Sind enorme Preisunterschiede bei Wandfarbe normal?
Ich war letzte Woche im Baumarkt, um mich neben einer Tapete auch nach einer Farbe zum Bemalen einer meiner vier Zimmerwände umzusehen. Ich habe mich dann für ein zartes Grün entschieden, das meiner Meinung nach zum Rest der Wand, die weiß bleiben wird, gut passt. Die Farbe Zartgrün wurde von mehreren Herstellern angeboten.
Dabei ist mir aufgefallen, dass sich die Preise zwischen den einzelnen Farbeimern stark voneinander unterscheiden. Bei Hersteller A. bezahlte man beispielsweise für einen 5 Liter Eimer 17,99 Euro und bei Hersteller B. für einen 2,5 Liter Eimer 19,99 Euro. Man hat also bei Hersteller B. nur die Hälfte an Farbe im Eimer, aber bezahlt dafür 2 Euro mehr.
Sind solche enormen Preisunterschiede bei Wandfarbe eigentlich normal? Würdet ihr eher auf den teureren Farbeimer zurückgreifen? Kann man davon ausgehen, dass die Farbe darin qualitativ hochwertiger ist und zum Beispiel besser deckt als die vom billigeren Hersteller A.?
Auf die Angabe in Litern kann man sich bei Wandfarbe nicht wirklich verlassen. Auf den Preis aber leider auch nicht. Ich hatte schon Wandfarbe aus dem Discounter die durchweg ordentlich war, aber auch teurere Farbe aus dem Baumarkt, die nur katastrophal war und gar nicht deckte.
Farben von Caparol sind zwar vergleichsweise teuer, aber nach meinem Test muss ich sagen, dass sie ihr Geld wert war. Auch auf dunkelroter Farbe, die der Vormieter hinterlassen hat, habe ich mit einem hellen Apricot super deckende Ergebnisse mit nur einem Anstrich erhalten. Das hatte ich noch nie. Bei billigeren Farben streicht man dafür oft in zwei oder drei Schichten, bis alles alte überdeckt ist. Selbst wenn man bei selbst streichen die Arbeit meist nicht mit in den Preis rechnet, rechnet es sich dann doch beim Materialverbrauch.
Ein grober Anhaltspunkt sind die Angaben auf der Packung, für wie viele Quadratmeter eine gewisse Menge Farbe reicht. Damit kann man noch am ehesten vergleichen. Allerdings weiß man dann eben immer noch nicht, wie oft man die Farbe in Schichten aufbringen muss. Manche Hersteller bieten kleine Gebinde zum Testen an. Damit kann man dann das Produkt vor Ort gut vergleichen, bevor man einen ganzen Raum streicht.
In manchen Baumärkten kann man sich auch die Hausmarke der Wandfarbe mit einem individuellen Farbton anmischen lassen. Wenn man die Hausmarke schon von früheren Renovierungen kennt, dann kann man da etwa vorhersehen, ob einem die Qualität taugt oder nicht. Aber eine Garantie gibt es leider nicht. Manchmal testet die Stiftung Warentest auch Wandfarben, da hat man dann einen gewissen Anhaltspunkt, mehr aber auch nicht.
Ich kaufe Wandfarbe in günstigen Möbeldiscountern oder ähnlichem, weil da die Preise noch einmal enorm von denen der Baumärkte abweichen. Teilweise spart man hierbei mehr als 10 € pro Eimer und ich sehe es nicht ein, übertrieben hohe Preise für Wandfarbe zahlen zu müssen. In der Deckkraft habe ich auch noch keine starken Nachteile entdeckt und ich habe schon sehr viel gestrichen und super Ergebnisse mit den günstigen Varianten erzielt. Von daher würde ich nicht unbedingt davon ausgehen, dass das teurere unbedingt besser sein muss - oft bezahlt man nur die Marke.
Ich habe auch nicht selten alte Farbe mit anderer überstrichen und nach dem zweiten Durchgang, war nichts mehr von der ursprünglichen Farbe zu sehen, dabei war es egal, ob ich von rot nach violett oder von grün nach apricot umgestrichen habe. Von daher ist die Deckkraft der günstigen Anbieter gar nicht mal so schlecht.
