Habt ihr Probleme Althochdeutsch zu lesen und zu verstehen?
Wir beschäftigen uns im Deutschunterricht gerade mit der deutschen Literatur und haben heute ein Gedicht aus dem 18. Jahrhundert gelesen. Nicht nur die Buchstaben sahen damals völlig anders aus als heute, sondern es wurden teilweise auch Wörter verwendet, die es heute gar nicht mehr oder nur in abgewandelter Form gibt. Viele Wörter wurden früher auch ganz anders ausgesprochen als heute und man musste beim Lesen erst mal rätseln, was der Dichter damit meinte.
Wie leicht fällt euch das Lesen alter Werke aus früheren Jahrhunderten? Habt ihr auch Probleme damit, die althochdeutschen Buchstaben zu entziffern und den Sinn eines Satzes zu verstehen?
Diese Sütterlin-Schrift, die Du sicherlich meinst, habe ich noch von meiner Oma gelernt zu lesen. Meine Oma hat die sogar noch als Handschrift in der Schule gelernt und benutzt. Allerdings fiel es mir nie leicht, diese Schrift zu lesen. Es dauerte immer erheblich länger als unsere gewohnte Schrift. Und querlesen kann ich sie bis heute nicht, sodass ich in so einem Text nie etwas schnell wiederfinden kann.
Die alten Worte finde ich dagegen spannend zu entdecken und ihren Sinn zu begreifen. Ich finde, man bekommt dadurch auch einen recht guten Eindruck, von den damaligen Verhältnissen und Ansichten. Ich weiß noch, wie ich damals in der Nibelungensage das Wort "Kebse" gefunden habe und sehr interessiert geforscht habe, was es bedeutet.
Ich kann überhaupt kein Althochdeutsch lesen oder verstehen oder schreiben. Ich finde es auch sehr schade, das wir das Thema nicht in der Schule durch genommen haben. Mich würde Althochdeutsch mal interessieren, obwohl es wahrscheinlich auch sehr schwierig ist. Ich weiß nur, das meine Oma sehr gut Althochdeutsch sprechen konnte. Du konntest meiner Oma ein langen Satz sagen und dann hat sie den gleichen Satz auf Althochdeutsch gesprochen oder geschrieben, weil meine Oma konnte Althochdeutsch lesen, verstehen und auch schreiben, also man konnte sagen, das sie sehr gut Althochdeutsch konnten.
Leider ist meine Oma schon seit ca. Fünf Jahren Tot, sonst hätte ich meine Oma fragen können, ob sie mir Althochdeutsch bei bringt. Ich glaube meine Oma währe auch eine gute Lehrerin in Althochdeutsch. Hättest du deine Frage ein paar Jahre früher geschrieben, dann hätte ich vielleicht bei meiner Oma Althochdeutsch lernen können. Aber so ist das Leben .
Da ich deutsche Literatur studiere, habe ich absolut keine Probleme damit, alte deutsche Schrift zu lesen oder die Worte zu verstehen. Immerhin ist es so, dass ich jeden einzelnen Tag mit Literatur konfrontiert werde. Dabei ist es auch so, dass ich in meinem Studium auch genügend Seminare zu alter deutscher Literatur besuchen muss.
Ich selbst hatte nun letztes Semester ein Seminar zur Mittelhochdeutschen Sprache und eines zum Minnesang besucht. Die Grammatik unterschiedet sich dabei wirklich komplett von der heutigen deutschen Grammatik, so dass ich diese auch erst erlernen musste. Zudem ist der Umgang mit dem Wörterbuch unumgänglich, da es so viele Wörter heutzutage nicht gibt, dass man diese einfach nachschlagen muss.
Mittlerweile habe ich auch keine Probleme, die alte deutsche Sprache zu verstehen. Stattdessen finde ich diese Sprache wirklich sehr interessant und auch spannend. Von daher macht es mir eigentlich sogar Spaß, mich mit solchen Werken zu beschäftigen. Immerhin bieten sie Abwechslung, zu den Werken, die man normalerweise so liest.
Um das hier mal zu klären: Im 18. Jahrhundert wurde nicht mehr Literatur auf Althochdeutsch geschrieben. Althochdeutsch sprach und schrieb man etwa von 750 bis 1050 nach Christus. Das ist noch eine ganze Weile vor dem 18. Jahrhundert gewesen.
Im 18. Jahrhundert schrieb und sprach man schon auf Neuhochdeutsch, das sich vergleichsweise wenig von der heutigen Sprachform unterscheidet. Für einen Schüler ist die Sprache in der Zeit von Goethe und Schiller aber dennoch gewöhnungsbedürftig.
Vor dem Hintergrund frage ich mich auch, was im Anfangsbeitrag mit Althochdeutschen Buchstaben gemeint sein könnte. Wenn echte Althochdeutsche Schrift wie zum Beispiel aus dem Strassburger Eid gemeint ist Klick dann haben vermutlich die meisten hier genau wie ich Probleme das zu lesen. Wenn allerdings Fraktur gemeint ist, die aussieht wie dieses Textbeispiel: Das kann ich flüssig und relativ mühelos lesen. Aber auch hier hilft Übung ungemein.Das Auge gewöhnt sich bald an die vielen Schnörkel.
Natürlich kann man ältere Literatur nicht immer auf Anhieb vollkommen verstehen. Gerade Autoren wie zum Beispiel Kleist fordern direkt von einem, sich reichlich Gedanken zu machen. Aber gerade das ist ja auch spannend daran. Wenn man mal nicht alleine mit einem Buch klar kommt, gibt es ausreichend Bücher dazu, in denen man die schlauen Gedanken anderer nachlesen kann. Meist erleichtert einem dann das Verständnis.
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