3096 Tage - Werdet ihr den Film im Kino anschauen?
Ich bin noch etwas unsicher, ob ich es gut finden soll, dass über solch grausame Taten ein Film gezeigt wird und dieser wohl auch einige sehr private Szenen enthält, die Frau Kampusch nun nicht unbedingt in diesem Film haben wollte, auf der anderen Seite habe ich auch nicht unbedingt ein schlechtes Gewissen, wenn ich mir diesen Film ansehe. Eine gewisse Medienpräsenz lässt sich nach solch einem Drama nicht vermeiden, aber Natascha Kampusch ging absichtlich in die Öffentlichkeit, sie veröffentlichte ein Buch, sie gab zahlreiche Interviews und sie ließ zu, dass ein Film über diesen Fall gedreht wird - dann muss letztlich damit gerechnet werden, dass in diesem Film auch gewisse Szenen ausgeschlachtet werden.
Wie dem auch sei, ich wollte in den nächsten Tagen den Film im Kino ansehen und bin auch schon sehr gespannt auf die Umsetzung dieses dramatischen Inhalts. Ich kann nun auch nicht sagen, dass ich durch den Medienhype um Frau Kampusch schon so genervt bin, dass ich diesen Film deshalb nicht sehen wollen würde. Natürlich habe ich auch hin und wieder den Fernseher angemacht und in eine Zeitung geschaut, aber ich hatte nie das Gefühl, dass das Thema mich erschlagen würde und ich es nicht mehr hören kann. Wie auch immer, ich bin gespannt auf den Film und warte ab, ob mich die Darstellung eher berührt oder entsetzt.
Ich denke nicht, dass ich diesen Film anschauen werde. Ich habe Ausschnitte gesehen und auch, wenn es wirklich tragisch ist, was Natascha Kampusch passiert ist, fand ich die Ausschnitte sehr unglaubwürdig. Ich habe nie alles geglaubt, was erzählt wurde. Sicher kann das alles stimmen. Aber die Ausschnitte haben mir irgendwie Recht gegeben. Wie das Kind sich in den Ausschnitten gegeben hat, war nicht kindgerecht. Ein Kind, welches entführt wird ist erst mal eingeschüchtert und in den Filmausschnitten hat sie sich ja mit Worten ziemlich gegen ihren Entführer gewehrt. Irgendwie wirkte es nicht so, dass man das glauben kann und Natascha Kampusch hat den Film ja gesehen und für richtig befunden.
Ich weiß auch nicht, ob ich es gut finden soll, dass von dieser Peinigung so ein Film gedreht wurde. Natascha Kampusch wollte das ja eigentlich nicht. Sie hat sich schon in vielen Interviews widersprochen. Schon, als sie damals geflüchtet ist und dann auch interviewt wurde. Dann hat sie das Haus gekauft, wo sie jahrelang fest gehalten wurde und sie hat den Täter immer wieder verteidigt. Warum ist sie denn geflüchtet, wenn sie es doch, wie sie auch gesagt hat, gut hatte. Irgendwie weiß ich nicht, was ich glauben kann und die Kinderszenen aus dem Film, die gezeigt wurden haben mich bestärkt in meiner Meinung, dass ich nicht alles glaube, was Natascha Kampusch gesagt hat und wie sie selber den Film haben wollte.
Ich werde mir diesen Film auf keinen Fall anschauen. Mich interessiert diese Geschichte ehrlich gesagt nicht sonderlich, da ich bereits viel darüber weiß. Immerhin kommt man ja nicht drum herum, die Geschichte zu kennen, so wie sie ständig in den Medien auftaucht. Zudem kann ich mir auch nicht vorstellen, dass der Film mich fesselt. Immerhin kennt jeder eben diese Geschichte und es werden wohl kaum irgendwelche Szenen gezeigt, die man nicht bereits kennt.
So wie viele andere hier bereits auch geschrieben haben, bin ich der Meinung, dass der Fall viel zu oft in den Medien aufgegriffen wurde. Dabei bin ich fest davon überzeugt, dass es sich um einen wirklich tragischen Fall und eine schlimme Geschichte handelt. Trotzdem bin ich langsam genervt davon, weil man kaum noch etwas andres hört. Mittlerweile weiß doch wohl wirklich jeder in Deutschland, was das für eine Frau ist und was ihr widerfahren ist.
Ich muss zugeben, dass ich auch noch ziemlich unschlüssig bin, was ich von dem Fall überhaupt halte. Dabei ist es auf den ersten Blick klar, dass es sich einfach um ein schlimmes Verbrechen handelt. Trotzdem ist es auch so, dass sich das Mädchen auch hätte einige Male selbst befreien können, was sie aber nicht gemacht hat.
