Ab wie viel Geld hat man ausgesorgt?
Das ist eine uralte Frage, die aber rein hypothetisch ist. Erst einmal stellt sich die Frage, wie man an das Geld gekommen ist. Die einfachste Möglichkeit ist ein Lottogewinn. Aber die Praxis zeigt ja, dass die wenigsten Lottogewinner dauerhaft davon leben können. Die meisten landen sogar in den Schulden. Klar, die wenigsten haben wirklich gelernt, mit ihrem Geld umzugehen. Umgekehrt gibt es diejenigen, die sich ihr Geld erarbeitet haben. Wieso sollten sie damit aufhören, noch mehr Geld zu verdienen? Diese Leute kennen üblicherweise Methoden, um sich mit wenig Arbeit und ohne die klassischen Anlagemethoden mit stetig fließenden Einnahmen zu versorgen.
Selbst eine Millionen Euro sind schneller weg, als man denkt. Ein Haus, ein Auto, eine Reise, und schon ist mindestens ein Drittel weg. Und dann hat man deutlich höhere Lebenshaltungskosten als ein normal sparsam lebender Mensch in einer kleinen Mietswohnung.
Von reinen Zinsen kann man kaum leben. Mit der richtigen Anlagestrategie kann man zwar vielleicht 5% Rendite erreichen. Man muss aber, wenn man den Wert seines Geldes behalten will, muss man die Inflationsrate (im Schnitt in Deutschland ca. 1,5%) berücksichtigen. Bei einer Millionen bleiben nach Abzug der Steuer und Berücksichtigung der Inflation vielleicht noch 20000 Euro übrig. Davon muss man die Krankenkasse bezahlen (Höchstsatz oder Privat). Man kann also froh sein, wenn dann 2000 netto zum leben übrig hat. Das klingt viel, aber dafür, dass man Millionär ist, ist das sehr wenig. Und dafür muss man die 5% Rendite erst einmal erreichen, was nicht wirklich leicht ist und auch richtig viel Arbeit bedeutet. Wenn man nur auf 3% Rendite kommt, landet man auf Hartz IV-Niveau.
Weasel_ hat geschrieben:Aber die Praxis zeigt ja, dass die wenigsten Lottogewinner dauerhaft davon leben können. Die meisten landen sogar in den Schulden.
Nein, das zeigt die Praxis eben nicht. Es ist auch nicht so, dass "die meisten" am Ende überschuldet sind. Viel mehr sind das die spektakulären Einzelfälle, welche gut ins Unterhaltungsprogramm passen. Wenn man schon von den meisten Gewinnern spricht, muss klar gesagt werden, dass die Meisten unerkannt ihr Leben als Lottomillionäre weiter leben. Ob glücklich oder nicht ist nicht klar - aber sehr wahrscheinlich ohne existenzielle finanzielle Sorgen!
Weasel_ hat geschrieben:Von reinen Zinsen kann man kaum leben.
Auch das hängt ja vom Ausgangsbetrag ab. Ich kann ja gerne vorrechnen, was bei 1% an Zinsen übrig bleibt, wenn 100'000'000 Euro angelegt wurden. Mir persönlich würde das im Jahr durchaus reichen. Und ich müsste nicht mal auf viel Luxus verzichten. Aber du hast natürlich recht, wenn hier von 1'000'000 Euro ausgegangen wird. Das würde sehr knapp werden, nur von Zinsen leben zu wollen. Die 20'000 Euro werden kaum reichen, um wirklich zufrieden zu sein (mit der Millionen im Hintergrund).
Man muss aber nicht davon ausgehen, dass die Millionen am Lebensende noch vorhanden sein kann. Natürlich kann man auch seine "Restlebenserwartung" abschätzen und dann eben die Millionen zwar anlegen, aber Jahr für Jahr auch abbauen. So kann es schon Fälle geben, wo eine Millionen richtig viel sein kann.
Nun, ob es jetzt die meisten sind oder nicht, sei mal dahin gestellt, das war von mir vielleicht etwas übertrieben. Trotzdem stimmt natürlich die Tatsache, dass die wenigsten Lottogewinner davon leben können. Nur ein kleiner Bruchteil davon wird nämlich tatsächlich Millionär. Da du jetzt auch keine Statistik geliefert hast, möchte ich auch mal weiterhin bezweifeln, dass die meisten Lottomillionäre auch weiterhin welche bleiben.
Ob glücklich oder nicht ist nicht klar - aber sehr wahrscheinlich ohne existenzielle finanzielle Sorgen!
Dafür gibt es einschlägige Untersuchungen, die eindeutig besagen, dass Lottomillionäre nach ihrem Gewinn nur kurzfristig glücklicher sind. Langfristig stellt sich das gleiche Niveau ein wie vor dem Gewinn.
Auch das hängt ja vom Ausgangsbetrag ab. Ich kann ja gerne vorrechnen, was bei 1% an Zinsen übrig bleibt, wenn 100'000'000 Euro angelegt wurden. Mir persönlich würde das im Jahr durchaus reichen.
Genau hier tappst du aber in die typische Milchmädchenfalle. Egal wie viel Geld du hast, mit 1% Zinsen machst du Verlust. Du lebst nicht von den Zinsen, sondern du verbrauchst dein Vermögen.
So kann es schon Fälle geben, wo eine Millionen richtig viel sein kann.
Da muss man aber mit seinem normalen Job schon richtig schlecht verdienen. Mit einem halbwegs vernünftigen Job bekommt man im Arbeitsleben locker zwei bis drei Millionen zusammen. Man muss also schon sehr geschickt mit seinem Geld wirtschaften, um mit einer Millionen richtig gut leben zu können.
