Regeln im Umgang mit dem Internet
Ich schaue nebenbei gerade Stern TV und da ist ein Beitrag, bei dem es um sexuelle Übergriffe von Erwachsenen auf Kinder innerhalb von Chatrooms geht. Es ist wirklich schockierend zu hören, wie offensiv diese Täter teilweise an die Opfer heran treten.
Nun ist es aber so, dass es in der heutigen Zeit kaum mehr möglich ist, Kinder komplett vom Internet fern zu halten. Allerdings möchte man seine Kinder natürlich auch schützen. Ab wann durften eure Kinder das Internet benutzen? Welche Rahmenbedingungen gab es bei der Nutzung?
Meine Töchter sind jetzt zehn Jahre alt und nutzen das Internet bisher nur zum spielen. Sollten doch mal Recherchen für die Schule nötig sein, so arbeiten wir zusammen. Damit kann ich steuern, auf welchen Seiten sie landen. Da auch Eltern von Klassenkameraden bei sozialen Netzwerken aktiv sind und dadurch auch ein chatten möglich wäre, haben zumindest meine Mädels noch nicht wirklich erkannt. Sie bevorzugen da noch den Kontakt per Telefon.
Allerdings würde ich, sobald das Interesse dafür beginnt, meine Töchter entsprechend anleiten. Ihnen mit einem Testaccount auch mal zeigen, was passieren kann. Ich denke, wenn man sich als Eltern mit der Problematik beschäftigt und die Kinder auch entsprechend aufklärt, sollte nicht viel passieren.
Das wichtigste im Internet ist und bleibt die Datei brain.exe. Ohne Hirn sollte man einfach nicht surfen und man sollte auch seinen Kindern schnell beibringen, dass man im Internet niemals seine richtigen Daten wie Name, Anschrift, Telefonnummer angeben soll (mit Ausnahme von seriösen Seiten wie Amazon und Co.). Auch würde ich den Kindern schnell beibringen das man zwar chatten kann und wenn sie wollen sollen sie das auch tun, aber halt mit Maß und Ziel. Vorallem solltest du deine Kinder genau über solche bekannten Fälle informieren und die Gefahren aufzeigen die dabei entstehen könnten.
Solche "Berichte" halte ich zunächst für Panikmache und schon eher dem Boulevard zugehörig. Gefahren für Kinder kommen nicht aus dem Internet, zumal sich diese hier auch ohne Zutun von Erwachsenen mühelos pornographische und gewaltverherrlichende Videos anschauen können. Und das passiert, indem entsprechende Links innerhalb der Klasse die Runde machen. Wobei man wenig Fantasie braucht, um auf entsprechende Namen zu kommen, die dann auch so ein Material bereitstellen.
Wenn es dann innerhalb bzw. im Rahmen von Chats zu "erfolgreichen übergriffen" kommt, dann muss hier eine entsprechende "Vorbelastung" der Kinder und Jugendlichen vorliegen. Denn hier geht es ja in erster Linie darum, dass Kinder z.B. vor der Webcam entsprechende Handlungen an sich selbst vornehmen oder sich wenigstens entblößt präsentieren. Egal wie mächtig ein Erwachsener in Sachen "Manipulation" sein kann - normalerweise wird ein Kind sich nicht darauf einlassen! Ein "sexualisiertes" Kind hingegen (und da hat die Erziehung sowie die Regelung des Umgangs des Kindes durch die Eltern massiv Einfluss!) wird demgegenüber "offener" sein. Dann haben wir den Fehler aber schon vorher - nicht erst durch den "Übergriff" des bösen Fremden.
Am dramatischsten sind wohl immer Versuche, Kinder dazu zu bewegen, sich real zu treffen. Aber auch hier denke ich, dass diese Fälle am seltensten Vorkommen. Denn hier müssen die Täter auch bereit sein, sich massiv strafbar zu machen. Da denke ich, wird der Kreis der potentiellen Täter einfach kleiner.
Schwieriger und auch verbreiteter dürfte der Fall sein, wenn reale Kinder unter sich mit entsprechender Vorbelastung sich entsprechend via Webcam "austauschen". Hier gibt es keine Täter, die belangt werden können - und dennoch wären entsprechende Aufnahmen letztlich "im Netz".
