Mit einem Vogel zum Tierarzt gehen?
Wir haben einen Alexandersittich. Er soll ein Jahr und ein paar Monate alt sein. Wir selben haben ihn jetzt seit circa einem Jahr bei uns zu Hause. Gefunden haben wir den kleinen Kerl in einem Kleinanzeigenportal.
Mein Mann erzählte mir, dass der Alexandersittich die ganze Zeit in einem ganz kleinen Käfig leben musste. Der Käfig war wirklich so klein, dass der Vogel seine Flügel dort drinnen nicht einmal ausbreiten konnte.
Wir haben dann einen richtigen Papageienkäfig besorgt, der im Endeffekt unsere halbe Wohnstube einnimmt. Aber der kleine Kerl fühlt sich nun pudelwohl. Wir haben aber bemerkt, dass der Alexandersittich nicht fliegen kann. Am rechten Flügel fehlen ihm irgendwie die langen Federn, die er am linken Flügel aber besitzt. Zu dem sieht er ein bisschen komisch aus, wenn er die Flügel ausbreitet, kann er den linken Flügel komplett ausbreiten und der rechte Flügel sieht etwas verkürzt aus.
Die Krallen vom Vogel sehen auch etwas missgebildet aus. Sodass der linke und rechte äußere Zeh jeweils nach außen schauen und die beiden mittleren Zehen ganz normal gerade sind. Anders kann ich es euch nicht beschreiben, es sieht einfach komisch aus.
Nun meinte eine Freundin zu mir, dass ich doch mal mit dem Vogel zu einem Tierarzt gehen sollte. Immer hin haben wir den Vogel schon knapp ein Jahr und seine Federn an dem rechten Flügel sind noch nicht nachgewachsen. Vielleicht kann der Tierarzt etwas machen, damit der Vogel fliegen lernt. Sie meinte, dass der Flügel sicherlich mit einer Operation gerichtet werden kann und die Krallen wohl auch.
Ich aber wiederum frage mich, ob es sich wirklich lohnt mit einem Alexandersittich zu einem Tierarzt zu gehen, damit er den Flügel und die Füße korrigiert. Immer hin kostet so eine Behandlung ziemlich viel Geld und der Vogel fühlt sich ja auch so sehr wohl. Er hat keinerlei Schmerzen oder desgleichen. Zu mal er das Fliegen wohl auch gar nicht kennt, bin ich der Meinung.
Wie sieht ihr das? Würdet ihr mit einem kleinen Vogel zu einem Tierarzt gehen, wenn er keine offensichtliche Erkrankung hat? Sondern nur eine Fehlstellung der Füße und des rechten Flügels? Würdet ihr so einem kleinen Tier eine Operation antun, nur damit er wieder fliegen lernen kann? Obwohl das ja noch in den Sternen steht, ob er es dann noch erlernen kann. Oder würdet ihr das Tier einfach so weiter leben lassen, da es ihn ja nicht stört und ihm es ja super geht? Würde ein Tierarzt überhaupt solch einen kleinen Vogel behandeln beziehungsweise operieren unter diesen Bedingungen? Also, obwohl er kein Leiden und keine Schmerzen hat?
Ehe man sich Tiere anschafft, sollte man sich erkundigen und dann sieht man ganz schnell, dass Alexandersittiche Schwarmtiere sind und einen Partner brauchen. Sie werden sonst ihre Angewohnheiten ganz schnell zum Negativen ändern.
Außerdem sollte es wirklich nicht dein ernst sein, dass du fragst, ob es sich lohnt. Wann lohnt sich bei dir ein Leben? Wenn die Anschaffung teuer ist oder wenn es ein großes Tier ist? Du solltest schnell zu einem Tierarzt gehen. Ich finde es schrecklich, wenn man sagt, dass es sich für ein Tierleben nicht lohnt. Ist es dir zu teuer, dann vermittle diesen Vogel an Leuten, die es nicht so eng sehen. Sorry, aber das macht mich gerade ziemlich wütend.
Und ja, ich würde alles machen, dass der Vogel ein lebenswertes leben hat. Ein Vogel, der nicht fliegen kann, dem sollte man versuchen zu helfen oder sich zumindest eine tierärztliche Meinung einholen. Erkundige dich nach Tierärzten, die auch Vögel behandeln. Am besten ist, du rufst beim Tierheim an und fragst. Die können dir bestimmt weiter helfen, wo du mit dem Vogel hingehen sollst.
Ich weiß, dass der Vogel nicht alleine gehalten werden darf. Er lebt mit einem Pennantsittich zusammen. Seitdem wir ihn aufgenommen haben, lebt er mit einem Pennantsittich in einem Käfig und die beiden verstehen sich Prima.
Zu dem geht es mir gar nicht so um das Geld, ich wollte es nur nebenbei bemerken. Sondern, es geht mir darum, dass so eine Operation für einen Vogel sicherlich nicht ohne Risiken und Folgen ist. So eine Operation nimmt so einen kleinen Vogel sicherlich ziemlich mit.
Zu dem ist die Frage, ob er dann nach der Operation überhaupt fliegen kann. Weshalb soll ich ihn erst leiden lassen, wenn nicht wirklich sicher ist, dass er dann auch fliegen kann.
