Was tun, wenn plötzlich seine Nähe unangenehm erscheint?

vom 09.04.2013, 12:41 Uhr

Meine Freundin rief mich heute Früh an und hat ihr Leid geklagt. Sie ist seit 10 Jahren mit ihrem Freund zusammen und eigentlich hatten sie auch vor im nächsten Jahr zu heiraten. Sie waren immer das Traumpaar schlechthin. Sie haben sich äußerst selten gestritten und wenn, dann nur über Kleinigkeiten. Sie haben von Kindern gesprochen und haben ihre Berufe.

Seit ein paar Tagen ist es so, dass es meiner Freundin nicht mehr angenehm ist, wenn er nach hause kommt und sie in den Arm nimmt. Sie weicht seinen Küssen aus und sonstige körperliche Annäherungen vermeidet sie oder lässt sie über sich ergehen. Sie will ihn nicht verletzen und sagt auch deswegen nicht nein, sondern schauspielert. Es hat sich nichts in ihrem Leben geändert. Sie unternehmen wie immer viel zusammen, sie haben ihren Alltag und sie hat auch keinen anderen Mann kennengelernt.

Wie kann so was passieren, dass es quasi von heute auf morgen nicht mehr das ist, was es mal war? Es kam nicht schleichend und sie will ihn auch nicht verlieren. Sie kann sich ein Leben ohne ihn nicht vorstellen, aber seine Nähe erscheint ihr einfach unangenehm. Was kann man dagegen machen?

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» supermami » Beiträge: 2317 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Nimmt sie vielleicht die Pille oder hat sie diese abgesetzt? Die Pille beeinflusst das Riechorgan. Es wäre natürlich fatal, wenn sie ihn mit Pille kennengelernt hat und ihn jetzt ohne nicht mehr riechen kann. Eine andere Möglichkeit wäre, dass sie schwanger ist, auch das kann so solchen Phänomenen führen.

Oder hat er vielleicht seine Essgewohnheiten umgestellt und riecht deswegen anders? Ich würde das durchaus ernst nehmen und mit ihm darüber sprechen. Aber natürlich nicht in dem Ton, dass er jetzt schlecht riecht, sondern dass er vielleicht anderes riecht und woran das liegen könnte.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Dieses Problem kenne ich auch, ich hatte es in meiner letzten Beziehung. Das ging ungefähr schon ein knappes Jahr, bevor ich mich dann endgültig von ihm getrennt hatte. Und das war ein schleichender Prozess, es fing damit an, dass ich keine Lust mehr hatte, mit ihm zu schlafen, mir also auch die körperliche Nähe als unangenehm erschien.

Irgendwann wurde es dann so schlimm, dass diese Ablehnung in eine Art Ekel umgeschlagen ist. Ich weiß nicht genau, warum das so war, aber ich schätze mal, dass es auch daran gelegen haben könnte, dass er während der ganzen Zeit, die wir zusammen waren (6 Jahre) nicht einmal zum Zahnarzt gegangen ist. Er hatte an den seitlichen Zähnen richtigen braunen Zahnstein, den man auch gesehen hat, wenn er gelacht hat, also der Mund offen war. Ich hatte ihn mal drauf angesprochen, ob er nicht mal zum Zahnarzt gehen möchte, zwecks Kontrolle, aber da kam dann immer nur die Antwort, dass er keine Zeit hätte.

Warum das nach längerer Zeit erst kommt oder kam, kann ich auch schlecht sagen, aber ich denke, dass das vielleicht auch so ein schleichender Prozess ist. Erst ist man frisch verliebt und sieht gewisse Dinge noch durch die rosarote Brille, wenn aber irgendwann der Alltag eingekehrt ist, sieht man die Dinge mit anderen Augen. Sicher könnte auch die Pille eine Rolle spielen, wie es hier bereits erwähnt wurde, aber ich denke, wenn diese Pille schon seit Jahren eingenommen wird/wurde, liegt es sicher nicht daran.

