Sich jüngerem Kollegen/Vorgesetzten unterordnen?
X meint, ein autoritäres Problem zu haben. Das soll nun nicht heißen, dass er sonderlich aggressiv wäre oder ähnliches, aber er beschreibt es so dass er sich nicht gut unterordnen kann. Beispielsweise hat er nun im Job die folgende Situation: Er arbeitet mit einem Kollegen gemeinsam im Büro, jeder der beiden hat etwa zwanzig Jahre Berufserfahrung. Den beiden wurde nun ein junger Kollege (ein Anfänger der weit jünger als die anderen beiden ist) dazu gesetzt. Und nicht nur das. In manchen Dingen liegt die Entscheidungskompetenz bei eben diesem neuen Mitarbeiter.
Während X' Kollege kein Problem hiermit hat, hat X ein massives solches. Macht der junge Kollege einen Fehler oder etwas was X als Fehler erscheint, so muss X sich wirklich auf die Zunge beißen, um nicht unhöflich zu sein und seine Meinung zu sagen. Der andere Kollege ärgert sich zwar ebenso, schluckt das aber eher hinunter.
X ist sich nun nicht sicher, ob er hier überempfindlich reagiert. Das Arbeitsklima leidet aber definitiv darunter.
Wenn dieser junge Kollege dazu gesetzt wurde und auch in gewissen Sachen die Entscheidungen treffen darf, dann wird das nicht ohne Grund sein. Ob er nun ganz neu da ist oder nicht, spielt in erster Linie keine Rolle. Wenn er Entscheidungen treffen darf, dann hat das der Betrieb so entschieden. Es hört sich schon ein wenig nach Neid an und das ist Fehl am Platz!
Neid hat auf der Arbeit nicht zu suchen und ich denke, dass er sehr empfindlich reagiert, weil er vielleicht gehofft hat, das ihm diese Aufgaben übertragen wurden. Da das aber nicht der Fall ist, reagiert er bei Kleinigkeiten empfindlich. Dieses Verhalten sollte abgelegt werden, wenn die Vorgesetzten so etwas mitbekommen, dann wird er es nicht leicht haben.
Ich bin ebenfalls der Meinung: Chef ist Chef, und den kann man sich nicht aussuchen. Natürlich ist es nicht die angenehmste Situation, wenn man sich als erfahrener Veteran von einem "Jungspund" mit erheblich weniger Berufserfahrung Anweisungen abholen muss, aber irgendeinen Hintergrund wird diese Entscheidung des Unternehmens schon haben. Vielleicht hat der junge Mann ja genau das Richtige studiert oder sonst irgendwie die nötigen Qualifikationen gesammelt, um auch Entscheidungen zu treffen und zu sagen, wo's lang geht.
Jahrelange Betriebszugehörigkeit heißt ja außerdem nicht, dass der Mitarbeiter bei allen Trends und Veränderungen vorne mit dabei ist oder besondere Führungsqualitäten besitzt. Vielleicht wolle man auch einfach nur "frischen Wind" und nicht immer nur die ausgetretenen Pfade. Ich fürchte, Herr X muss sich mit dem "Grünschnabel" als Vorgesetzten abfinden oder sich eine neue Position suchen. Eine solche Einstellung ist im Berufsleben jedenfalls komplett unangemessen.
Das ist mit Sicherheit keine angenehme Situation, aber hier muss sich X einfach zusammenreißen. Ich denke, dass X ansonsten mit Konsequenzen rechnen muss. Immerhin ist der junge Mann sein Chef oder hat zumindest in manchen Punkten die Macht zu entscheiden. Mit solchen Leuten muss man sich nun mal gut stellen, egal wie alt. Man hat ja selber auch mal angefangen und so kann der neue Kollege nicht durch Arbeitsjahre bestechen, aber vielleicht durch neue Methoden oder eben Arbeitseifer. Es hat ja einen Grund, dass er eingesetzt wurde.
