Stören euch Grammatikfehler anderer?

vom 03.01.2013, 13:30 Uhr

Durch den Thread Das Wort "als" wird immer öfter ersetzt? ist mir bewusst geworden, dass mich Grammatikfehler bei anderen Leuten, egal ob mündlich oder schriftlich auch ziemlich oft stören, genauso wie der Threaderstellerin.

Wie ich in meiner Antwort in dem Thread erwähnt habe, nutzt mein Freund das manchmal aus, um mich zu ärgern. Er macht dann absichtlich grammatikalische Fehler, indem er Verben falsch konjugiert, obwohl ich genau weiß, dass er es eigentlich kann. Mich stört das immer enorm. Ich fühle mich dann auch immer gleich dazu verpflichtet, es zu korrigieren. Meine Mutter ihr Freund kommt aus Berlin, bei ihm ist es genau dasselbe, nur dass er die Fehler eben nicht absichtlich macht, sondern es nicht anders gewöhnt ist. Beispielsweise scheint er es nicht für nötig zu halten, den richtigen Artikel vor das Nomen zu setzen, er verwendet einfach grundlegend "das", egal um was es sich handelt. So etwas verträgt mein Ohr gar nicht.

Vielen in meiner Umgebung scheint das aber nichts auszumachen. Manchmal mache ich aus Versehen auch mal Grammatikfehler, wenn ich etwas zu hektisch sage und entweder fällt es meinem Freund (oder demjenigen, mit dem ich mich eben unterhalte) dann gar nicht auf, oder er sagt einfach nichts.

Wie ist das bei euch? Stört es euch, wenn jemand im Gespräch Grammatikfehler macht oder überhört ihr das einfach? Gibt es Unterschiede, ob jemand schriftlich, also zum Beispiel im Internet, die Fehler macht, oder im richtigen Gespräch?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mich stört es wirklich sehr, wenn jemand grammatikalische Fehler macht. Ich kann dann einfach nicht anders und muss mein Gegenüber korrigieren. Diese Angewohnheit habe ich bereits als Kind gehabt, wobei ich auch in der Grundschule andere korrigiert habe. Viele waren davon sehr genervt und meinten, ich solle doch Lehrerin werden.

Auch heute habe ich einen sehr starken Drang dazu, andere Leute in ihrer Grammatik zu korrigieren, dem ich mich einfach nicht widersetzen kann. So muss ich die Leute einfach korrigieren. Glücklicherweise beherrschen die meisten Leute um mich herum die Grammatik aber, so dass ich mich gar nicht ärgern muss. So muss ich auch nur noch selten etwas einwenden, was mir auch lieber ist.

Ebenfalls stört es mich enorm, wenn ich in irgendwelchen Beiträgen grammatikalische Fehler entdecke. Mich stört das einfach sehr, da ich mir den Satz immer wieder anschauen muss und mir denke, wie es denn richtig heißt. Machen kann ich ja aber nichts dagegen, weshalb ich es einfach akzeptieren muss, dass der eine oder andere Satz eben nicht ganz korrekt ist.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Mir ist es bis jetzt noch nicht aufgefallen, dass jemand bei mir in der Gegend das Wort als ersetzt hat. Mich würde es im Gespräch schon Exterem Nerven und manchmal sage ich es auch. Denn es ist einfach grammatisch falsch und hat einfach nichts zu bedeuten. Auch schriftlich würde es mich nerven und manchmal ignoriere ich es auch einfach. Im Internet ist es halt eine andere Sache, weil man dort etwas abgeschotteter in der Öffentlichkeit ist und man mehr Möglichkeiten hat. Deshalb stört es mich im Internet nicht so. Aber mich stört es im Gespräch am meisten und schriftlich zwar auch wen ich etwas lese aber ich ignoriere so etwas manchmal auch da ich einfach keine Lust habe jeden etwas zu sagen.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



So generell würde ich sagen, dass mich ein mündlicher grammatikalischer Fehler absolut nicht stört. Ich muss zugeben, dass meine Grammatik auch nicht sonderlich die beste ist, wenn es um das Schreiben an sich geht. Ich fasse mir also mehr oder weniger zunächst einmal an die eigne Nase, bevor ich auf eine andere schaue und dann urteile.

Es gibt aber Leute, die wirklich permanent falsche Aussagen machen und das stört einem dann schon irgendwo enorm. Es ist sehr selten, dass ich jemanden dann auf diese Fehler hinweise. Es gab mal eine Situation, in der ich das getan habe, aber das war dem Gesprächspartner völlig egal und nach ein paar Sätzen kam dann wieder genau der gleiche Fehler. Manche wollen es einfach nicht wahrhaben. Das ist dann ihr Problem.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



*sophie hat geschrieben:... Meine Mutter ihr Freund kommt aus Berlin ...

