Übertriebener Lebensmittelpunkt: Zahnimplantate
Seit 2 Jahren gibt es bei meiner Mutter nur noch ein Thema: Ihre Zähne und baldigen Implantate. Meine Mutter hat sich jahrelang nicht richtig um ihre Zähne und deren Hygiene gekümmert und die aus ärztlicher Sicht notwendigen Behandlungen ignoriert, sodass sie nach Wechsel ihres Zahnarztes nun entweder ein Gebiss oder Implantate benötigt, da die Zähne des halben oberen Kiefers komplett zerstört sind. Meine Mutter hat sich mehrere Meinungen eingeholt von verschiedenen Zahnärzten um auch sicher zu gehen, wie ihre Zähne im oberen Kiefer wirklich aussehen.
Ich muss dazu sagen, das sie selbst daran schuld ist, da sie erst eine Zahnversicherung abgeschlossen hat, als es schon fast zu spät war und sie die lange Wartezeit der Zahnversicherung absitzen wollte (3 Jahre bei ihr) um die vollen 90% Kostenerstattung bei Implantaten zu bekommen. Dies ist bei fast 16.000 € eine sehr hohe Summe und das verstehe ich auch. Sie musste auch erst einmal eine Zahnversicherung finden die sie überhaupt annahm mit solch schlimmen Vorschädigungen der Zähne (und fehlenden Zähnen) die vor Versicherungsbeginn schon da waren. Dies war auch nicht einfach.
Da für sie niemals ein Gebiss in Frage kommt und sie es vehement abwehrt und das sogar so schlimm das sie ihre vorläufige Zahnprothese nur mit schlimmen würgen und brechen tragen kann, muss sie in den sauren Apfel beißen und sich lange Wege beim Implantologen mit Knochenaufbau und langem Warten antun. Ihr Topthema über das sie redet ist und bleibt "ihre Zähne". Egal wer anruft, sie redet mit demjenigen über ihre Zähne und sei es nur darüber das sie immer noch am warten ist bis der Knochenaufbau sich verbessert hat. Man kann sie nicht anrufen ohne das sie anfängt mit dem Thema: Implantate. Anfangs war es noch sehr interessant, aber irgendwann wenn dies schon seit 2 Jahren so geht, kann man das einfach nicht mehr hören.
Sie hatte sogar schon einen Zusammenbruch, da der Implantologe anfangs sagte, das nach 6 Monaten Warten nachdem sie Spritzen in den Kiefer bekam (Knochenaufbau) sie schon die Implantate hinein bekommen kann. Sie hat sich auf diese Aussage so vertieft und hinein gesteigert, das als es am besagten Kontrolltermin zu Hause zu einem Zusammenbruch kam, denn der Implantologe kam zu dem Ergebnis, das der Knochenaufbau noch nicht vollendet ist und sie noch weitere 6 Monate warten müsse, bevor es weiter geht. Es wäre zu riskant das die Implantate nicht angenommen werden. Sie hat an diesem Tag gar nicht verstanden oder verstehen wollen, wieso es nicht geht, sie war total am weinen, total am Boden zerstört und machte den Implantologen schlecht. Mittlerweile hat sich dies alles gelegt und sie geht wieder normal mit dem Thema um, jedoch immer noch als ihr Tagesthema Tag für Tag.
Mein Vater hat sich von ihr schon abgekapselt, weil er es einfach nicht mehr hören kann Tag für Tag und erledigt lieber Gartenarbeiten, geht arbeiten oder verkriecht sich in seiner Wohnung nebenan um aufzuräumen, TV zu schauen oder einfach Ruhe zu haben vor ihr und ihren Zähnen.
Wie würdet ihr als Familienangehörige/r damit umgehen? Würde euch das nach so langer Zeit auch stören/nerven? Oder versteht ihr meine Mutter?
Sich Zahnimplantate machen zu lassen ist ja eine Operation, die nicht gerade mal eben zwischen Tür und Angel gemacht wird, auch wenn es heutzutage schon Routine ist. Deine Mutter scheint das Ganze sehr zu beschäftigen und ich kann nicht nachvollziehen, dass man dann nicht auch ständig mit ihr redet, wenn sie darüber einen Redebedarf hat. Es ist nun mal ein Eingriff, der auch nicht schmerzlos ist und auch wenn du denkst, dass deine Mutter ja selber Schuld an der Misere ist, ist es doch etwas, was einen beschäftigt und einem auch Angst machen kann.
