Woran gute Fondsgesellschaften/Fondsmanager erkennen?

vom 12.04.2013, 16:02 Uhr

Häufig werden ja Fonds zur Geldanlage genutzt. Fondsmanager kümmern sich um das Anlegen vom Geld ihrer Kunden am Aktienmarkt mit dem Ziel, das bestmögliche Ergebnis für sie zu erzielen. Beauftragt werden Fondsmanager von Fondsgesellschaften.

Ich habe gehört, dass Fondsmanager über verschiedene Qualifikationen verfügen sollten. So ist wohl ein mathematisch-statistisches oder ein betriebswirtschaftliches Studium von Vorteil. Außerdem ist eine mehrjährige Erfahrung im Bankwesen nicht schlecht.

Vielleicht kennt sich ja jemand von euch in diesem Bereich etwas besser aus und weiß, was gute Fondsgesellschaften und Fondsmanager ausmacht? Wie kann man denn feststellen, ob Fondsgesellschaften oder Fondsmanager wirklich gut und empfehlenswert sind?

» emily erdbeer » Beiträge: 564 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Die Ausbildung spielt natürlich eine Rolle, letztendlich können aber auch die besten Fondsmanager die Zukunft nicht voraussagen. Und meist sind die Grenzen in einem Fonds durch die Festlegung der Regionen und Branchen des Portfolios sehr eng gestrickt, so dass die Fondsmanager letztendlich wenig Spielraum haben.

Allgemein kann ich von Fonds nur abraten. Man kann natürlich gut Gewinn machen. Aber mit etwas Eigeninitiative und Geschick kommt man mit reinen Aktienanlagen deutlich besser weg als ein Fonds. Und selbst wenn nicht; simple Index-Zertifikate kommen meistens besser weg als viele Fonds.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wie konkret stellst du dir deine Zusammenarbeit mit einem Fondsmanager vor, so dass du dich für dessen Lebenslauf bzw. Bildungsgeschichte interessieren könntest? Wenn du natürlich zu den Großanlegern gehörst und tatsächlich einige Millionen regelmäßig zu verschieben hast, sieht es etwas anders aus, als wenn du ein Kleinanleger bist und nur deutlich unter einer Millionen an Anlagebetrag zur Verfügung hast. Dann - so meine Befürchtung - wirst du nicht dazu kommen, den "Fondsmanager" persönlich zu treffen um bei einem Abendessen mit ihm über die beste Anlagestrategie zu sprechen. Da wirst du vermutlich mit Sachbearbeitern vorlieb nehmen müssen, welche dir aber gerne Fonds anbieten und empfehlen können und werden.

Um jetzt abschätzen zu können, ob das was für dich ist, kannst du deiner Intuition vertrauen, dir die Anlageobjekte erklären lassen oder aber dir die Ergebnisse des Fonds der letzten Jahre zeigen lassen. Hast du dann einen Fond, der erst wenige Monate alt ist, hast du hier natürlich weniger Anhaltspunkte als bei Fonds, welche schon Jahrzehnte am Markt sind.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Weasel_ hat geschrieben:Allgemein kann ich von Fonds nur abraten. Man kann natürlich gut Gewinn machen. Aber mit etwas Eigeninitiative und Geschick kommt man mit reinen Aktienanlagen deutlich besser weg als ein Fonds.

Fonds haben den Vorteil, dass du auch mit wenig Geld diversifizieren kannst. Außerdem hast du die Möglichkeit, kontinuierlich immer denselben Betrag einzuzahlen, was das Risiko minimiert. Das kannst du bei Aktien nicht. Das Risiko als Anleger ist viel größer, wenn du alles selber managst.

Aber zu der Frage: Die einzelnen Fondsmanager sollten für dich uninteressant sein, du weißt ja nicht, wer in der Fondsgesellschaft deine Fonds verwaltet. Man kann die Performances der Gesellschaften analysieren und schauen, wer in der Vergangenheit gut war, aber leider kann man dadurch nicht sicher auf die Zukunft schließen.