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe das gerade schon zum Thema Beziehungskiller geschrieben. Ich hatte bisher zwei Beziehungen mit Männern, die sich sehr von mir dominieren ließen. Ich durfte immer entscheiden, wenn wir vor irgendeiner Wahl standen. Sei es Unternehmungen oder Restaurants oder Filme. Er hat sich mir bereitwillig untergeordnet. Dadurch gab es nie Reibereien. Wir haben auch nie gestritten. Wodurch man schnell mal als sehr harmonisches Paar gilt.

Bei beiden Beziehungen bin ich buchstäblich eines Morgens aufgewacht und wusste, dass ich so nicht weiter machen will. Allerdings war ich da noch lange keine 10 Jahre mit ihnen zusammen gewesen. Beide Beziehungen dauerten ca. 2 Jahre und ich war auch noch recht jung.

Dass es deiner Freundin nach 10 Jahren so plötzlich passiert, ist sehr traurig. Ich hoffe sehr, dass die Vermutung, sie sei schwanger, zutrifft. Falls nicht, muss sie überlegen, ob sie in der Beziehung wirklich nichts vermisst. Ob tatsächlich alles so schön ist, wie es scheint. Nicht zu streiten, hat, finde ich, nichts mit Harmonie zu tun. Männer und Frauen sind nun mal unterschiedlich. Es ist ganz natürlich, wenn es ab und zu mal zu Streitereien kommt.

Es ist zwar auch schön, wenn man nie streitet, aber vielleicht liegt das gar nicht daran, dass man wirklich immer einer Meinung ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass einer von beiden - unterbewusst - oft auf seine Meinung verzichtet. Oft sind es ja auch Kleinigkeiten. Klar ist es egal, ob man für eine Freundin im Krankenhaus nun Rosen oder Tulpen mitbringt. Aber wenn man da immer sagt, ja, du hast recht, Rosen sind schöner, macht mich selbst kleiner. Da kann über 10 Jahre schon was zusammenkommen.

Ich finde, sie sollte einfach sehr intensiv darüber nachdenken, ob ihr etwas fehlt. Vielleicht wären auch einige Paartherapiesitzungen nicht verkehrt.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Woran das liegen kann, dass deiner Freundin die Nähe ihres Partners plötzlich nicht mehr zusagt, kann nur sie selbst ermitteln. Genug Anhaltspunkte wurden ja schon genannt. Es könnte sich auch um einen anderen Eigengeruch des Partners handeln. Möglicherweise hat dieser seine Ernährung umgestellt und die Ausdünstungen sind nun sehr verschieden von denen, die er bisher hatte. Oder er hat eine Entzündung irgendwo im Körper, die auch riechen kann. Arbeitet er vielleicht neuerdings in einer anderen Abteilung der Firma, wo er fremde Gerüche mit nach Hause bringt? Es ist müßig, weiter zu überlegen, weil es alles Mögliche sein könnte. Aber das muss sie selbst erkennen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Das ist auf jeden Fall eine schwierige Situation. Sicherlich kann es auch an einer körperlichen Sache festgemacht werden, aber meistens ist es doch eher eine emotionale Sache, auch wenn man sich das nicht eingestehen möchte. Sie sollte mal in sich horchen und sich fragen, warum das alles so ist. Vielleicht ist sie einfach nicht mehr glücklich und hat wegen der Hochzeit gemerkt, dass es das eben nicht ist.

Auf jeden Fall sollte sie sehen, was sich verändert hat und dann eben entscheiden, was passieren soll. Ihrem Partner sollte sie das auch sagen. Immerhin kann sie ihm nicht immer etwas vorspielen. Wenn sie das immer macht, dann schadet sie sich ja auch selber. Man muss da einfach dran arbeiten, wenn sie ihn noch liebt und dann sehen, was man machen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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