Wenn du dich so sehr an den grammatikalischen Fehlern anderer störst, solltest du auch an deiner eigenen Grammatik arbeiten, denn der zitierte Satz von dir würde dann heißen: "Der Freund meiner Mutter kommt aus Berlin ...". Aber das sei hier nur am Rande erwähnt, nicht, dass noch jemand meint, ich lege Wert auf die Grammatik meiner Mitmenschen. :lol:

Und nun zum Thema: Ja, mich stört es tatsächlich, wenn meine Mitmenschen Fehler in der Grammatik machen, aber ich bin da nicht jedes mal versucht, diese zu korrigieren. Manchmal kann ich mich nicht zurückhalten, aber das ist eher der Fall, wenn jemand den gleichen Fehler immer wieder macht. Und ich denke, gerade unter Freunden kann man sich solche Dinge sagen, bei Fremden bin ich da eher zurückhaltend.

Was mich mehr stört, sind die Fehler, die jemand mit dem Handy und dem meist verbundenen T9 macht. Schreibt jemand dauernd "halt" statt "hält" "müsst" statt "musst" oder andersherum (leider gibt es da ja auch sehr viele typischen Wörter), dann bin ich jemand, der da etwas sagt. Das zeugt für mich von Schlamperei und Hektik. Es kostet keine Sekunde, einen Text kurz zu überlesen und zu schauen, ob etwas darin fehlerhaft ist.

Gerade wenn das sehr oft passiert und dann mehrmals in einem Satz, und wenn dazu dann die Satzzeichen fehlen, da wird mir persönlich beim Lesen ganz schlecht. Oft schreibe ich dann auch nicht zurück, weil es mir zu anstrengend ist, das mehrmals zu lesen, bis ich weiß, was gemeint ist. Wenn es jedoch nur selten vorkommt, dann lasse ich das oft auf sich beruhen. Mir passiert es ja auch, dass ich mich mal vertippe, aber eben nicht in jeder Nachricht und nicht jedes Mal.

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


In der Umgangssprache stören mich Grammatikfehler weniger als im schriftlichen Bereich. Außerdem differenziere ich zwischen regionalen Dialektausdrücken und dem, was ich als schlampige Ausdrucksweise ansehe. Wenn jemand hier in der Gegend "der Radio" oder " der Butter" sagt, mag es anderen Leuten die Fußnägel kräuseln, aber im Dialekt finde ich das ganz in Ordnung. Auch "größer wie" anstelle von "größer als" sage ich gerne, und manchmal schleicht sich das "wie" auch in meine schriftliche Kommunikation.

Stören tut mich ;) bei der gesprochenen Sprache vor allem das Fehlen von Präpositionen und Konjunktionen. "Bin ich Bahnhof" ist für mich kein vollständiger Satz. Im Schriftlichen bin ich sogar noch kritischer. Normalerweise komme ich nicht auf die Idee, Unbekannte im Internet zu korrigieren, aber Ausdrücke wie "für mein Sohn" oder "ich hab es dann in Kühlschrank getan" finde ich schlichtweg grauenhaft und mache mir auch so meine Gedanken über die Bildungsnähe oder -ferne der SchreiberInnen, die ich natürlich niemals äußern würde.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Mich stören solche grammatikalischen Fehler mitunter ziemlich, muss ich zugeben, wobei ich nun auch eher die mündlichen Fehler meine, denn die schriftlichen stören mich weniger. Allerdings kann ich es häufig nicht wirklich verstehen, dass manche Menschen wirklich starke Defizite in der Rechtschreibung haben und das kann mich ebenfalls irgendwann nerven, zumal ich Texte, in denen zu viele oder zu wenige Kommas zu finden sind, teilweise wirklich als schwer lesbar empfinde. Auch andere Fehler stören mich gleichermaßen schriftlich wie mündlich, aber bei jemandem, der sprachliche Fehler macht, wenn ich mich mit ihm unterhalte, wird diese wohl auch in seinen schriftlichen Texten machen, sodass ich also gleich weiß, womit ich es zu tun habe. Vielleicht stören mich solche mündlichen Fehler daher auch noch ein bisschen mehr als die schriftlichen Fehler, die eher Rechtschreib-, aber weniger Grammatikfehler sind.