Prinzessin_90 hat geschrieben:Trotzdem ist es auch so, dass sich das Mädchen auch hätte einige Male selbst befreien können, was sie aber nicht gemacht hat.
Warum sie das nicht getan hat, kann niemand beurteilen, der nicht selbst in der dieser Situation gewesen ist. Der Entführer hätte doch wirklich Amok laufen können, wenn sie eine dieser Möglichkeiten genutzt und einfach davon gerannt wäre.
Ich denke, wenn man von jemanden gefangen gehalten wird, baut man zu diesem Menschen im Laufe der Zeit eine emotionale Bindung auf, ob man es will oder nicht, denn immerhin ist es der einzige Mensch, zu dem man überhaupt noch Kontakt hat. Ob Natascha Kampusch den Entführer wirklich verteidigt hat, weiß ich nicht, da ich bei weitem nicht jedes Detail verfolgt habe, zumindest hat sie nie wirklich verurteilt und das erklärt sich damit meiner Meinung nach.
Ins Kino werde ich wegen diesem Film nicht gehen. Wenn er mal im Fernsehen läuft, werde ich ihn mir aber vermutlich ansehen. Da ich ihr Buch nicht gelesen habe und auch nicht lesen werde, habe ich schon noch ein gewisses Interesse an dem Film.
Ich habe mir den Film vergangene Woche angesehen und ich fand ihn auf jeden Fall ziemlich spannend. Es war interessant und was hat mein Herz gepocht, als sie endlich flüchten konnte. Ich hatte Angst, dass er sie doch nochmal einholt, aber die Sache ging gut. Ich fand auch die Schauspieler ziemlich gut, nur frage ich mich, ob die Darstellerin schon immer so magersüchtig war oder ob sie für die Rolle so derart hungern musste. Das ist ja Wahnsinn gewesen. Klapperdürr und dann auch noch viele Halbnacktszenen.
Ja, aber ansonsten stimme ich den Leuten hier schon zu. Es ist schon krass, wie das alles ausgeschlachtet worden ist, das Buch werde ich jedenfalls nicht lesen, aber mich hat das schon interessiert, wie das nun gewesen ist, als sie freikam und wie sie überhaupt entführt worden ist.
Natascha Kampusch braucht sich aber meiner Ansicht nach überhaupt nicht aufregen, dass sie von den Medien nicht in Ruhe gelassen wird und dass die Geschichte so hin und hergezogen wird, immernoch. Sie ist es doch, die von einer Talkshow in die nächste rennt und damit hat sie nach ihrer Befreiung auch nicht sehr lange auf sich warten lassen, was ich komisch finde. Sie ist doch sofort an die Medien gegangen, war sofort zu allen möglichen Interviews bereit, moderiert angeblich sogar eine eigene Sendung. Da kann man wohl ganz und gar nicht von Medienopfer sprechen, ganz im Gegenteil.
Ich finde es schon gut, wenn man darüber spricht, wenn man das Verschwinden von Kindern anspricht und an die Öffentlichkeit geht, aber ich finde sie schon ziemlich "mediengeil". Keine Ahnung mit welchen Motiven sie das genau betreibt, ob da wirklich der Ehrgeiz dahintersteckt, "aufzuklären", ich kann ja jetzt schlecht formulieren, dass ich doch irgendwo denke, dass sie gemerkt hat, womit sie ordentlich Geld machen kann, weil das sagt man ja nicht über jemanden, der laut eigener Aussage so viel durchgemacht hat.
Die Geschichte an sich finde ich durchaus merkwürdig und ich weiß im Großen und Ganzen eigentlich gar nicht, was ich davon halten soll. Der Film ist sehr bedrückend und erschreckend und ich wünsche niemandem, dass er erlebt, was dort gezeigt wird und vielleicht auch so oder so ähnlich passiert ist, dennoch traue ich dem Mädchen nicht ganz über den Weg. Man weiß ja auch nicht, was da noch alles so gewesen ist, es wird ja unglaublich viel spekuliert. Ich möchte dazu auch keine Stellung nehmen.
Mandragora hat geschrieben:ich finde sie schon ziemlich "mediengeil". Keine Ahnung mit welchen Motiven sie das genau betreibt, ob da wirklich der Ehrgeiz dahintersteckt, "aufzuklären", ich kann ja jetzt schlecht formulieren, dass ich doch irgendwo denke, dass sie gemerkt hat, womit sie ordentlich Geld machen kann, weil das sagt man ja nicht über jemanden, der laut eigener Aussage so viel durchgemacht hat.
