Warum teilt man Menschen in Farben ein?

Die Indianer haben eine bräunliche Farbe. Trotzdem wird in Romanen, Filmen und auch so davon gesprochen, dass es Rothäute sind. Es heißt auch oft der rote Mann. Wer hat diese Schimpfwörter aufgebracht, von wem stammen sie? Im Gegensatz dazu liest man auch den Begriff Bleichgesicht für Europäer. Das könnte ich mir schon eher erklären, weil Europäer ein blasse Gesichtshaut haben. Aber die Indianer sind nun mal nicht rot.

Wenn ich lese, dass die Chinesen gelb sind, muss doch jemand farbenblind gewesen sein. Denn ich habe nicht das Gefühl, dass die Chinesen gelb sind oder habe ich mich verguckt?

Wieso teilt man die Menschen in verschiedene Farben ein, die sie nicht haben? Welche Erklärung gibt es dafür? Wurden die Farben willkürlich den Menschen zugeordnet? Und haben wir Glück gehabt, dass man uns nicht als gelb oder rot bezeichnet?

Die Hautfarbe unterscheidet sich ja tatsächlich zwischen den unterschiedlichen Menschenrassen. Für mich hat die Haut der meisten Asiaten einen Gelbstich im Vergleich zu den Europäern. Die Farbe soll ja nur den Unterschied im Ton kennzeichnen. Richtig gelb die die Japaner beispielsweise nicht.

Allerdings habe ich in München auf einer Veranstaltung einmal zum ersten Mal in meinem Leben einen echten Indianer gesehen und mich gewundert, dass er tatsächlich eine durchaus als rot zu bezeichnende Hautfarbe hatte. Man sagt ja auch, dass ein Mensch errötet, obwohl er nicht wirklich rot wie eine Tomate wird. Mir sagt man nach, dass ich rote Haare hätte, obwohl sie eigentlich mehr Orange sind. Ich finde, dass die Hautfarbenbezeichnungen durchaus passen.

Du schreibst es so, als wäre diese "Einteilung" zwingend und als gäbe es keine Alternative. Dem ist aber nicht so und auch wenn wir praktisch alle automatisch entsprechend rassistisch sozialisiert worden sind, ist dies kein in Stein gehauener Zustand. Diese Einteilung kommt schlicht aus der Geschichte und dem Versuch, über eine Rassentrennung die eigene Dominanz zu untermauern. Außerdem ermöglicht erst eine solche Aufteilung in Rassen den Sklavenhandel. Denn auch im europäischen Denken wäre (schlicht aus humanistischen Gründen die aus der Religion kommen) eine Versklavung und ein Handel mit Menschen nicht denkbar. Handelt es sich hingegen um "minderwertige" Menschen, oder dem "Zwischenwesen", was den Menschen mit dem Affen verbindet, dann lässt sich diese Sorte Mensch auch als Ware betrachten.

Heute wissen wir, dass es keine Rassen gibt, sondern nur nach Ethnien zu unterscheiden ist. Auch wissen wir, dass die "Farbeinteilung" nur als Konstrukt zu sehen ist, welches dem Rassismus hilft. Schön hat dies Lilian Thuram (ehemaliger französischer Fußballspieler und Gründer einer Stiftung die sich gegen Rassismus engagiert) ausgedrückt: "man wird nicht als Schwarzer geboren, man wird zum Schwarzen gemacht".

@anlupa, ich wundere mich sehr über deine Ansicht, dass Japaner gelblich aussehen. Meiner Erfahrung nach kann das nicht stimmen. Vielleicht kommst du auf einen solchen Gedanken, weil sie Mandelaugen haben. Aber ich sprach von den Chinesen und die sind nicht mit Japanern gleichzustellen. Es ist eine andere Rasse.

Aber auch bei den Indianern kann ich keine rote Tönung feststellen. Sie haben eine leicht bräunliche Farbe, keine rötliche. Bei der Beobachtung, die du gemacht hast, kann es höchstens sein, dass dieser Indianer einen Sonnenbrand hatte und deshalb die Haut gerötet war.

@derpunkt: Chinesen und Japaner gehören zur gleichen Rasse. Sie sind beide Homo Sapiens! Die Einteilung in Rassen in der sogenannten Rassentheorie kommt noch aus der Geschichte. Hiermit konnte man solch Gräueltaten wie z.B. Sklaverei beschönigen, da man ja keine Menschen der eigenen Rasse versklavte sonder eben irgendwelche „Untermenschen“ einer fremden Rasse. Auf die Spitze wurde diese Unterteilung dann im dritten Reich, da man sich selbst dann zur „Herrenrasse“ hoch stilisierte. Aus diesem Grund ist eine Einteilung in Rassen heute eigentlich nicht mehr üblich und wird in der Anthropologie sogar abgelehnt.