Aber Fonds sind grundsätzlich keine schlechte Sache, wenn du eine sehr langfristige Anlageform möchtest, regelmäßig einzahlst und dir weiter keine Gedanken darüber machen willst.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von ten points am 12.04.2013, 21:44, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


@Weasel: reine Aktien bieten wenig Sicherheit. Ein Fond bietet mehr Sicherheit und gute Renditen durch breite Streuung. Erst mal mit der Materie beschäftigen bevor man hier Halbwissen schreibt. :D

Wenn du wissen willst wie sich ein Fond entwickelt hat schau mal bei Morningstar rein. Dort kannst du dir einen Fond aussuchen und sehen wie er sich die letzten Jahre entwickelt hat.

» Kamilentee » Beiträge: 460 » Talkpoints: 14,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Fonds haben den Vorteil, dass du auch mit wenig Geld diversifizieren kannst.


Diversifizieren kann man immer. Wenn man sein eigenes Aktiendepot zusammenstellt, kann man das sogar besser, da man eben nicht der Beschränkung des Fonds unterliegt. Außerdem frisst der Fonds einen sehr großen Verwaltungskostenanteil auf. Viele Fonds liefern außerdem eine richtig miese Performance. Da ist oft jedes simple Indexzertifikat besser. Man kann natürlich auch Glück haben und zufällig einen guten Fonds erwischt, fährt man vielleicht etwas besser. Aber das ist reine Glückssache; Aktien sind da viel transparenter, da man viel bessere Infos bekommt.

Man muss sich natürlich mit der Materie auseinandersetzen und man sollte auch ausreichendes Kapital zur Verfügung haben. Wenn man keine Lust hat, sich damit zu beschäftigen und/oder nur ein paar Tausend Euro zur Verfügung hat, sollte man die Finger von Wertpapieren lassen.

@Weasel: reine Aktien bieten wenig Sicherheit. Ein Fond bietet mehr Sicherheit und gute Renditen durch breite Streuung. Erst mal mit der Materie beschäftigen bevor man hier Halbwissen schreibt.


Solche Thesen kann man pauschal immer in den Raum werfen, davon werden sie aber nicht richtig. Natürlich bieten Fonds eine etwas höhere Sicherheit gegen Totalverlust. Die erkauft man sich aber mit einer sehr schlechten Rendite. Das Risiko einer negativen Rendite ist sogar deutlich höher als bei einem sorgfältig gepflegten Aktiendepot. Das ist eine unmittelbare Folge aus der Risikovermeidung durch Streuung.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


@Weasel, ich möchte mich mit dir ja nicht wegen der Rendite streiten aber was verstehst du unter "sehr schlechter Rendite"? Es gibt ja sehr viele verschieden Fonds auf dem Markt und daher würde ich gerne wissen was du unter sehr schlechter Rendite verstehst sodass ich weiß um was es dir geht.

Man kann denke ich auch ewig über Vor- und Nachteile von Aktien gegenüber Fonds und umgekehrt diskutieren. Jede der beiden Anlageformen hat ihre Stärken und Schwächen. Man kann z.B. auch genau schauen welche Aktien, Rohstoffe, Immobilien, Anleihen oder was weiß ich noch in dem ausgewählten Fond sind. Klar wenn man sich Aktien von der XY AG kauft weiß man ja was man hat. Deswegen nochmals die Frage: Was verstehst du unter schlechter Rendite?

» Kamilentee » Beiträge: 460 » Talkpoints: 14,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Genau beziffern kann man solche Begriffe natürlich nicht, weil das immer von der individuellen Situation abhängt. Mit "sehr schlecht" meine ich eben "deutlich schlechter als ein vernünftig geführtes Aktiendepot". Natürlich kann man mit beiden Glück oder Pech haben. Ich habe in meiner 15-jährigen Wertpapierkarriere auch gut laufende Fonds und schlecht laufende Aktien gehabt. Im Schnitt bin ich aber mit Aktien locker um eine Größenordnung besser gefahren.

