Schwiegereltern und Kinder aus vorheriger Beziehung

vom 30.11.2012, 16:51 Uhr

Frau A. hat eine Tochter, die zehn Jahre alt ist. Vom Kindsvater ist sie seit fast neun Jahren getrennt. Als die Tochter drei Jahre alt wurde, lernte Frau A. ihren jetzigen Mann B. kennen, der ebenfalls ein Kind aus erster Ehe hat. Schon bald stellte B. Frau A. und ihre Tochter seinen Eltern vor.

Die Eltern von Herrn B. nahmen die beiden freudig auf und stellten sich der Tochter als Oma und Opa vor. Das Kind baute recht schnell eine innige Beziehung zu den Eltern ihres Ziehvaters auf. Aus der ersten Ehe von Herrn B. gibt es allerdings noch ein Kind. Und auch die Schwester von Herrn B. hat ein Kind. Die Beziehung von Herrn B. zu seiner geschiedenen Frau ist anfangs sehr schwierig gewesen. Seine Ex- Frau hat sich von ihm getrennt und zog mit dem gemeinsamen Kind 600 Kilometer weit weg. Es folgten Sorgerechtsprozesse und so weiter. Mittlerweile verstehen sich Herr B. und seine Ex- Frau recht gut und es findet regelmäßig Kontakt zwischen Vater und Kind statt. Auch Frau A. ist in dieser Beziehung vollkommen integriert und das Kind von Herrn B. kommt gerne zu ihnen.

Die Großeltern haben unter der Situation ebenfalls gelitten. Durch die Prozesse schaffte es die Mutter damals, dass ihr Kind den Vater über ein Jahr nicht sehen konnte. Auch die Großeltern sahen ihr Enkelkind in der Zeit gar nicht. Während dieser Zeit der Prozesse lebte Frau A. schon fast zwei Jahre mit Herrn B. zusammen. Die Eltern von Herrn B. traten in der Zeit an ihren Sohn heran, er soll seiner Partnerin sagen, dass sie kein Geld haben um drei Enkelkinder zu beschenken und sie wünschen sich, nur von den leiblichen Enkel mit Opa und Oma angeredet zu werden.

Frau A. fand das Verhalten sehr verletzend und wusste auch nicht, wie sie ihrer damals fünf Jahren alten Tochter sagen soll, die Opa und Oma nicht mehr Oma und Opa sind und sie eben auch weniger Geschenke bekommt. Die anderen Enkel wurden mit Geschenken überschüttet, während Frau A.s Kind ein kleine Päckchen bekam. Frau A. konnte ihrer Tochter das auch nicht wirklich erklären und schränkte den Kontakt zu den Schwiegereltern dann ein. Mittlerweile gratulieren die Schwiegereltern dem Kind nicht zum Geburtstag. Zu Kommunion kamen sie trotz Einladung nicht. Das Mädchen sieht die beiden auch nicht mehr als Großeltern, trotzdem ist es traurig.

Frau A. ist immer noch traurig über die Situation. Sie sieht zwar ein, die beiden sind nicht die leiblichen Großeltern und man muss das verstehen und akzeptieren. Sie kann aber nicht verstehen, warum die beiden sich erst als Opa und Oma vorgestellt haben und sich sehr um das Kind bemüht haben, um es dann so fallen zu lassen.

Wie würdet ihr mit dieser Situation umgehen? Die Kinder sind fast gleich alt. Frau A.s Tochter wird von Herrn B. wie sein Kind behandelt. So merkt das Kind natürlich sehr deutlich, wie die Tochter von Herrn B. vorgezogen wird.

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde dem Kind einfach die Schwiegereltern vorenthalten. Es muss ja nicht gequält werden und die sollten ja auch erkennen, dass sie da einen Fehler machen. Wie steht denn Herr B dazu? Wie äußert er sich? Ihm kann es ja auch nicht egal sein, dass das Kind seiner Partnerin so vernachlässigt wird. Meiner Meinung nach sollte man die Kinder emotional gleichbehandeln. Geschenke sind immer so eine Sache, aber wenn man schon Sachen schenkt, dann sollten die auch gleich sein oder annähernd gleich. Ich finde aber auch, dass man nicht auf Geschenke bestehen sollte.

An der Stelle der Eltern würde ich mit den Schwiegereltern reden und ihnen erklären, dass es so nicht weitergehen kann und man das Kind nicht so schlechte behandeln kann. Es geht ja nicht nur um Geschenke, sondern auch um das Emotionale und da sollte man sich schon fair verhalten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ähnliche Situationen sind mir von meiner eigenen Großmutter bekannt. Und wir waren zum damaligen Zeitpunkt alle ihre leiblichen Enkel. Trotzdem wurden Unterschiede gemacht und mein ältester Cousin bekam den Zucker in den Hintern geblasen. Allerdings hat eben meine Mutter dann auch Wege gesucht und gefunden, um keine finanziellen Unterschiede an Geburtstag und Weihnachten aufkommen zu lassen.

Bei nicht leiblichen Großeltern, die dann Unterschiede machen, würde ich sehr hart reagieren. Mein Partner könnte zu seinen Eltern zu Besuch gehen, aber mich und mein Kind würden sie nicht mehr zu Gesicht bekommen. Daher wären sie dann auch in meinem Haushalt keine willkommenen Gäste.

Ich hatte bei einem Ex-Partner noch das Glück, dass seine Eltern mich von Beginn an abgelehnt haben. Da kamen wirklich Aussagen, dass er sich doch lieber was ganz Junges suchen soll, damit keine Kinder in die Beziehung gebracht werden. Mir war klar, dass solche Ansichten die Beziehung immer belasten werden, zumal ich auch recht schnell gemerkt habe, dass er meine Kinder nur als notwendiges Übel akzeptiert hat.

Nun besteht die Beziehung in dem Fall schon sehr lange, aber man muss sich dann als Mutter von dem betroffenen Kind klar distanzieren. Auch wenn es bedeutet, dass selbst das kleine Geschenkpäckchen noch weg fällt. Aber das dürfte das Kind auch nicht mehr wirklich erschüttern, da es ja die offene Ablehnung kennt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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