Kennt ihr Millionäre und profitiert davon?

Freundschaften entstehen ja öfters unter Menschen, die einen ähnlichen Lebensstandard haben oder hatten und die intellektuell auf einer Ebene sind. Ansonsten hat man zu wenige Gemeinsamkeiten, um gute Gespräche zu führen oder sich auf einer Wellenlänge zu fühlen.

Trotzdem kann es natürlich vorkommen, dass der eine zwar auch studiert hat, aber nur als Taxifahrer arbeitet und gerade so über die Runden kommt, weil Philosophie nicht so tolle Berufsaussichten bietet. Der andere hat vielleicht mit seinem Ingenieurberuf eine gute Erfindung gemacht und ist jetzt Millionär und Firmenbesitzer. Wenn die beiden wirklich befreundet sind, würde ich es als angemessen betrachten, dass der Reiche seinen Freund öfters zum Essen ausführt und ihn auch ab und zu auf seine tolle Jacht mitnimmt, vielleicht sogar Urlaube spendiert, die sich sein Freund sonst nicht leisten könnte.

Kennt ihr einen Millionär und profitiert in finanzieller Hinsicht davon? Ist euer Freund oder eure Freundin Millionär und findet ihr das Bezahlen gewisser Dinge in Ordnung, weil ihr ja sonst nichts zusammen unternehmen könntet, oder ist das verwerflich?

Zwischen kennen und einer besten Freundschaft bestehen für mich schon noch große Unterschiede. Ich kenne drei Menschen, die wesentlich mehr Geld haben als ich. Bei zumindest einem davon bin ich mir ziemlich sicher, dass es in die Millionen-Höhe geht. Eigentlich sogar bei Zweien, wobei zu einem mittlerweile kaum noch Kontakt besteht. Wobei auch immer fraglich ist, wie Firmenanteile, Wertgegenstände, usw. zu werten sind. Und keiner von ihnen spricht da genau drüber.

Es gibt auch keine Luxusyacht oder sowas. Da ist keiner dabei, der mit seinem Vermögen um sich wirft. Einer ist auch heute noch eher der Selbermacher, schraubt gerne rum und ein anderer kümmert sich um seine Firmen, aber auch auf dem Boden geblieben- wenn auch auf unterschiedlichen Kontinenten. Doch da hat er sein Business, fliegt allein dorthin und schmeißt keine großen Partys dort oder ähnliches. Geschweige denn, dass er alle Freunde regelmäßig dorthin einläd.

Ich denke auch nicht, dass so etwas lange gut gehen würde. Das sind doch oft die Leute, die sich übernehmen und dann ist ganz schnell nichts mehr vom Reichtum vorhanden.

Ich bin nicht gezielt auf der Suche nach Millionären und habe auch keine in meinem Freundeskreis, wobei ich das auch gut finde. Immerhin nimmt man dann vielleicht mehr, als man geben kann und so eine Freundschaft mag ich nicht. Ich hätte auch immer irgendwie ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich überall einladen lasse. Ich bin aber auch fest der Meinung, dass viele Millionäre das nach außen hin nicht zeigen und den Luxus eben nur für sich genießen.

Ich habe entfernte Verwandte, die wohl richtig viel Geld gemacht haben und nun quasi ausgesorgt haben. Allerdings kenne ich sie nur vom erzählen. Gesehen habe ich die guten Leute bisher noch nie und ich glaube auch nicht, dass das passieren wird, weil das Verhältnis in meine Richtung nicht sehr gut ist. Da gab es vor vielen Jahren mal Ungereimtheiten bei einem Erbe und seitdem steht man sozusagen auf Kriegsfuß. Ich verspüre auch kein Interesse mit solchen Leuten in Kontakt zu treten. Es mag sein, dass sie nett und lustig sind, aber das sind meine Freunde, die ich hier habe, ebenfalls.

Ich kenne jemanden, der zwar nicht reich ist, dessen Eltern aber sehr viel verdienen. Die Familie hat sich zerstritten und er profitiert daher von seinen Eltern nicht, aber er meint immer, dass er ja deren Geld eines Tages erben wird. Der Sohn lebt derzeit eher ärmlich und hat auch keinen angesehenen Beruf, aber wenn er eines Tages wirklich das Vermögen seiner Eltern erbt, dann braucht er nicht mehr arbeiten. Es ist keine ganze Million, aber viel fehlt da nicht mehr. Derjenige ist sehr auf Status bedacht, das mag an der Erziehung liegen, es passt aber nicht zu seiner derzeitigen Lebenssituation; daher definiert er sich auch ziemlich über seine reichen Eltern, zu denen er aber gar keinen richtigen Kontakt hat.

Natürlich ist es schon komisch, zu wissen, dass sich da jemand keine Sorgen um sein weiteres Leben machen muss und ich bin weit entfernt von einem Vermögen in dieser Höhe. Positiv ist mir aber aufgefallen, dass derjenige sehr spendabel ist, obwohl er ja momentan nicht viel hat. Also er macht jetzt keine großen Geschenke, aber als ich z.B. mal abends vergessen hatte, mir etwas zu trinken zu kaufen und mein Limo-Lager alle war, da hat er mir gleich einen ganzen Pack Cola gegeben und gleich noch ein Eratzteil für meinen PC dazu, was ich brauchte.

Nein, ich kenne keine Millionäre, also zumindest nicht persönlich. Und auch wenn, hätte ich nie und nimmer das Gefühl derjenige sollte mir dann nur aufgrund der Tatsache dass er mehr Geld hat finanziell aushelfen. Zwar hätte ich wohl kein sonderliches Problem damit mal auf einen Kaffee eingeladen zu werden oder ähnliches, würde dies aber umgekehrt ganz genau so tun. Genau wie mit anderen im Freundeskreis also auch. Ich denke fast, dass ich da sogar mehr aufpassen würde, um nur ja nicht wie ein Mensch dazustehen, der den anderen ausnutzen möchte.