Jedes Leben ist lebenswert. Auch das Leben dieses Vogels ist lebenswert, oder meinst du, nur weil er nicht fliegen kann, ist sein Leben nicht lebenswert? Oder haben behinderte Menschen auch kein lebenswertes Leben, weil sie beispielsweise in einem Rollstuhl sitzen und nicht laufen können?
Das ganze klingt zunächst einmal nicht sonderlich gut. Woher willst du denn so genau wissen, dass es ihm gut geht und er keine Schmerzen hat? Er kann durchaus Schmerzen haben und auch richtig leiden, aber das sieht man nicht immer sofort. So etwas kann man gerade bei Tieren nicht immer sehen. Ein bisschen erschreckt mich dein Text und deine Fragen doch schon sehr. Hast du dir überhaupt vor der Anschaffung ein paar Gedanken darüber gemacht? Man kann und sollte übrigens mit jedem Tier zum Tierarzt gehen, auch wenn es "nur" ein Vogel ist. Im Internet findest du meistens eine Homepage einer Tierklinik in deiner Nähe. Dort wird genau angegeben welche Tiere man dort behandeln kann. Informiere dich also mal in diese Richtung.
Es ist ja schon sehr nett von euch, dass ihr den kleinen zu euch genommen habt, aber warum seid ihr mit ihm nicht schon eher zum Tierarzt, wenn er aus solchen Umständen zu euch gelangt ist? Das wäre meiner erster Weg gewesen, wenn ich an deine Stelle gewesen wäre. Ihr habt ihn immerhin schon fast ein Jahr lang! So ein Vogel muss auch mal aus dem Käfig und braucht ein wenig Freiraum zum fliegen, aber soweit habt ihr wohl nicht gedacht, wenn ihr euch erst nach einem Jahr darüber Gedanken macht.
Lass den Vogel nicht weiter so leben und gehe schnellstmöglich mal zum Tierarzt. Wenn du nicht sicher bist, ob er auch Vögel behandelt dann rufe vorher an. Wo liegt hier das Problem? In dem Zustand geht es dem Vogel sicher nicht gut, auch wenn du da scheinbar anderer Meinung bist. Ein Vogel sollte schon fliegen können. Warte einfach mal die Diagnose und die Einschätzung vom Arzt ab und entscheide dann ob man ihn noch weiter am Leben erhalten will. Bevor man ihn weiterhin so quält sollte man ihn dann lieber einschläfern lassen.
Ein Vogel ist auch ein Tier - wieso sollte man mit diesem nicht zum Tierarzt gehen? Ich war sogar mit meinem Hamster beim Tierarzt und wurde dafür schräg angeguckt. Mir wurde gesagt, dass ein neuer Hamster keine 10 Euro kostet und ich habe insgesamt ein vielfaches für die Behandlung gezahlt und ein Hamster wird ja nun auch nicht so alt.
Ich fand jedoch durchaus, dass sich das gelohnt hat. Der kleine Kerl ist fast 2,5 Jahre alt geworden und ich hatte ihn unheimlich lieb, auch wenn er nur ein Hamster war. Naja, was heißt nur. Ich habe ihn mir angeschafft, also bin ich für ihn verantwortlich gewesen. Da konnte ich eben einmal nicht mit ins Kino und konnte mir eine Bluse weniger kaufen, so ist das eben.
Ich würde ihn auf jeden Fall mal mit zum Tierarzt nehmen. Der kann dir sagen, ob man das überhaupt korrigieren kann. Vielleicht geht das auch gar nicht und dann musst du dir auch über den Rest keine Gedanken machen. Man muss ja nicht schon weiter denken.
Ich sehe es vermutlich ein wenig anders, wie manch anderer hier, denn wegen dem Flügel bzw. dem Fliegen würde ich nicht unbedingt zum Tierarzt gehen, denn der Vogel wird vermutlich niemals mehr fliegen können. Ich selber hatte bis vor kurzem einen Wellensittich, der etwa zwei Jahre in einem kleinen Käfig gehalten wurde, wo er sich eben auch kaum bewegen konnte. Als ich ihn dann hatte und er in einer großen Voliere hätte fliegen dürfen hat er es zwar versucht, ist aber regelmäßig nur auf den Käfigboden geplumpst. Er konnte die restlichen acht Jahre bis zu seinem Tod nicht mehr fliegen.
Wegen den Füßen würde ich allerdings einmal zum Tierarzt gehen und diese zeigen lassen, denn es könnte sich auch um eine Erkrankung handeln, wie zum Beispiel Gicht, wenn die Zehen komisch aussehen und in verschiedene Richtungen zeigen. Vielleicht tut dem Vogel ein Allgemeincheck gut.
Zum Thema Operationen muss ich auch sagen, dass "sich lohnen" vielleicht das falsche Wort ist, denn es ist tatsächlich so, dass eine Vollnarkose für so einen kleinen Vogel ein erhebliches gesundheitliches Risiko darstellt, das nicht immer kalkulierbar ist und an dem sicherlich zahlreiche Vögel schon gestorben sind. Teilweise sterben die Vögel bei sehr harmlosen Operationen an der Narkose, wo man sich dann hinterher vielleicht doch denkt, dass der Vogel lieber mit einem Handicap gelebt hätte wie dass er jetzt tot ist. Dieses Risiko sollte mit dem Tierarzt besprochen und abgewägt werden.
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