hohem Gehalt aufwarten, in manchen Vorstellungsgesprächen ist es aber wiederum Pflicht, zu sagen, welche Verdiensthöhe man haben würde wollen. Da muss man aber eigentlich auch eher mit mehr Einfühlungsvermögen vorgehen und nicht direkt mit dem Vorschlaghammer auf den Arbeitgeber zulaufen.
Frau B kann ich in Bezug auf die Küche schon irgendwie verstehen, allerdings hätte man das ja auch anders regeln können. Scheinbar ist die Küche zumindest vorbestellt und wird an einem bestimmten Tag geliefert. Da hätte man ja auch einen Kompromiss machen können, sollte B die Stelle bekommen. Klar hätte man es auch anders regeln können und auch sollen, aber dennoch halte ich den Wunsch für nicht allzu weit hergeholt.
Von freien Samstagen träumt man wohl immer mal, aber je nach Branche muss man damit rechnen, dass auch am Wochenende gearbeitet wird. Scheinbar war auch davon die Rede gewesen, als es um die Stellenausschreibung ging oder hat man es vorausgesetzt? Wenn sie sich so etwas wünscht, darf sie diesen gern äußern, aber sie muss auch damit rechnen, dass man dem Wunsch je nach Arbeitslage und sonstigen Dienstplänen, als auch anderen Umständen nicht nachkommen kann.
Bei alledem, was ich nun gelesen habe, frage ich mich aber noch, wie sie es gesagt hat. Manche Leute können dies auf eine sehr charmante und freundliche Art und Weise tun, und bekommen den Wunsch auch erfüllt, andere kriegen sie eben aufgrund ihrer Art und Weise diese Wünsche nicht erfüllt.
A kam auch sofort mit ihr ins Gespräch und schon gleich merkte man, das diese Dame unheimlich viel Ansprüche stellt. Sie hat A von ihrem vorigen Arbeitsplatz erzählt bei dem sie 12 Jahre lang gearbeitet hat und davon das sie dort nur halb soviel gearbeitet hätte wie bei A und das doppelte verdient hätte. Dazu würde sie mit dem generellen "Samstags-Arbeiten" nicht so zurecht kommen, aber wenn es sein müsste, würde sie es auch tun. Sie hätte zuvor immer nur von Montag-Donnerstag gearbeitet und hatte die Wochenenden immer frei und würde sich dies auch so wünschen.
Das klingt jetzt erst einmal komisch, aber ich finde Arbeiten am Wochenende auch blöd und ich denke, dass ich nur in der allergrößten Not einen Job annehmen würde, bei dem ich samstags arbeiten müsste. Sicherlich würde ich das dem potentiellen Arbeitgeber bzw. dessen Angestellten nicht erzählen, aber blöd würde ich es schon finden. Es ist immer eine Frage, ob man die eigene Enttäuschung auch ausspricht oder sich nichts anmerken lässt. Du kannst aber davon ausgehen, dass wohl die meisten am Wochenende eigentlich frei haben wollen.
Wie kann eine fast 50-jährige Frau, die selbst von sich sagt, das es sehr schwer ist mit diesem Alter noch einen Arbeitsplatz zu bekommen solche Ansprüche stellen? Ist es nicht wichtiger einen Arbeitsplatz zu haben anstatt bei seiner Küche dabei zu sein?
Ja, vielleicht will sie ja gar nicht bei Euch arbeiten? Vielleicht hat sie sich beworben, weil das Arbeitsamt sie dazu mehr oder weniger genötigt hat und sie wollte sich alles vielleicht mal anschauen, ob es ihr vielleicht nicht doch gefällt, nun hat sie aber gemerkt, dass dem nicht so ist. Das kann doch sein oder? Ein Job sollte auch ein wenig Spaß machen und ich denke, man muss nicht alles mitmachen.
Sie hat A von ihrem vorigen Arbeitsplatz erzählt bei dem sie 12 Jahre lang gearbeitet hat und davon das sie dort nur halb soviel gearbeitet hätte wie bei A und das doppelte verdient hätte.
Wenn das wirklich stimmt, ist es doch schon sehr verständlich, dass sie nicht besonders motiviert ist, für aus ihrer Sicht absolut schlechte Bedingungen zu arbeiten. Solange sie noch Arbeitslosengeld bezieht, wird dieses ja schließlich höher ausfallen als das neue Gehalt. Unter diesen Umständen würde ich auch grübeln, ob ich sofort einen Job annehme oder lieber versuche, noch ein paar Monate abzuwarten und vielleicht nach besseren Bedingungen Ausschau zu halten. Womöglich ist die Frau ja auch gar nicht auf einen Job angewiesen, wenn der Mann genug verdient.
Das klingt nicht nach großem Interesse. Wenn der Job wirklich von ihr gewünscht ist, die Küche aber auch wichtig ist, dann könnte sie ihre Notlage doch erläutern und fragen, ob sie im Mai die zwei Tage frei bekommen könnte, obwohl sie noch Probezeit hat.
Vom früheren Arbeitsplatz vorzuschwärmen ist auch nicht gerade geschickt. Also sollten sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer einig sein und den Vertrag nicht eingehen. Sie ist anscheinend mit den Bedingungen nicht zufrieden und als Arbeitgeber würde ich niemanden einstellen, der nicht motiviert ist.
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