Ich finde es eigentlich nicht angemessen, wenn sich eine Person immer von einer anderen Person sponsern lassen muss und absehbar ist, dass kein Ausgleich stattfinden wird. In dem Fall spielt das Geld in dem Kontakt zwischen den beiden Personen eine viel zu große Rolle. Ich fände das eher unangenehm als normal, auch wenn es einem sehr wohlhabenden Menschen sicher nicht wehtut, wenn er ab und zu einen Freund zum Essen einlädt. Weder in Freundschaften noch in Beziehungen sollte Geld eine so große Rolle spielen. Ich bin der Meinung, dass jeder für sich selbst sorgen sollte.

Dass ein wohlhabenderer Freund sein nicht ganz so solventes Umfeld vielleicht mal zu einer Bootstour einlädt, sofern ein Boot vorhanden ist, finde ich nicht ungewöhnlich. Auch Einladungen zum Geburtstag oder anderen Anlässen können sicher mal übernommen werden. Aber es sollte wirklich nicht darauf hinauslaufen, dass immer derjenige die Kosten für einen gemeinsamen Ausflug zu tragen hat, der mehr Geld verdient als der andere. Für den Wohlhabenderen muss da doch zwangsläufig der Eindruck entstehen, sich Freunde und Bekanntschaften kaufen zu müssen, während derjenige mit weniger Geld dadurch in eine finanzielle Abhängigkeit gerät und sicher das Gefühl bekommt, ein Schnorrer zu sein. Ich glaube nicht, dass solche Konstellationen lange gutgehen.

In meinem direkten Umfeld sind wohl keine Millionäre vertreten. Von einem Nachbarn würde ich wohl annehmen, dass er ziemlich wohlhabend ist, allerdings habe ich mit den Leuten auch nicht so viel zu tun. Letztendlich spielt es doch auch keine Rolle, wer wie viel Geld auf dem Konto hat. Ich frage mich, warum manche Menschen immer an dem Besitz und Einkommen anderer Personen interessiert sind. Es spielt schlichtweg keine Rolle, was der Einzelne auf dem Bankkonto hat. Für jede Form von Freundschaft oder Beziehung ist das absolut unerheblich.

Meine Eltern haben Freunde die reich sind. Die wären aber nicht befreundet, wenn die reichen nicht bodenständig geblieben wären. Wir wissen, dass sie reich sind, weil sie ein gut laufendes Hotel in München haben. Yacht, Ferrari, Rolex und co sind bei denen Fehl am Platz. Er fährt einen fast 10 Jahre alten Mercedes und sie einen Twingo, weil sie nicht mehr brauchen. Natürlich haben sie meine Eltern schon eingeladen aber das beruht auf Gegenseitigkeit. Die leben nicht wirklich anders als wir.

Irgendwie ist das schon eine komische Frage, denn wenn man mit jemandem befreundet ist fragt man doch nicht, wie viel der so auf dem Konto hat. Und aus materiellem Besitz kann man ja auch nicht wirklich darauf schließen, wie viel Geld jemand nun hat. Bei vielen Leuten, die ein Haus haben, ist es doch so, dass ein Teil des Hauses erst mal der Bank gehört und wenn jemand ein eigenes Boot hat oder ein Reitpferd, dann ist das vielleicht sein großes Hobby, für das er auf andere Dinge verzichten muss.

Ich kenne jedenfalls keine Leute, die so mit ihrem Vermögen protzen, dass ich auch ohne Nachfrage wissen würde, wie es um ihren Kontostand bestellt ist. Und ich kenne auch keine Leute, für die gemeinsame Unternehmungen automatisch mit größeren Ausgaben verbunden sind. Mit dieser Art von Leuten könnte ich eh nicht wirklich viel anfangen. Ich mag Menschen nicht, für die das Materielle über allem steht und Menschen, die ihre Freizeit nicht kreativ gestalten können und die an so etwas einfachem wie einer Radtour, Grillen im Garten oder gemeinsamem Erdbeerpflücken keinen Spaß haben können, würden mich einfach sehr schnell langweilen. Eine Freundschaft würde also kaum entstehen können.

Ich selbst kenne tatsächlich einen Millionär, der nur wenige Jahre älter ist, als ich. Diesen habe ich einmal auf einer Party kennen gelernt, wobei ich aber nicht wusste, wie reich er tatsächlich ist. Erst als wir einige Male miteinander ausgegangen sind und ich dann auch noch bei ihm zu Hause war, habe ich bemerkt, wie reich er ist. Zwar weiß ich nicht, ob er tatsächlich Millionär ist, wobei ich mir aber ziemlich sicher bin, dass das der Fall ist. Immerhin deuten seine Wohnung, sein Beruf und auch sein Auto darauf hin.

Als ich mit dem jungen Mann ausgegangen bin, konnte ich durchaus von seinem Reichtum profitieren. Immerhin wurde ich in exzellente Restaurants ausgeführt und auch immer eingeladen. Das war wirklich ein sehr schönes Gefühl.

Irgendwann haben wir jedoch beide bemerkt, dass es einfach nicht mit uns passt. Daraufhin ist der Kontakt dann auch immer weniger geworden, bis er komplett abgebrochen ist. Das finde ich aber auch nicht allzu schlimm, weil mir der junge Mann charakterlich wirklich nicht besonders zugesagt hat.