Hattet ihr eine Hundephobie und sie überwunden?

vom 09.04.2013, 10:09 Uhr

Ich hatte als Kind eine Hundephobie. Diese ist dadurch entstanden, dass sich unsere Nachbarn, als ich ungefähr fünf Jahre alt war, einen Dackel gekauft haben. Ich fand ihm am Anfang ganz süß und wollte ihn immer streicheln, wenn ich dort zu Besuch war. Aber einmal hat sich der Dackel wohl in die Enge getrieben gefühlt. Er saß unter dem Sofa - wahrscheinlich wollte er sich aus irgendeinem Grund zurückziehen - und ich fasste unter das Sofa, um ihn zu streicheln. Im Nachhinein für mich verständlich biss er mir so in die Hand, dass wir zum Arzt mussten. Seitdem habe ich immer zittrige Knie und Panikgefühle bekommen, wenn ich den Hund sah.

Dackel haben ja eine sehr tiefe Stimme. Schon wenn ich ihn draußen bellen hörte, bekam ich ein Schreckgefühl. Da die Nachbarn das wussten, nahmen sie den Hund an die Leine, wenn sie mich sahen. Gott sei Dank sind sie bald weggezogen. Aber die Hundeangst blieb. Wenn ich einen unangeleinten Hund von Weitem auf der Straße sah, machte ich einen Riesenumweg, nur um ihm nicht zu begegnen. Das Ganze ist schon lange her. Damals kannte man das Wort Phobie wahrscheinlich noch nicht. Es gab halt Kinder, die Angst vor Hunden hatten, und wiederum andere, die keine Angst hatten.

Als ich vierzehn Jahre alt waren, wurde bei uns zu Hause eingebrochen und meine Eltern kauften sich einen kleinen Schäferhundwelpen vom benachbarten Bauernhof, die gerade einen Wurf hatten. Mit dem Aufwachsen dieses Hundes verschwand auch meine Hundephobie, auch vor fremden Hunden. Sie war zwar nicht ganz weg, sondern wohl noch latent im Untergrund vorhanden.

Ich habe immer noch ein bisschen Angst vor freilaufenden Hunden, kann aber ganz gut damit umgehen, weil ich weiß, wie ich mich zu verhalten habe. Habt ihr auch eine Hundephobie gehabt oder habt ihr immer noch eine? Wie seid ihr sie losgeworden, beziehungsweise was tut ihr momentan dagegen? War jemand von euch deswegen schon einmal in psychologischer Behandlung und hat beispielsweise ein Konfrontationstherapie gemacht? Haben eure Kinder Angst vor Hunden? Wie könnte diese entstanden sein?

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich hatte damals eine zeitlang Angst vor großen Hunden, da mir einmal ein großer Hund hinterhergelaufen ist, weil er - wenn ich jetzt so darüber nachdenke - mit mir spielen wollte und wohl gedacht hat, dass es ein Spiel war. Aber da er so groß war (fast schon größer als ich, als ich ein Kind war), hatte ich totale Angst vor ihm, aber sein Frauchen hat ihn noch zurückgehalten, auf mich draufzuspringen.

Nach dieser Sache hatte ich eine lange Zeit Angst vor (großen) Hunden und wollte nicht unbedingt in ihre Nähe kommen, aber irgendwann hat sich das einfach geändert. Es war so, als hätte es "klick" gemacht und plötzlich wollte ich jeden süßen Hund in den Arm nehmen. :lol: Seitdem bin ich von meiner kleinen Hundeangst geheilt und streichel fast jeden Hund, den ich sehe - und wenn ich natürlich jeweils Herrchen oder Frauchen gefragt habe.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Auch ein interessantes Thema. Und spannend wie du deine Phobie losgeworden bist. Kannst du das noch näher beschreiben? War es, dass du dich in den 'süßen kleinen' Welpen verliebt hast ein wenig oder dass du unmittelbar ihn mit erziehen konntest oder was würdest du sagen, war der Aspekt?

Bei mir war es so, dass mein Patenonkel eine Schäferhundezucht hatte und mehrere Schäferhunde in einem sehr großen Zwinger, der den halben Garten einnahm. Sie bellten sehr laut und sprangen und waren auch angeleint recht wild. Ich hatte sehr große Angst, als mich als Kind mal einer umwarf. Es ist überhaupt nichts passiert, außer mein sehr großer Schrecken.

Den wurde ich sehr sehr lange nicht los. Ich fühlte mich auch bei mittelgroßen Hunden sehr unwohl und sehr nervös. Hunde, die unter dem Tisch rumlagen an dem ich gemütlich Kuchen essen sollte, schwierig. zum Glück gab es in unmittelbarer Umgebung und Bekanntschaft von mir keine Hunde.

Auf der Straße ging ich wenn es irgend möglich war auf die andere Seite, wenn mir ein Hund entgegenkam. Das bezog sich überwiegend auf mittlere bis größere Hunde, aber auch welche, die an der Leine zerrten.

Ich beobachtete das ganze näher, denn auf einer anderen Ebene fand ich es albern und einschränkend. Und stellte fest, dass es - so wenn der Hund irgendwie 'süß' aussah - also Kindchenschema oder auch Teddybärmäßig, dass DAS okay war für mich. Ich hatte zwar nicht den Wunsch in Entzücken auszubrechen wie so manche andere, auch nicht sofort streicheln müssen, aber es war okay. bei kleineren Rassen öfter und eine Ausnahme, bei einem Puli und einem Bobtails. Als ich das erste Mal einen Puli sah (das sind große Hunde mit natürlichen Rastalocken, sehr sehr witzig!) war ich sogar zu meiner eigenen Verblüffung ein wenig entzückt.