Du schreibst, du hast den Film gesehen. Dann hast du vermutlich auch ein kleines Mädchen gesehen, dass schon früh ihre ersten Interviews spielte. Und unabhängig davon, wie viel Wahrheit nun im Film steckt, so dürften wir uns darüber einig sein, dass diese kleine Mädchen 3096 Tage eingesperrt und gefangen war, fernab von ihrer Familie, ihrem Umfeld und Gleichaltrigen, sondern stattdessen einem Psychopathen ausgeliefert. Dass man in einer solch langen Zeit auch mal überlegt, was sein wird, wenn man wieder frei ist, finde ich verständlich.
Ich sehe auch nicht den Ehrgeiz des Aufklären wollen. Da würde eine Aufklärungskampagne für mehr Wachsamkeit in der Nachbarschaft sicherlich mehr Sinn machen als ein Kinofilm. Natascha Kampusch hat nur ihre eigene Geschichte. Sie geht scheinbar davon aus, dass sie diese nicht los werden kann, selbst wenn sie mit veränderten Äußerem und neuen Namen anderswo neu angefangen hätte. Ein Weg den ich mir auch nicht vorstellen kann, denn es kommen ja immer Fragen danach, wer man ist, wo man aufgewachsen ist, wo man zur Schule gegangen ist, usw. Ich würde das nicht alles neu erfinden wollen, nur weil ich Opfer eines Verbrechens wäre.
Dass das Medieninteresse da sein wird, dass war ihr bewusst. Das geht meiner Meinung nach auch aus dem Film heraus. Nach ihrer Flucht hatte sie also die Wahl sich vor der Presse zu verstecken oder sich mit ihr auseinanderzusetzen. Sie hat sich für den zweiten Weg entschieden, was ich nachvollziehen kann. Ich glaube aber kaum, dass man durch Talkshows reich wird. Ich denke auch nicht, dass der Großteil der Kinoeinnahmen an sie geht. Und selbst wenn. Wegen mir kann sie alles Geld der Welt haben. Nur scheinbar will sie es gar nicht, sondern spendet es stattdessen nach Afrika.
Wie viel Leute haben denn laut eigener Aussage viel durchgemacht und halten trotzdem gerne ihr Gesicht in die Kamera. Dafür muss man nur mal das Dschungelcamp einschalten. Und dabei sind so manche schlechten Erlebnisse selbst verschuldet.
Ich gehe überhaupt nicht gerne ins Kino. Es müsste schon ein ganz besonderer Film gezeigt werden, damit ich ins Kino gehe. Der hier angesprochene Film gehört sicher nicht zu dieser Kategorie. Ich finde reale Kriminalfälle schon interessant, allerdings interessieren mich da eher nüchterne Dokumentationen ohne die Ausschmückungen und Veränderungen, die der Dramaturgie geschuldet sind. Der Fall Kampusch ist an sich nicht uninteressant. Aber mich interessieren da tatsächlich nur die Fakten, die aber mittlerweile in einem ausreichenden Maß durch die Medien gewandert sind, nicht zuletzt dank Natascha Kampusch selbst.
Irgendwie habe ich bei diesem Thema auch immer das Bild von Frau Kampusch vor mir. Das nimmt doch auch ein wenig von dem Interesse an diesem Film. Ich habe sie in Interviews gesehen. Auch wenn ihre Geschichte schlimm ist und sie sicher mehr mitgemacht hat als viele sich vorstellen können, muss ich doch gestehen, dass ich sie schrecklich unsympathisch finde. Ich hätte wahrscheinlich immer das Bild dieser unangenehmen Frau vor Augen.
Ich würde mir diesen Film sicher nicht im Kino anschauen, auch dann nicht, wenn ich dafür nicht bezahlen müsste. Die Geschichte um das Mädchen und die Ereignisse ist an sich schon ganz interessant, aber muss daraus wirklich einen Film machen? Ich habe irgendwie hier kein Bedürfnis so etwas anzuschauen. In den Medien wurde ja mehr als genug über die Hintergründe und den Ablauf berichtet. Für mich kam die Verfilmung doch etwas zu früh nach den Ereignissen. Wenn man noch ein paar Jahre gewartet hätte wäre das ok gewesen, aber hier wirkt es so, als ob man schnell die Gelegenheit beim Schopf gepackt hat und daraus Geld zu machen.
Corona1983 hat geschrieben:Werdet ihr euch den umstrittenen Film im Kino anschauen?
Ich habe bereits die Dokumentation von Natascha Kampusch gesehen, wo sie die 3096 Tage beschreibt. Es war sehr interessant und ich denke, das ich mir den Film auch ansehen werde. Allerdings werde ich wohl warten, bis er auf DVD kommt, denn im Kino möchte ich mir den nicht ansehen. Da man ja auch im Prinzip weiß, worum es geht, kann ich auch noch solange warten, bis ich ihn auf DVD schauen kann. Sicherlich wird der Film interessant sein und vor allem, weil es auf eine wahre Gegebenheit beruht.
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