Also ich würde meinen Kinder in zu jungen Jahren wahrscheinlich auch nur gesicherten und eingeschränkten Zutritt zum Internet gewähren. Auch würde ich sie davor warnen mit fremden Personen zu chatten und keinesfalls persönliche Daten weiter zu geben. Im heutigen Zeitalter, wo gefühlt jeder dritte einen Account auf sozialen Netzwerken hat, lässt es sich wohl nur schwer vermeiden, dass die Kinder sich ebenfalls dort anmelden möchten um mit ihren Freunden und Klassenkameraden auch außerhalb der Schulzeit Kontakt zu halten.
Ich würde es meinen Kindern nahelegen nur ihnen bekannte Menschen zu ihren Kontakten hinzuzufügen und auch dort mit vertraulichen Daten sehr sensibel umzugehen. Ihre Postings sollten sie niemals auf "öffentlich" einstellen - das mache ich auch nicht. Ansonsten denke und hoffe ich, dass sie es verstehen und keinen Blödsinn anstellen werden, denn schließlich reizen manche Verbote einige Menschen und vor allem Kinder genau gegen diese zu verstoßen, denn immerhin wird die Neugier damit geweckt.
Als ich noch ein Kind war, wurde mir auch immer nahegelegt, dass man mit Fremden nicht sprechen und niemals mit ihnen mitgehen sollte. Ich hatte nie die Versuchung verspürt mich diesen Erziehungsmaßnahmen zu widersetzen und von daher gehe ich davon aus, dass ich ähnlich in Bezug auf das Internet gehandhabt hätte. Also müssten die Kinder das auch - hoffentlich - nachvollziehen können und die ihnen gesetzten Rahmen nicht sprengen, obwohl ein gewisses Restrisiko sicherlich bleiben wird.
@LongHairGirl: Gerade bei den sozialen Netzwerken sollten doch dann die Eltern mit gutem Beispiel voran gehen. Gut, meine Postings sind öffentlich, aber haben dafür auch keinen privaten Inhalt. Ich denke da kann man den eigenen Kindern viel mehr zeigen und erklären, wenn man es selbst so macht.
Wenn ich dann aber Mütter sehe, die ihre Kleinstkinder sogar bei Facebook und Co. anmelden, dann sträuben sich mir die Nackenhaare. Und alles einfach zu sperren oder zu verbieten, bringt wohl auch nicht viel. Es gibt immer Wege so was zu umgehen und das zu schaffen reizt doch Kinder dann enorm.
Wobei eben erst mal irgendwelche Sperren schneller und einfacher einzurichten sind, als die Kinder wirklich vernünftig anzuleiten. Denn das kosten Zeit und mitunter auch Nerven, wenn die Kinder dann zu viel nach dem Warum fragen.
Ich muss zugeben, dass ich bei meinem kleinsten Kind nicht mehr so darauf geachtet habe, was er im Internet treibt, wie bei den Älteren. Es war Bequemlichkeit, weil ich die Energie für Streitereien nicht mehr hatte. Gut finde ich das im Nachhinein nicht. Ich glaube zwar nicht, dass er einen Schaden erlitten hat, aber er hat in jüngeren Jahren brutalere Filme gesehen und aggressivere Spiele gespielt als seine Geschwister.
Ich würde heutzutage mehr darauf achten, was die Kinder im Netz treiben Gerade in den Chats für Mädchen könnten auch normale Mädchen dazu überredet werden, vielleicht gegen Versprechungen, Dinge zu tun, die sie sonst nicht tun würden. Wenn man kleinen Mädchen ein Pony verspricht, tun sie so Einiges. Die Pädophilen verstehen es, sich so an die Kinder heranzumachen, dass es anfangs ganz harmlos ist. Es wird dann in Dosen gesteigert. Das Fatale ist, dass die Mädchen ja nicht wissen, dass es ein Mann ist, mit dem sie chatten. Einem anderen, scheinbar befreundeten Mädchen zeigen sie vielleicht unbekümmert Dinge, die sie einem Mann niemals zeigen würden.
@anlupa: Und wieso sollte das nur Mädchen treffen? Jungen sind doch genauso gefährdet auch wenn man sie vielleicht nicht gerade mit einem Pony locken wird. Aber den Gefahr nur auf Mädchen zu beschränken, halte ich persönlich für sehr naiv.
Wenn ich dann über den Beitrag bei Stern TV nachdenke, so wurde dort ja auch ein der Nick so gewählt, dass er schon einiges verrät. Schon da sollte man eben die Kinder anleiten, wenn man sie schon in diverse Chats lässt. Ansonsten halte ich es für überaus sinnvoll, sich mit den Eltern der Freunde zu besprechen.