Die Sicherheit von Aktienfonds ist nicht besser als bei Aktien. Auch ein Fonds kann ganz schnell mal die Hälfte seines Wertes verlieren. Stop-Loss kann man natürlich bei beiden verwenden, von daher gibt es dort keinen Unterschied. Das muss man aber auch machen, aber weiß ein unbedarfter Fonds-Sparer überhaupt, was Stop-Loss bedeutet?

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Weasel_ hat geschrieben:Genau beziffern kann man solche Begriffe natürlich nicht, weil das immer von der individuellen Situation abhängt. Mit "sehr schlecht" meine ich eben "deutlich schlechter als ein vernünftig geführtes Aktiendepot". Natürlich kann man mit beiden Glück oder Pech haben. Ich habe in meiner 15-jährigen Wertpapierkarriere auch gut laufende Fonds und schlecht laufende Aktien gehabt. Im Schnitt bin ich aber mit Aktien locker um eine Größenordnung besser gefahren.

Die Sicherheit von Aktienfonds ist nicht besser als bei Aktien. Auch ein Fonds kann ganz schnell mal die Hälfte seines Wertes verlieren. Stop-Loss kann man natürlich bei beiden verwenden, von daher gibt es dort keinen Unterschied. Das muss man aber auch machen, aber weiß ein unbedarfter Fonds-Sparer überhaupt, was Stop-Loss bedeutet?

Ich fragte deshalb nach danach was du unter schlechter Rendite verstehst weil mir selber schon Fonds mit der unterschiedlichsten Rendite untergekommen sind. Da gibt es welche die machen nur müde 1% und wieder andere fast 30%. Das solide Mittefeld befindet sich aber meist so bei 10%. Natürlich gibt es auch welche mit Negativrendite aber ich denke diese haben wir beide nicht damit gemeint. Daher die Frage nach schlechter Rendite, denn das Spektrum des Verstehens ist doch relativ unterschiedlich.

Auch freue ich mich dass du mit deinen Aktien so gute Erfahrungen gemacht hast und ich will sie auch nicht schlecht sprechen, doch welcher normale Bürger hat denn die Möglichkeit ständig seine Aktien zu überwachen und sie dann zu Kaufen oder Verkaufen wenn es an der Zeit ist.

Stimmt, ich muss zugeben bei Fonds ist das gleich. Die meisten Verkaufen dann wenn die Kurse fallen während der Kenner in dem Moment die Sektflasche öffnet und noch mehr kauft. Und ja ich gehe hier von einem soliden Fond aus der schon die eine oder andere Krise überlebt hat.

» Kamilentee » Beiträge: 460 » Talkpoints: 14,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Natürlich gibt es auch welche mit Negativrendite aber ich denke diese haben wir beide nicht damit gemeint.


Doch, natürlich habe ich gerade die gemeint. In der Krise sind einige Fonds sehr stark abgesackt nur haben diese in Gegensatz zu den meisten Aktien ihre Verluste niemals wieder aufgeholt. Eine durchschnittliche Rendite von 10% bei Fonds ist absolut utopisch, ich habe wirklich keine Ahnung, wie man auf solche Zahlen kommt.

doch welcher normale Bürger hat denn die Möglichkeit ständig seine Aktien zu überwachen und sie dann zu Kaufen oder Verkaufen wenn es an der Zeit ist.


Jeder Mensch mit einem Internetanschluss hat diese Möglichkeit. Und genau hier tappt man ganz leicht in die Falle: Denn auch ein reines Fondsdepot benötigt Pflege, es ist naiv zu glauben, dass man Fonds absolut sorgenfrei anlegen kann. Leider ist das etwas, was findige "Anlageberater" ihren "Kunden" immer wieder einreden.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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