X sollte also den neuen Kollegen akzeptieren lernen. Ansonsten bekommt er sicherlich bald Probleme, weil das ja dann auch dem Chef auffällt und eine negative Meinung sollte man sich meiner Meinung nach nicht über X bilden, wenn er sonst eine gute Arbeitsleistung erbringt.
Ich finde schon, dass X in dem Fall überempfindlich reagiert und vermute auch, dass ein wenig Neid gegenüber dem jüngeren Kollegen, der auch noch über ihm steht, dabei ist. So etwas ist vielleicht verständlich, aber es ist klar, dass das Betriebsklima erheblich darunter leidet. Deswegen sollte sich X dringend überlegen, was ihn an seinem neuen Kollegen so dermaßen stört, dass er sogar unhöflich reagieren würde, wenn er dies könnte.
Dann gibt es wohl wirklich nur zwei Möglichkeiten. Entweder kündigt er oder er versucht, sich mit dem neuen Kollegen abzufinden, den sein Chef nun einmal eingestellt hat. Wenn dieser neue Kollege Fehler macht, sollte er sich nicht darüber ärgern, sondern ihm einfach mal erklären, wie die Dinge in dieser Firma angepackt werden. So sollte es in einem Team funktionieren.
Je älter man selbst wird desto höher steigt die Wahrscheinlichkeit, dass immer jüngere Leute zu deren Vorgesetzten werden und nicht zuletzt auch in der Geschäftsleitung kann es passieren, dass der Chef jünger ist. Gerade, wenn man bereits über zwanzig Jahre in der Branche ist, kann es sein, dass sich zwischenzeitlich Sachverhalte geändert haben und erneuert wurden, welche man selbst nicht mehr dazu gelernt hat. Von daher kann es sehr gut sein, dass der neue Mitarbeiter gewisse höhere Qualifikationen und Kenntnisse mitbringt, welche die anderen Mitarbeiter nicht innehaben.
Überdies könnte es sein, dass X für eine andere Arbeitsstelle eingestellt wurde, als der neue Mitarbeiter und deswegen niemals der Position des anderen übergeordnet werden könnte, auch, wenn sich manche Aufgabenbereiche überschneiden sollten. Prinzipiell muss man sich Vorgesetzten immer unterordnen, unabhängig von Alter oder Länge der Betriebszugehörigkeit. Die Tatsache, dass der neue Mitarbeiter sich trotzdem noch in seinen neuen (!) Aufgabenbereich einfinden muss und daher sich auch noch Fehler einschleichen können, ist menschlich und völlig normal. X sollte sich seinen Aufgaben widmen, anstelle sich über den neuen Mitarbeiter zu ärgern.
Ich bin der Meinung, das sich die Geschäftsleitung schon etwas beim Einstellen der Leute denkt und auch wenn der jüngere Kollege eine höhere Position besitzt, dann sollten sich auch die älteren Kollegen damit zurecht finden, das der Jüngere einfach mehr zu sagen hat. Ich finde das nicht weiter schlimm, einen Vorgesetzten zu haben, der jünger ist als man selber, denn wenn er mit seinem Wissen und Können das ganze erreicht hat, dann ist das ja auch berechtigt. Ich hätte dann auch kein Problem damit, mich ihm unterzuordnen.
Es wird immer wieder passieren, dass man einen jüngeren Vorgesetzten bekommt. Die jüngeren Leute sollen ja sehr dynamisch und risikofreudig sein. Ob das immer das ideale für den Betrieb ist, wird sich rausstellen. Aber dagegen arbeiten bringt nun wirklich nichts. Man muss nur aufpassen, dass man nicht für die Fehlerquoten des Neuen den Kopf herhalten muss.
X muss sich anpassen und wenn er das nicht will oder kann, muss er sich eine andere Stelle suchen. Die Frage ist nur, wen er da als Vorgesetzten bekommen wird. Wenn er schon so lange in der Firma arbeitet, wird es wohl auch schwer werden, sich umzustellen, auch wegen einer neuen Arbeitsstelle.
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