Hier, wo ich wohne, spricht man ebenfalls einen ziemlich harten Dialekt und der bringt einige Fehler mit sich, die hierzulande ganz normal angewendet werden, weil sie eben Teil des Dialekts sind. Mein Ex-Partner hat insofern auch einige Fehler gemacht, die mich immer wieder verwundert haben. So hatte ich irgendwann mal eine regelrechte Diskussion mit ihm, weil er „Freundinnen“ immer mit nur einem n geschrieben hat. Darauf angesprochen sagte er, dass man den Singular doch auch nur mit einem n schreibt, also den Plural ebenfalls nur mit einem n schreiben müsste. Diese Logik verstehe ich nicht, wenn ich ehrlich sein soll. Genauso sagte er statt „bevor“ immer nur „vor“ und schrieb das auch so, obwohl er eigentlich nicht in seinem Dialekt schrieb. Die Grammatik hatte er aber wohl 1:1 aus seinem Dialekt entnommen und das hat mich mitunter tatsächlich schon etwas gestört, wenngleich ich auch nicht sagen will, dass ich ihn deshalb weniger mochte.

Das Verwechseln von „als“ und „wie“ gehört hier leider auch zum allgemeinen Sprachgebrauch, aber ich habe schon vor längerer Zeit damit aufgehört, hier Überzeugungsarbeit zu leisten, denn damit komme ich nicht weit. Mittlerweile höre ich das auch kaum noch heraus, wenn ich mich nicht darauf konzentriere, solche Fehler zu finden. Es gehört eben zum Dialekt dazu, nicht nur hier, sondern auch in anderen Gegenden, wo andere Dialekte gesprochen werden.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Mich stören die Grammatikfehler meiner Mitmenschen leider auch immer sehr. Dabei ist es mir eigentlich ziemlich egal, ob es im mündlichen oder im schriftlichen Bereich ist. Ich bin gerade bei bekannten Personen immer versucht, sie zu korrigieren, aber meistens verkneife ich mir das doch, weil eine Korrektur in der Regel nicht so gut ankommt. Außerdem ist mir auch bei einigen Personen aufgefallen, dass eine Korrektur nicht viel bringt, weil sie den Fehler ständig so wiederholen. Darum spare ich mir die Kommentare und bemühe mich, die Fehler zu überhören, soweit es mir eben möglich ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Mich stören grammatikalische Fehler meiner Mitmenschen nur teilweise. Wenn es sich bei den Leuten um meine Kinder handelt, finde ich es zwar manchmal lustig, weil sie sich einfach noch nicht so ausdrücken können wie Erwachsene, aber ich verbessere meinen Sohn dann schon und sage ihm, wie es eigentlich richtig heißen müsste. So sagt er zum Beispiel immer "seine", auch wenn sich etwas auf mich, also auf eine weibliche Person bezieht.

Schriftliche Fehler stören mich nur insoweit, als dass ich sie wahrnehme und mir sage, dass diese Person sich eben nicht anders oder besser ausdrücken kann. Stärker stört es mich nur hier im Forum, wenn andere Personen damit durch kommen, meine Beiträge aber durch so etwas gelöscht werden. :lol:

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich würde sagen, dass mir die Grammatikfehler Anderer zwar auffallen, ich mich aber in den wenigsten Fällen so sehr daran störe, dass ich eine Korrektur und damit ja auch irgendwie eine damit verbundene Bloßstellung der anderen Person in Betracht ziehe. Schriftliche Grammatikfehler fallen mir beinahe immer auf, diese verbessere ich beispielsweise in Foren aber gar nicht, wobei ich mir bei schlimmen Fehlern schon Gedanken über die Bildung oder Sorgfalt des jeweiligen Schreibers mache. Meist widme ich mich den Fehlern immer nur dann, wenn ich dazu aufgefordert wurde, also beispielsweise einen Brief oder eine Hausarbeit korrigieren soll.

Bei mündlichen Grammatikfehlern unterscheide ich durchaus noch, ob diese Fehler dialektal geprägt und somit in der Region üblich, oder auch unter Berücksichtigung eines Dialekts tatsächlich als Fehler zu werten sind. Dialekte akzeptiere ich weitgehend und auch bei anderen, mündlichen Fehlern bin ich recht tolerant, es gibt nur einige wenige Dinge, die mich zur Weißglut treiben. Wenn jemand beispielsweise permanent den Genitiv missachtet oder ständig "als" und "wie" verwechselt, dann nervt mich das tierisch, vor allem wenn ich den Eindruck habe, dass die betreffende Person eigentlich ein besseres Sprachgefühl hätte und ihr der Fehler nur aus Schlamperei immer wieder unterläuft.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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