Ich würde auf die Mutter eingehen und mit ihr reden so viel sie will und würde ein offenes Ohr haben für ihre Ängste und Sorgen. Angst kann man deiner Mutter nicht nehmen, indem man sich zurückzieht. Sei doch froh, dass deine Mutter sich zu diesem Schritt entschlossen hat und sich auch zu den Ängsten vielleicht auch noch Freude gesellt, dass sie bald ein schönes Lächeln hat, wenn sie ihre Zähne zeigen kann.
Es scheint ja wirklich eine Tortur zu sein und deine Mutter leidet offensichtlich stark an ihren Zähnen - ob schuld oder nicht, ist gerade bei Zähnen nicht die Frage, da haben viele ältere Menschen, mich eingeschlossen, eine irrationale Einstellung. Ich würde deine Mutter versuchen zu verstehen und ihr zuhören. Du solltest versuchen, sie aufzubauen und sie psychisch zu unterstützen. Das wird ja nicht ewig weitergehen. Irgendwann wird sie ihre neuen Zähne haben und wieder zufrieden sein.
Ich leide auch schon sechs Monate an den Zähnen, die aber von außen ganz toll aussehen, nur darunter dank halbherziger Wurzelbehandlungen rebellieren. Wahrscheinlich belastet das Deine Mutter so sehr, dass sie oft darüber reden muss. Ich mache das auch von Zeit zu Zeit bei meinem Partner, aber nicht dauernd, weil ich nicht jemanden damit laufend anöden kann. Morgen bin ich wieder beim Zahnarzt und ich hoffe, die Dame findet den letzten Übeltäter der Kopfhautstiche.
Es ist schon viel besser geworden, aber die 20 Prozent Reststiche gehören auch weg. Bei Deiner Mutter scheint die Lage ähnlich, aber das Zahnmaterial kaputt! Ich will ehrlich gesagt, weder Implantate noch ein Abschneiden der Wurzelspitze. Das Bohren macht mir nichts aus und ich bin schon fast daran gewöhnt, weil ich jetzt schon 10 Mal beim Zahnarzt war.
Ich kann Deine Mutter durchaus verstehen, denn so etwas kann schon ganz arg beschäftigen. Vor allem dann, wenn man unter Oralphobie leidet und das scheint mir bei Deiner Mutter der Fall zu sein. Nun hat sie den Mut gefunden und die Sache in Angriff genommen und möchte einfach darüber reden. Das ist ganz normal und sie braucht die Bestärkung von Euch, damit sie die Sache am Ende auch tatsächlich durchhält.
Anstatt Euch von ihr abzukapseln, solltet ihr ein bisschen Verständnis zeigen, ihr Mut machen und gut zureden. Es ist halt wirklich nicht einfach und wenn dann nicht mal die Familie die Geduld hat zuzuhören, dann ist das einfach nur verdammt traurig.
Die Zähne sind schon ein ganz besonderes Thema. Ich kann deine Mutter da sehr gut verstehen. sie hat ganz einfach Angst. Und dann noch die immensen Kosten. allerdings sollte man die Zähne nicht zum Hauptthema machen. Falls deine Mutter das so sehr mitnimmt, sollte sie mal mit dem Zahnarzt darüber sprechen. Vielleicht gibt es ja ein paar Gleichgesinnte mit denen sie sich mal austauschen kann.
Meine Mutter hat damals ihr Gebiss gehasst, sie hat auch ständig mit dem Zahnersatz Probleme gehabt und wollte dieses Gebiss auch nie. sobald sie die Zähne im Mund hatte fing sie an zu würgen. Das Ende vom Lied war, das sie, sobald sie allein war, die Zähne herausgenommen hat und dann irgendwann überhaupt nicht mehr getragen hat. da kann man sich ja vorstellen wie man ohne Zähne aussieht. als meine Mutter dann ins Pflegeheim kam hat die die Zähne einfach in der Toilette heruntergespült und schon ging es ihr besser.
