Schuldenschutz gerade für Jugendliche sinnvoll?
Für Jugendliche gibt es per Gesetz den Jugendschutz und das finden wir ja auch alle gut. Dieser regelt im Inhalt beispielsweise den Umgang mit Alkohol und mit anderen nicht jugendfreien Dingen. Aber was regelt per Gesetz wenn sich die Jugendlichen bei Krediten oder auch Verträgen total überschulden? Wäre hier nicht eine passende Gesetzesvorlage schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung?
Die Schuldnerberatungsstelle sollte dabei nun nicht der letzte Ausweg sein. Was denkt ihr über ein solches Gesetz oder auch über eine solche Vorlage? Welche wichtigen Dinge sollte man hier überhaupt berücksichtigen?
Ich halte das für ziemlich überflüssig, denn es gibt ja nun schon mal genügend Gesetze, die besagen, dass Minderjährige eben keine Kredite, Handyverträge und dergleichen bekommen, ohne dass ein Erziehungsberechtigter bürgt. Das sollte meiner Meinung nach Schutz genug sein. Denn wir können nicht für jede Blödheit, die jemand begeht, ein neues Gesetz machen.
Das fände ich sehr wichtig und sinnvoll. Eigentlich sollte es ihnen natürlich von ihren Eltern vorgelebt und gezeigt werden, dass man keine Schulden macht und sich Sachen kauft, die man gar nicht bezahlen kann. Aber viele Eltern sind da kein gutes Vorbild. Und es wird allen, ob nun jugendlich oder erwachsen, viel zu einfach gemacht, Schulden zu machen. Ratenkäufe, Kredite trotz Schufaeintrag.
Wenn es nicht so einfach wäre, sondern Jugendliche immer wieder hören würden, dass es ihnen nicht möglich ist, wegen einem JugendSCHUTZgesetz, würden einige vielleicht über den Sinn dieses Gesetzes nachdenken und etwas für´s Leben lernen. Und man würde viele vor dieser schrecklichen Erfahrung bewahren, die ihr Leben über Jahre beeinträchtigen kann.
Also als Erstes darf kein Jugendlicher einen Kreditvertrag oder einen Handyvertrag abschließen, da man Verträge erst abschließen darf, wenn man voll geschäftsfähig ist, also erst ab 18 Jahre. Diese Vorschrift ist vom Vertragspartner, also von dem Anbieter des Vertrages zu prüfen. Tut er dies nicht, kann das rechtliche Folgen haben. Wenn ein Jugendlicher, also unter 18 Jahren z. B. ein Handyvertrag abschließen möchte, muss er dies mit seinen Erziehungsberechtigten (gesetzlicher Vertreter) klären, da sie diesen Vertrag unterschreiben müssen. Sonst ist der Vertrag nichtig.
Für welches Land stellst du denn diese Frage? Wenn du unter "Jugendliche" Personen meinst, die noch keine 18 Jahre alt sind (also nicht Volljährig und voll Geschäftsfähig), dann ist es zumindest in Deutschland so, dass diese gar keine Chance haben, sich zu verschulden. Oder wie sollte es ein Jugendliche anstellen, in seiner Eigenschaft als Jugendlicher sich "total" zu überschulden?
Kreditverträge darf er ebenso wenig abschließen, wie Handyverträge. Da auch Ratenkäufe nichts anderes als Kreditverträge sind, dürfen diese von Jugendlichen nicht abgeschlossen werden. Selbst einfach Zeitschriften können von Jugendlichen nicht abboniert werden und die Eltern müssten für ihre Kinder die Bravo bestellen.
Wenn Jugendliche nun zu Schulden kommen, weil sie die Anbieter getäuscht haben (falsche Identitäten angegeben haben), dann wird im Einzelfall bzgl. der Haftung entschieden. Aber so was könnte ja auch kein neues Gesetz verhindern, weil hier der Jugendliche ja schon bewusst regelwidrig gehandelt hat.
Ich finde nicht, dass man einen solchen Schutz braucht. Immerhin haben unter 18 Jahren die Eltern die Verantwortung für die Verträge ihrer Kinder und da kann ja dann eigentlich nur den Eltern etwas passieren, wenn sie das nicht hinbekommen. Aber die sind ja auch alt genug und können damit umgehen. Unsere Jugendlichen sind also eigentlich ganz gut abgesichert und ab 18 Jahren sollte man ja auch so viel von seinen Eltern mitbekommen haben, dass man nicht gleich in die Schuldenfalle läuft und selbst wenn, muss man ja nicht auf der Straße hausen, sondern ist vom Staat gesichert. Ich denke also, dass man hier ganz gut abgesichert ist und nicht alle Verantwortung der Gesetzgebung geben kann.
Ich frage mich gerade, wie Jugendliche an selbst verursachte Schulden kommen sollen. Theoretisch sollte das doch gar nicht möglich sein, oder irre ich mich da? Ein Jugendlicher kann keinen Handyvertrag abschließen oder etwas auf Raten kaufen. Wie soll ein Jugendlicher also an einen Kredit kommen, um überhaupt die Verschuldung herbeizuführen? Wenn sich ein Jugendlicher mal hundert Euro von der Oma leiht, würde ich nicht sagen, dass er direkt hoch verschuldet ist. Bei Handyverträgen und ähnlichem ist es so, dass die Eltern zustimmen müssen. Wenn diese der Meinung sind, dass ihr Kind nicht in der Lage ist, die anfallenden Kosten zuverlässig zu bezahlen, sollten sie ihre Zustimmung gar nicht erst geben. Da würde ich bei den Eltern die Schuld suchen.
Ich finde es grundsätzlich blödsinnig, immer von einer Schuldenfalle zu sprechen oder davon, andere Leute vor Schulden zu schützen. Das erweckt für mich den Eindruck, als hätten die Personen, die die Schulden machen, keine andere Wahl. Wer sich für Handys, andere Elektronikgeräte oder ähnlichen Firlefanz verschuldet, hat immer die Wahl! Die Leute sind gierig, sie wollen alles haben, aber am liebsten nichts bezahlen – und hinterher jammern sie, dass sie sich verschuldet haben. Das finde ich blödsinnig. Davor muss man niemanden schützen, weil diejenigen sich ihre Situation selbst so aussuchen. Das gilt auch für Jugendliche.
Ich denke, dass man manchen Leuten vielleicht ein bisschen stärker auf die Finger klopfen und an die Eigenverantwortlichkeit appellieren sollte. Manche scheinen das einfach nicht zu begreifen, dass sie für in Anspruch genommene Leistungen später auch tatsächlich eine Rechnung zu begleichen haben. Vielleicht stecken in vielen Fällen auch Fehler in der Erziehung dahinter, die einen falschen Umgang mit Geld und Krediten suggerieren. Einen Schuldenschutz braucht niemand. Das wäre vollkommen übertrieben.
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