Weasel_ hat geschrieben:Genau hier tappst du aber in die typische Milchmädchenfalle. Egal wie viel Geld du hast, mit 1% Zinsen machst du Verlust. Du lebst nicht von den Zinsen, sondern du verbrauchst dein Vermögen.
Das ist keine "Milchmädchenrechnung", sondern es geht um die Frage, mit wie viel Geld man ausgesorgt hat. Und um die Inflation hereinzunehmen: in den letzten 22 Jahren lag der Kaufkraftverlust durch die Inflation bei ca. 33% (Annahme ist die historische Inflationsrate für die BRD seit 1991). Wenn ich mit durchschnittlich 2% Inflation rechne, dann komme ich auf einen Verlust von 50% binnen 30 Jahren. Halbiere ich heute das im Beispiel angegebene Vermögen sofort, dann zähle ich immer noch deutlich als "wohlhabend". Wo ist da dann das - aus meiner Sicht künstlich hochgespielte - Problem?
Weasel_ hat geschrieben:Da muss man aber mit seinem normalen Job schon richtig schlecht verdienen. Mit einem halbwegs vernünftigen Job bekommt man im Arbeitsleben locker zwei bis drei Millionen zusammen.
Ich lasse mal die Inflationsrate weg und mache eine einfache Rechnung. Annehmen würde ich ein Einkommen von 3000 Euro (netto), was heute unter halbwegs vernünftig verstanden werden kann. (Bitte korrigiere mich, wenn ich hier falsch liege.) Unter diesen Umständen habe ich im Jahr ca. 40'000 Euro (netto) an verfügbarem Einkommen (Urlaubsgeld, Prämien, Weihnachtsgeld). Wenn ich nun 30 Jahre lang arbeite, dann komme ich auf 1,2 Millionen. Was sind deine Rahmenbedingungen, um "locker" die drei Millionen zu schaffen?
Die Frage kann ich nicht beantworten. Aber wenn ich zwei Millionen hätte, würde ich versuchen, ausgesorgt zu haben. Von diesem vielen Geld würde ich an meine Lieben etwas abgeben und würde auch die Tiere bedenken. Genaues müsste ich noch erkunden, welche Tierheime und Organisationen ich unterstützen würde. Altenheim und Kinderheim bekämen auch einen Teil. Wenn ich dazu beitragen könnte, Labortieren zu helfen, die den Experimenten von Professoren und ihrer Crew ausgeliefert sind, würde ich es tun. Genug Geld ist ja dann da.
Ich selbst würde mir kein Haus kaufen, da ich eine schöne Wohnung habe. Die Wohnung würde ich neu einrichten. Wahrscheinlich würde ich mir eine schöne Reise gönnen. Vorher würde ich aber ganz feudal shoppen gehen und mich neu einkleiden mit schönen Sachen. Würde es mir irgendwo besonders gut gefallen, könnte es schon sein, dass ich mal ein paar Wochen oder Monate dort bleiben würde.
Mit dem restlichen Geld würde ich weder um mich schmeißen noch versuchen, wegen ein paar Cents bei den Zinsen zu feilschen. Die sind momentan sowieso uninteressant bei dem Niedrigstand. Aber manch einem, wo ich es wüsste, würde ich seinen Herzenswunsch erfüllen, wenn er nicht zu teuer würde. Alles in allem bliebe für mich immer noch genug Geld über, das mir reichen würde.
Halbiere ich heute das im Beispiel angegebene Vermögen sofort, dann zähle ich immer noch deutlich als "wohlhabend". Wo ist da dann das - aus meiner Sicht künstlich hochgespielte - Problem?
Ich habe ja nicht behauptet, dass das bei ausreichenden Vermögen ein Problem ist. Ich habe nur gesagt, dass du dann nicht mehr von deinen Zinsen lebst, sondern das Vermögen verbrauchst. Bei 100 Mio spielt das nicht unbedingt eine Rolle, bei 1 Mio aber sehr wohl!
Wenn ich nun 30 Jahre lang arbeite, dann komme ich auf 1,2 Millionen. Was sind deine Rahmenbedingungen, um "locker" die drei Millionen zu schaffen?
Erstens einmal arbeiten die meisten Menschen mehr als 30 Jahre. Im Schnitt dürfte es wohl eher in Richtung 40 Jahre gehen. Außerdem bekommt ein Angestellter Rente, welche vom brutto und Arbeitgeberbeträgen und nicht vom netto bezahlt wird; sich aber im Rentenalter auf das Einkommen addiert.
Außerdem darf man ja wohl kaum den reinen Nettobetrag ansetzen. Auch als Millionär ohne Einkommen muss man die Kranken- und Pflegeversicherung bezahlen, der Angestellte bezahlt von seinem brutto nur die Hälfte. Das allein sind schon einmal mehrere Tausend Euro im Jahr und damit ein großer sechsstelliger Betrag über ein durchschnittliches Leben gerechnet. Wenn man diese Effekte mitrechnet, ist eine Millionen Euro auf dem Konto nicht mehr wirklich viel.
Dies kommt wie schon gesagt auf die Verhältnisse an. Ich finde diese Frage kann man nicht so einfach beantworten. Meist jedoch, nach einem Sprichwort, lautet die Regel allerdings, dass man ab 1 Millionen € ausgesorgt hat. Wenn man dann erst einmal die 1 Millionen € erreicht hat, dann kann man einen Teil dieser in die Investitionen von Immobilien oder ähnlichem stecken und schlägt so wieder Gewinn raus.
Natürlich könnte man auch einfach von den Zinsen des Geldes leben. Die 1-Millionen-Grenze zu erreichen, ist allerdings sehr schwer und viele Leute würden sich auch mit weniger Geld zufrieden geben und von sich selbst sagen, dass sie ausgesorgt hätten.
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