Ich finde du solltest deine Mutter ruhig ein wenig unterstützen, auch wenn man es irgendwann nicht mehr hören kann. Aber irgendwann ist das Thema durch und dann geht es ihr hoffentlich wieder besser und sie ist mit den neuen Zähnen zufrieden.
So etwas wird mir irgendwann auch noch bevorstehen, allerdings mit meinem Mann, denn der hat auch nur Ruinen im Mund und hat panische Angst vor dem Zahnarzt. Mittlerweile sind ihm schon drei Zähne ausgefallen und nun will er warten, bis das so weitergeht und die anderen Zähne sich ebenfalls von allein verabschieden. Ich finde das so was von peinlich, das ein Mann mit Ende 50 mit so einem Gebiss herumläuft, aber ich kann ihn ja nicht zwingen zum Zahnarzt zu gehen.
Also das Problem das sie es hat mehrere Jahre nicht in Angriff genommen war nie das Problem der Angst, sondern das sie keine Standard Implantate möchte, sondern welche bei denen sie drauf zahlen muss, d.h. es muss bei ihr immer etwas besonderes sein. Ich muss dazu sagen, das die Ärzte auch gerne Dinge verkaufen, an denen sie eben auch verdienen.
Uns als Familie belastet dies so sehr, das die Ehe zwischen meinen Eltern schon zu Bruch gegangen ist, weil dieses Thema "Zähne" seit meinem Auszug damals besteht, seit ca. 6-7 Jahre. Es lag zudem auch immer am Geld, da sie nie auf uns hören wollte, von wegen "private Zahnversicherung" abschließen. Mein Vater hat damals eine abgeschlossen und wollte für sie auch gleich eine abschließen und sie auch bezahlen, denn für ihn ist das Thema Zähne sehr wichtig und so geht er auch alle 3 Monate zum Zahnarzt. Jedoch wollte sie es damals nicht, denn sie spart unheimlich an jedem Ende, obwohl er es bezahlt hätte.
So wie es eben kommen musste, kam irgendwann das Thema "Implantate" so langsam mal ins Gespräch und sie wusste nicht wie sie es bezahlen sollte und so schloss sie eine Zahnversicherung ab, die jedoch eine sehr lange Wartezeit beinhaltete. Sie musste nun erst einmal diese Wartezeit abwarten, damit es mit der Behandlung die dann zu dem Zeitpunkt feststand, das es gemacht werden muss losgehen kann.
In diesem Jahr bekommt sie nun endlich die Implantate und das Ende dieses Thema´s ist leider noch nicht in Sicht, denn sie hat so lange gewartet, das nun auch die Hälfte des unteren Kiefers gemacht werden muss, d.h. Implantate. Mein Vater hat sich schon so zurück gezogen, weil er bei jedem Antreffen im Haus mit meiner Mutter nur dieses Thema hört, egal zu welcher Uhrzeit.
Wir helfen ihr alle gerne und fahren sie auch zum Implantologen und Zahnarzt, da diese etwas weiter weg sind und warten dort auch auf sie und das schon jahrelang. Aber irgendwann wenn es einem selbst mal schlecht geht, möchte man auch, das einem zugehört wird, wie momentan meinem Vater mit sehr schlimmen hohen Blutdruck.
Angst vor der großen OP die 5-6 Stunden dauern soll hat sie absolut nicht. Sie freut sich sogar schon drauf und ich habe ihr auch angeboten sie zu fahren und auch abzuholen trotz 130 km Entfernung. Für mich ist das selbstverständlich, aber ich denke als Mutter sollte sie auch mal ein offenes Ohr haben für ihre Familie, wenn es ihr schlecht geht und sich nicht nur hinter ihren Zähnen verkriechen.
Ich weiß selbst wie unwohl man sich fühlt wenn einem etwas stört, besonders an den Zähnen, denn ich hatte bis vor 1 Jahr selbst eine riesen Zahnlücke weil mir seit Beginn 2 Zähne fehlen. Da ich damals aus irgendwelchen Gründen keine Zahnspange bekam musste ich sie vor einem Jahr aus eigener Tasche zahlen (7.000 Euro). Jedoch ist meine Zahnlücke komplett geschlossen und ich weiß was das für ein Gefühl ist, wenn das Thema Zähne einem nicht mehr belastet, aber ich weiß auch wie es als Familienmitglied ist, wenn man das Thema bei jedem Gespräch hören muss.