Vor einigen Jahren nun begegnete mir innerhalb meiner NLP Weiterbildung eine Methode, die sich 'Fast phobia cure' nennt und ich stellte mich als Probandin für eine Kurskollegin zur Verfügung. Diese Technik ist sehr geeignet eben kleine abgegrenzte Phobien aufzulösen. Also Phobien an denen kein größeres Trauma hängt.

Und - es funktionierte! Es war außerordentlich verblüffend wie ich unmittelbar auf dem Kursheimweg zu meiner eigenen Überraschung die in dieser Technik in den Kopf gebrachten Bilder (diese werden individuell gefunden, es würde also jetzt nicht helfen, wenn ich beschriebe, was mir half) präsent hatte und eben NICHT mehr das Bedürfnis hatte die Straßenseite zu wechseln und auch nicht mehr nervös wurde, als mir prompt ein größerer Hund entgegenkam. Ich würde es jederzeit jemandem empfehlen sich an einen NLP Fachkundigen zu wenden.

» MarciaBaila » Beiträge: 325 » Talkpoints: 0,58 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Als Kind hatte ich auch Angst vor Hunden, weil ich auch mal gebissen wurde. Bei mir passierte der Biss ohne offensichtlichen Grund beim Vorbeilaufen und ich kann auch heute noch nicht sagen, was da passiert war und warum der Hund mich dann gebissen hatte. Ich hatte dann immer Angst vor Hunden und bin beispielsweise bei Feiern immer zusammengezuckt, wenn der Hund meines Onkels sich bewegt hat.

Irgendwann wollte ich dann aber ein Haustier und auf meine Bedürfnisse hat halt super ein Hund gepasst. Ich wollte einen kleinen Hund und den habe ich dann auch geholt. Als ich gesehen habe, wie sich ein Hund verhält und groß wird, habe ich meine Angst komplett verloren. Heute habe ich komplett keine Angst mehr vor Hunden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich hatte als Kind auch Angst vor Hunden. Warum das so war, kann ich aber nicht sagen, da meine Eltern mich eigentlich als einen tierlieben Menschen erzogen haben. Vermutlich hat mich das laute Bellen und Zähne fletschen mancher Hunde einfach nur verschreckt. Als Kind kann man ja auch das Bellen eines Hundes nicht deuten, denn nicht immer heißt es, dass ein Hund angreifen will, wenn er bellt.

Überwunden habe ich diese Angst dann später, als ich mit einem Mann zusammen war, dessen Mutter einen Hund hatte. Das war eine Art Schäferhund-Mischling. Und ich weiß noch, als ich das erste Mal mit zu seiner Mutter gefahren bin, da stand der Hund auch am Zaun und hat gebellt. Jedoch nicht, weil er bösartig war, sondern weil er das Auto meines damaligen Partners kannte und sich gefreut hat. Und so hat er mich quasi nach und nach an den Hund heran geführt. Zu guter Letzt war es dann sogar so, dass ich mit diesem Hund auch geschmust und ihn gestreichelt habe. Ich hatte irgendwann gar keine Angst mehr, weil ich das Verhalten der Hunde so besser zu deuten wusste.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich hatte früher auch große Angst vor Hunden, auch schon als Kind. Das ging so weit, dass ich auch meistens die Straßenseite gewechselt habe, wenn mir jemand mit einem Hund entgegenkam. Dabei spielte es keine Rolle, ob sich der Hund an einer Leine befand oder frei neben seinem Menschen her lief. Ich hatte immer Angst vor Hunden, auch vor kleinen. Große Hunde fand ich natürlich erst recht unheimlich.

Meine Angst vor Hunden hielt lange an und auch als Jugendlicher und Erwachsener habe ich weiterhin den Kontakt mit Hunden vermieden. Das änderte sich erst, als ich jemanden kennenlernte, der einen mittelgroßen Hund hatte. Da wir uns beide verliebt und auch Interesse an einer Beziehung hatten, habe ich mich auf den Menschen (und seinen Hund) eingelassen, obwohl ein Hund aufgrund meiner Angst bisher immer ein Ausschlusskriterium für einen näheren Kontakt war. Der Hund war sehr lieb und schon nach relativ kurzer Zeit konnte ich gut mit dem Hund umgehen. Ich habe den Hund dann auch manchmal mit zu mir nach Hause genommen und konnte auch ruhig mit ihm in einem Zimmer schlafen, ohne Angst vor ihm haben zu müssen. Früher hätte ich einem Hund niemals vertraut.

Mittlerweile habe ich selbst einen mittelgroßen Hund und ich habe auch keine Panik mehr vor fremden Hunden. Ich mag es nach wie vor nicht, wenn fremde Hunde auf mich zu gerannt kommen und dann vielleicht sogar springen wollen. Aber grundsätzlich finde ich es jetzt schön, wenn ich mit Hunden konfrontiert bin.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe keine Hundephobie und ich habe auch noch nie eine gehabt. Aber ich muss sagen, dass ich gewisse Hunde nicht gerade sympathisch finde und nicht auf sie zugehen mag, freiwillig. Das ist dann so eine Art vorübergehende Phobie, denn wenn ich diese Hunde etwas besser kennenlerne und merke, dass von ihnen keine Gefahr ausgeht und sie einfach nur gewisse Eigenarten haben, dann habe ich auch kein Problem mehr damit, mich diesen Tieren zu nähern und einen ganz normalen Umgang mit ihnen wie mit jedem anderen Hund auch zu haben.

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» olisykes91 » Beiträge: 5370 » Talkpoints: 24,75 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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