Bauweh aufgrund strenger Reinlichkeitserziehung?

vom 18.04.2013, 13:20 Uhr

Eine Freundin von mir hat einen 27 Monate alten Sohn und es ist ihr ein großes Anliegen, dass er bald windelfrei ist. In letzter Zeit macht er immer wieder in die Hose, da er vergisst auf die Toilette zu gehen. Er ist einfach zu sehr in sein Spiel vertieft. Sie zieht ihm jetzt immer eine Windel und eine Unterhose an und wenn sie merkt, dass er auf die Toilette muss (wie fast alle Kinder hockerlt er sich hin und wird ruhig und rot im Gesicht :oops: ) geht sie hin und fragt ihn ob sie mit ihm gehen soll. Er verneint das dann und hört natürlich auf damit, sein Geschäft zu verrichten. So geht das eigentlich den ganzen Tag verteilt bzw. fast nach jeder Mahlzeit.

In letzter Zeit jammert der kleine Zwerg immer wieder wegen Bauschmerzen und meine Freundin kann es sich nicht wirklich erklären. Ich habe ihr dann gesagt, dass ich vermute, dass es dadurch kommt, weil er seinen Stuhlgang immer zurück hält und ich ihn einfach in Ruhe lassen würde, wenn er in die Windel macht. Daraufhin war sie etwas genervt und hat gemeint, dass er es sonst nie lernt usw.

Natürlich gibt es Kinder die sehr früh auf die Toilette gehen können, aber ich vertrete der sehr stark die Meinung meines Arztes, dass Reinwerden keine erzieherische Meisterleistung ist, sondern dass das Kind so weit sein muss. Bei meinem größeren klappt es sehr gut und ich versuche ihm absolut keinen Stress damit zu machen, denn ich glaube, dass ist eher kontraproduktiv. Wenn einmal was in die Hose geht, dann ist es eben so.

Glaubt ihr auch, dass zu strenge Reinlichkeitserziehung kontraproduktiv ist? Seid ihr auch der Ansicht, dass die Bauchschmerzen des Jungen meiner Freundin vom Unterdrücken des Stuhlgangs kommen kann?

» Sternilu » Beiträge: 305 » Talkpoints: 55,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mal ehrlich, woher sollen die Bauchschmerzen denn sonst kommen? Wenn ich irgendwo unterwegs bin und mich da das Bedürfnis packt, dann gibt es später auch Bauchkneifen, wenn ich dem Bedürfnis nicht nachgeben konnte. Aber Reinlichkeitserziehung kann man auch machen ohne dass es für das Kind zum Stress wird. Denn ein Körper hat auch bei den großen und kleinen Geschäften seinen zeitlichen Rhythmus.

Wenn man diese zeitlichen Abläufe ein wenig beobachtet, dann kann man das Kind rechtzeitig zur Toilette bringen. So habe ich das jedenfalls gemacht, wenn etwas in die Hose gegangen war. Die Kinder wussten, dass es kein Theater gibt und sie haben dann viel eher das Bedürfnis von allein gemeldet.

Übrigens scheint deiner Freundin nicht klar zu sein, wie schwer die gesundheitlichen Folgen sein können, wenn der kleine Mann sich ständig das große Geschäft verkneift. Da sind die Bauchschmerzen nur ein harmloser Anfang.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich bin auch der Ansicht bzw. habe die Vermutung, dass die Bauchschmerzen vom unterdrückten Stuhlgang herrühren. Wahrscheinlich verrichtet der Kleine sein "großes Geschäft" nur selten und dadurch, dass er wohl jedes Mal abbricht, wenn die Mutter ihn dabei "erwischt", kommt es wohl zu "Verstopfungen, weil der natürliche Hergang nicht gewährleistet ist. Das ist sicherlich auch nicht so gesund für den Kleinen und es kann ja auch nicht sein, dass man ihn leiden lässt, also ich als Mutter wäre mir das Wohlbefinden meines Kindes sehr wichtig und würde mir am Herzen liegen.

Erfahrungsgemäß muss ich auch bestätigen, dass man nicht allzu sehr beeinflussen kann, wann man das Kind windeltrocken haben möchte. Natürlich kann man seine Versuche starten und sollte es nicht unbedingt ganz vernachlässigt lassen. Aber es soll Eltern geben, die der Meinung sind, dass ihre Kinder besonders früh trocken und selbstständig sein müssen und das soll dann auch für alle ihre Kinder gleichermaßen gelten, wobei das eine Kind in das Cluster fällt, während ein anderes eben da heraus fällt und damit ist es gleich das "schwarze Schaf" unter den Kindern. So etwas finde ich übertrieben, denn schließlich artet es schnell zu Wut und Missmut aus und diese lässt man dann schnell an seinem Kind aus.

Jeder Mensch ist ein Individuum und die einen lernen manche Dinge schneller, während sie bei anderen etwas länger brauchen und bei anderen ist es umgekehrt. Man darf gerade in den Entwicklungsphasen nicht alles pauschalisieren oder aufgrund dessen, dass man einfach keine Lust mehr hat hinter her zu laufen oder mehr Arbeit und Stress auf sich nehmen zu müssen, das Kind versuchen sich so zurecht zu biegen, wie man es gerne hätte. Es gehört schon ein wenig Geduld und Durchhaltevermögen zur Kindergroßziehung dazu.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Der Kleine tut mir leid. Wenn deine Freundin das Kind immer wieder stört, wenn es etwas machen will, muss es ja Bauchschmerzen bekommen, wenn es dann aufhört zu drücken. Das sollte ihr aber auch klar sein. Vielleicht kann sie es wenigstens mal eine zeitlang versuchen ihn in Ruhe zu lassen. Wenn es ihm unangenehm sein sollte, wird er von ganz alleine kommen und zur Toilette gehen. Manche Kinder sind mit zwei Jahren noch nicht so weit, da dauert es eben etwas länger.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



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