Das Thema um die Zähne ist sehr sensibel und ich selbst bin mit Anfang zwanzig auch in eine unangenehme Lage geraten, weil meine Zähne angefangen haben zu bröckeln und auszufallen bzw. gezogen werden mussten, weil sie nicht mehr zu retten waren. Natürlich war das Ganze mit vielen Schmerzen verbunden, welche ich zuvor und auch bei den Behandlungen erleiden musste. Wenn ich nach Hause kam, so musste ich auch erst mal meine Empfindungen loswerden und mein Leid meinen Mitmenschen klagen. Für mich war es eine schwere Zeit und ich brauchte ein wenig Unterstützung und Anteilnahme von meinen nahestehenden Leuten. Trotz allem habe ich sicherlich nur noch über das Thema geredet, sondern es hielt sich in Grenzen.
Mein Vater hatte sich damals aber auch nicht sehr mit dem Thema befassen wollen, vor allem nachdem er gehört hatte in welchem Rahmen die Kosten zur "Rekonstruktion" fallen würden, verdrehte er nur die Augen und verließ den Raum. Da ich am Ende meiner Ausbildung war, aber zuvor keine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen hatte, wusste ich, dass ich enorme Kosten zu tragen hätte und auf keine Unterstützung meines Vaters hoffen brauchte - allerdings hatte ich diese auch nicht erwartet, sondern wollte nur ein offenes Ohr. Seine Apathie mir und diesem Thema gegenüber machte mir schon zu schaffen.
Von daher könnte ich deine Mutter schon in gewisser Weise nachvollziehen, dass sie das ihr leidige Thema anderen mitteilen möchte. Natürlich sollte sie nicht gänzlich übertreiben und nur noch darüber reden, sondern sich selbst auch mal damit ablenken, indem sie auf andere Gesprächsthemen und Personen eingeht. Sicherlich gibt es Tage, an denen man akut Gesprächsbedarf hat, aber eben auch solche, an denen dieser nicht besteht.
Ich kenne mich mit Implantaten nicht aus, aber bei Kronen und Überbrückungen weiß ich, dass die Krankenkasse nur das notwendigste übernimmt und das wären in dem Fall lediglich Metallkronen und -brücken, diese sehen nicht sonderlich ästhetisch oder natürlich aus, aber sie erfüllen ihren Zweck. In meinem Fall waren auch die Schneidezähne betroffen und als junge Dame möchte man ungern ein "metallisches" Lächeln an den Tag legen, deswegen kam es für mich auch nicht in Frage nur die Leistungen zu beziehen, welche für mich keinerlei Zuzahlung bedeuten würden. Es lohnte sich in meinem Fall die teureren Exemplare zu nehmen, da diese beinahe natürlich erscheinen und niemand bemerkt, dass es sich nur um Kronen handelt.
Da deine Mutter auch auf Implantate zurückgegriffen hat, bei denen eine Zuzahlung notwendig ist, gehe ich davon aus, dass die Exemplare, welche von der Krankenkasse komplett übernommen werden ebenfalls eher nur ihren Zweck erfüllen, als dass sie sonderlich schön seien. Daher würde ich es auch nachvollziehen, dass sie, wenn sie sich dazu entscheidet, ihre Zähne in Angriff zu nehmen, eine Option wählt, mit der sie längerfristig zufrieden ist und das würde ich ihr nicht übel nehmen, denn schließlich sollte sie sich wohl fühlen dürfen.
Die Tatsache, dass sie sich zuvor nicht für eine Zahnzusatzversicherung entschieden hatte, mag daran liegen, dass sie damals noch nicht ab- oder einschätzen konnte, dass und wie sehr ihre Zähne innerhalb der nächsten Jahre zu Schaden kommen könnten und von daher als unnötige Versicherung und Geldverschwendung angesehen haben. Schließlich werden einem ja auch dauernd irgendwelche Versicherungen aufgequatscht, welche man im Endeffekt gar nicht braucht und/oder bei der man am Ende trotz geleisteter Beiträge und langer Vertragslaufzeit dennoch viel oder alles aus eigener Tasche bezahlen muss.
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