Sollte der Nachwuchs eben unbedingt bei Facebook und Co. aktiv werden wollen, so kann man den Austausch auch ein wenig steuern. Immerhin hat man da die Möglichkeit geschlossene Gruppen einzurichten. Kinder ständig zu kontrollieren, wird nichts bringen. Aber ihnen mit Vertrauen günstige Wege zu zeigen, wird sie eher vor den Gefahren bewahren.
Bei Stern TV wurde der Nick absichtlich so gewählt, damit die Leute die sexualisierte Texte schrieben nicht sagen konnten, sie hätten nicht gewusst, dass die andere Person erst 13 ist. Ebenso wurde das im Chat von der Dame mehrmals erwähnt, dass sie erst 13 Jahre alt ist, was den Chatpartner trotzdem nicht daran hinderte, eindeutig das Kind mit sexuellen Inhalten zu belästigen.
Im Übrigen schien es mir während dieser Reportage nicht so, dass die Kinder da eine Art Eigenschuld habe, weil sie selbst sexualisiert sind. Die Dame schrieb da als vorgebliches Kind nur Dinge, wie dass sie Freunde zum Chatten suche. Freunde im Sinne von Kumpel, nicht im Sinne von Beziehungspartner für Sex. Trotzdem hinderte das in dem Beispiel die offensichtlich erwachsenen Schreiber nicht daran, das Kind zum Beispiel zu sexuellen Handlungen aufzufordern oder ihm sexuelle Befriedigungshandlungen zu schildern, die das Kind im dem Fall gar nicht angefragt hatte. Ebenso schicken solche Erwachsene auch ungefragt Kindern ihre Nacktbilder zu, wo aber auch jeder Erwachsener wissen sollte, dass das nicht erlaubt ist, eine dreizehnjährige mit so etwas zu behelligen.
Kinder sind nun mal neugierig und ziehen vielleicht nicht sofort die Reißleine, wenn das Gespräch in die falsche Richtung läuft. Aber letztlich wäre es hier eben sinnvoll durch einen gut funktionierenden Wortfilter und eine sorgfältige und gut besetzte Moderation zum Schutz der Kinder zur Zensur zu greifen. Wünschenswert fände ich auch bessere Möglichkeiten zur Strafverfolgung von solchen Personen, damit sie reale Konsequenzen für ihre virtuellen Taten spüren.
Ich habe mit meinen Kindern immer wieder thematisiert, dass es im Internet neben reichlich tollen Sachen eben auch Schattenseiten gibt. So wissen sie auch, dass es neben sexuellen Dingen, die nicht Alters angemessen sind auch Darstellungen von Gewalt, Kriegen und Perversitäten im Internet gibt, die eben durchaus schockieren können. Deshalb gibt es bei uns im Grundschulalter noch die Regel, dass die Kinder nur in Gegenwart eines Erwachsenen im Raum ins Internet dürfen, so dass bei Bedarf immer jemand da ist gegebenenfalls weg zu schalten oder zu helfen. Verhindern kann man aber eben trotzdem nicht, dass sie bei Freunden doch mal unbeaufsichtigt im Internet unterwegs sind. Deshalb ist mir Aufklärung wichtig, dass sie zumindest nicht ohne Vorwarnung auf solche Inhalte und Perverse stoßen.
Für meine Kinder ist es aber geistig nur sehr schwer nachvollziehbar, warum es Menschen gibt, die so ticken. Warum hat jemand Spaß dran, solche Bilder ins Netz zu stellen? Warum gibt es jugendliche und erwachsene Menschen, die Kinder im Netz sexuell belästigen? Was hat man davon? Bislang hatten wir, auch aufgrund meiner Aufsicht, noch keinen solchen Vorfall.
Ich habe meinen Kindern auch eingeschärft, dass in solchen Fällen immer bei einem Erwachsenen Hilfe zu holen, ist, wenn man doch mal belästigt werden sollte. Ich mache ihnen immer wieder klar, dass sie da keinen Tadel riskieren und das nur nicht alleine durchstehen sollen. Mir ist es wichtig, dass ich da bescheid weiß und sie sich gegebenenfalls auch aussprechen können und man auch gegebenenfalls Schritte einleiten kann, wie zum Beispiel den betreffenden User zu melden. Ich möchte, dass meine Kinder von Klein auf lernen, sich da im Internet selbstbewusst zu wehren und nicht in der Opferrolle zu bleiben. Schwierig finde ich das trotzdem, dass Kinder heute schon so früh so leicht mit den Schattenseiten der menschlichen Psyche in Kontakt kommen.
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