Mars One - Reise zum Mars ohne Rückfahrkarte

Ich war soeben auf ein Thema gestoßen, was mich wirklich sehr fasziniert hat. Ein holländisches Unternehmen plant tatsächlich eine bemannte Mars-Mission für insgesamt 4 Personen. Das Ganze soll im Jahre 2023 starten. Das spektakuläre an der ganzen Sache ist: Es gibt kein Rückfahrschein. Das heißt, diese Mission beinhaltet die Gründung einer Kolonie auf dem Mars. Die Technik für die ganze Mission soll bereits vorhanden sein, daran solle es nicht scheitern.

Ein Grund unter vielen für diesen lebenslangen Aufenthalt auf dem Mars ist, dass der Rückflug vom Mars zur Erde verheerende Kosten und Technik benötigt. "Ein großer Vorteil des One-Way-Konzepts ist, dass viel weniger Ressourcen notwendig sind als für einen bemannten Rundflug zum Mars". Finanzieren will sich die Mission allein durch den riesigen Medienspektakel, der dadurch entstehen würde. Die Menschen auf der Erde würden alles, was auf dem Mars vorgeht, mitbekommen - ähnlich wie Big Brother.

Wie findet ihr das? Für mich hört sich das noch ziemlich unglaubwürdig an, aber die holländische Firma scheint wirklich ernst zu machen. Hier mal ein ein offizielles Video. Es gibt schon mehr als 3000 Bewerbe, darunter auch ein Deutscher. Was haltet ihr davon? Würdet ihr euch dazu anmelden? Würdet ihr es in Kauf nehmen, nie wieder zurück zu kommen, und dort eine Kolonie aufzubauen? Ist es denn überhaupt menschlich? Mich würde eure Meinung sehr stark interessieren.

Ich hab auch schon davon gehört und konnte es auch fast nicht glauben. Aber die Seite wirkt nicht wirklich wie ein Aprilscherz. Die Information, dass schon 3000 Bewerbungen eingegangen sind, ist neu für mich, aber interessant.

Ich kann verstehen, warum jemand sich meldet. Viele streben danach, etwas besonderes in ihrem Leben zu erreichen. Und damit würde man tatsächlich in die Geschichte eingehen. Ich würde mich aber nicht melden. Mir würde zum einen die Natur sehr fehlen. Wir schauen ab und zu mal Star Trek und ich kann immer gar nicht verstehen, wie die Menschen in solchen sterilen Umgebungen leben können. Selbst die Bettwäsche ist funktional grau. Und anders stelle ich mir dieses Projekt auch nicht vor. Also wenn ich mit machen würde, würde ich meine eigene Bettwäsche und ein paar Vorhänge mitnehmen.

Zum anderen kannst du dir die Menschen, mit denen du dein restliches Leben verbringen wirst, nicht aussuchen kannst, Ich glaube mich zu erinnern, dass sie gerne Paare mit einer stabilen Beziehung hinauf schicken würden. Aber von welcher Beziehung kann man schon 100% behaupten, dass sie unter diesen Bedingungen bestehen könnte. Und auf deine Nachbarn hast du eben gar keinen Einfluss. Und so viele Nachbarn, dass du die einen meidest und dich nur mit den anderen triffst, hast du auch nicht. Außerdem muss ja auch zusammen gearbeitet werden.

Das alles vor dem Hintergrund, dass der einzige Ausweg Selbstmord ist, wenn du keinen Bock mehr hast. Situationen, die du auf der Erde durch Kündigung oder Trennung oder einfach aus dem Weg gehen, lösen könntest, sind dort einbetoniert bis zum Lebensende.

Ich würde es gerne tun, aber hätte nicht den Mut dazu. Ich meine, keiner kann mir garantieren, dass es der Mars die "Spektakularität" verspricht, die ich mir über diesen Planeten ausmale. Um mal den ewigen Aufenthalt hierbei nicht zu beachten. Aber das ist auch ein Punkt, warum ich nicht mitfahren wollen würde. Denn die Erde hat noch mehr zu bieten, als der Mars. Der Mars ist einfach nur orange/rot, hügelig und trocken. Auf der Erde hingegen, hat man alles, was man sich nur vorstellen kann. Und um die ganze Erde zu besichtigen bräuchte man doch auch sehr viele Jahre, oder etwa nicht? Warum also seine Zeit verschwenden um den "langweiligen" Mars zu besichtigen, wenn man doch, scheinbar vor der Haustür, die schönste Natur hat.

Auch der Eingang in die Geschichte wäre mir das nicht wert, weil der Mensch irgendwann eh nicht mehr ist und unsere Geschichte erlischt. Wie Bienenkönigin auch bereits sagte, kann man sich auch nicht die Leute aussuchen mit den man fährt, wenn du jetzt also das schwarze Schaf in der Gruppe bist, wird das ein langer, langweiliger, einsamer Weg in den Tod. Und ich stelle mir meinen Abgang ein wenig anders vor.