Wie finanzieren sich Versicherungsgesellschaften?
Gerade hat jemand im Forum eine Frage zu Versicherungen gestellt und dabei auch erwähnt, dass Versicherungen ja davon leben, dass einige zwar Beiträge zahlen, aber nie einen großen Schaden verursachen. Die erste Antwort hat dann gleich darauf hingewiesen, dass Versicherungen nicht davon leben.
Ich weiß, dass einige Schäden, die von Versicherungen übernommen werden, in die Millionen gehen. Aber wenn man bedenkt, wie viel jeder in so eine Versicherung einzahlt, monatlich oder jährlich und dann höchstens mal alle paar Jahre einen Schaden von ein paar Hundert Euro verursacht, muss da doch eine ganz schöne Summe zusammenkommen.
Ich dachte auch, dass Versicherungen so historisch entstanden sind. Viele waren Arbeitervereinigungen, wo dann alle Arbeiter einer Firma kleine Beträge eingezahlt haben, damit sie einem Kollegen, der einen Unfall hatte, helfen können. Wenn sie dann aber einem geholfen hatten, mussten sie wieder von vorne anfangen, den Topf zu füllen.
Wodurch finanzieren sich Versicherungsgesellschaften? Und was passiert eigentlich, wenn die Einnahmen die Schäden nicht bezahlen können?
Die Versicherungen legen ihre Einnahmen auch an den Kapitalmärkten an, das kann ganz solide in Rentenpapieren geschehen, sie agieren aber auch auf anderen Märkten und handeln mit Immobilienanlagen, Fonds und Aktien. Daher kannst du beispielsweise bei einer Rentenversicherung oder einer Lebensversicherung davon ausgehen, dass die Überschussanteile eher geringer ausfallen, wenn die Versicherung schlecht investiert hat oder allgemein die wirtschaftliche Lage schlecht ist.
Versicherungen finanzieren sich von den Beiträgen. In den Beiträgen sind verschiedene Kosten enthalten, solche, die die Risiken abdecken, und die Verwaltungskosten. Wie der Name schon sagt, sind die Verwaltungskosten für die Verwaltung, also die Mitarbeiter, die Gebäude und so weiter.
Der größere Batzen Geld wird beispielsweise bei Lebensversicherungen und Kapitalversicherungen sehr konservativ angelegt. Bei der Auszahlung gibt es dann zu den garantierten Zinsen und dem vereinbarten Kapital oder der Rente noch Überschussanteile und Schlussanteile. Sachversicherungen legen das Geld ebenso an, für den Fall von großen Schäden.
Jede Versicherung ist rückversichert, also auch wieder versichert. Dazu zahlt die Versicherung wiederum Beiträge an die Rückversicherung. Einer der größten Rückversicherungen weltweit ist die Münchner Rück. Diese Versicherungen sind so leistungsstark, dass sie auch große Schäden bezahlen können. Die teuersten Versicherungsschäden werden von Hurrikans und Erdbeben verursacht. Das könnte eine kleine Versicherung gar nicht bezahlen.
Eine reine Risikoversicherung teilt sich in zwei Kostenfaktoren. Verwaltung und das Risiko, dass ein Schaden bezahlt werden muss. Der Anteil für die Verwaltung splittet sich dann noch mal in die Provisionen für die Vertreter und die fest angestellten Mitarbeiter, die eben die laufenden Verträge verwalten und bearbeiten.
Bei Verträgen mit definitiver Auszahlung, wozu Lebensversicherungen und auch manche Rentenversicherungen zählen wird anders ausgeteilt. Da kommt dann eben noch ein dritter Kostenfaktor dazu, der das Kapital bildet. Dieses Kapital wird ja verzinst und daraus ergibt sich eben schon, dass die Versicherungsgesellschaften mit dem vorhandenen Geld auch wirtschaften um selbst Renditen damit zu erarbeiten.
Und wenn Versicherungsgesellschaften über mehrere Jahre wenige Schadensfälle haben oder gar Zahlungen von Kapital bildenden Versicherungen nicht angefordert werden, dann geht auch Geld in gemeinnützige Einrichtungen. Sie streichen also nicht alle Gewinne komplett für das Unternehmen ein.
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