Ich muss dir da schon recht geben, dass es sehr große Preisunterschiede bei den Farben gibt. Was auch daran liegt, dass manche Markenprodukte sind. Das heißt aber nicht, dass die billigeren Farben schlechter sind. Ich habe da schon einige Erfahrungen gemacht. Weiße Farbe kaufe ich am liebsten bei Aldi. So komisch sich das anhört, aber mit dieser Farbe habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Sie ist sehr ergiebig, deckt gut und lässt sich sehr gut verarbeiten. Bunte Farbe habe ich immer die günstige Farbe bei Poco gekauft. Seit ich mal ein dunkles rot dort erworben habe, und ich total begeistert war, kaufe ich nur noch da. Gut muss nicht immer teuer sein.
Die Unterschiede sind tatsächlich beträchtlich und es hat nicht allein damit was zu tun, dass das eine "Markenprodukte" sind und das andere "billige No-Name-Produkte". Viel mehr liegt es tatsächlich u.a. auch an der Zusammenstellung. Gerade die "Weißmacher" sind hier die teuren Bestandteile. Und bei "billiger" Farbe wird hier gespart, was dann die Deckkraft kostet und man eben u.U. mehrfach streichen muss, um ein deckendes Weiß zu bekommen.
Man kann aber gerne z.B. die Stiftung Warentest heranziehen, welche KEINE Farbe mit Gut oder besser bewertet hat, bei der ein 10 Liter Eimer weniger als 50 Euro kostet. Aber - das ist zu betonen - es gibt auch Farbeimer für 50 Euro pro 10 Liter Eimer, welche nur die Note "4" erhalten haben. Teuer ist also nicht gleich gut. Aber Gutes ist in dem Fall nun mal teuer!
Das Ganze galt nun für die weiße Wandfarbe. Ich würde aber mal behaupten, dass sich dies auch auf die farbigen Wandfarbe übertragen lässt, wenn auch die Preisgrenzen andere sein dürften. Ich denke, vorgemischte Farben dürften gemeinhin günstiger sein, als die gute weiße Wandfarbe. Da kann ich aber auch irren.
Die Unterschiede sind wirklich erheblich. Ich habe schon Farben für 10 Euro für 10 Liter gekauft und auch 55 Euro für 10 Liter. Allerdings kann ich sagen, dass auch die Qualität erhebliche Unterschiede aufwies. Die billige Farbe war dünn wie Wasser und spritzte beim Malen unheimlich. Das gesamte Zimmer war danach mit Farbe besprenkelt, weil die Farbe von den Rollen gespritzt war, obwohl wir ganz normal und ordentlich gemalt hatten. Zum Glück stand nichts herum, wo es ärgerlich gewesen wäre. Außerdem deckte diese Farbe überhaupt nicht. Selbst bei dieser weißen Farbe, die wir über eine ebenfalls weiße Farbe auftrugen, mussten wir ein zweites Mal drüber streichen.
Ganz anders war dagegen die teure Farbe. Sogar mit recht wenig Farbe hat sie gleich gedeckt und man musste kein zweites Mal streichen. Außerdem spritzte dort nichts herum. Die Farbe war auch sehr viel dickflüssiger, eher schon ein Brei. Im Endeffekt würde ich also wieder die teure Farbe nehmen, denn die billige kostet nicht nur erheblich Nerven, sondern durch das doppelte Streichen relativiert sich der Preis wieder und es dauert erheblich länger, weil man zwischen den beiden Anstrichen ja auch alles trocknen lassen muss. Und ganz nebenbei fand ich den Farbton der teureren Farbe schöner und viel intensiver.
Ob nun alle Preisunterschiede wirklich immer gerechtfertigt sind kann ich überhaupt nicht einschätzen. So bin ich mit der Innenraumfarbe vom Aldi sehr zufrieden und ich würde da nicht wechseln wollen. Allerdings verderben nicht aufgebrauchte Reste sehr schnell und fangen an zu faulen. Möglich dass höher preisige Wandfarben sich da anders verhalten. Für mich ist die Deckkraft wichtig und wie gut sich das Material verarbeiten lässt. Jeder hat da andere Ansprüche und manchen ist es auch egal wenn es länger dauert weil man drei Mal überpinseln muss. Natürlich verbraucht man bei dieser Methode dann auch mehr an Material und damit ist die Preisersparnis wieder hin.
Von der Leuchtkraft und der Anzahl der Farbpigmente kann ich nun auch nicht so große Unterschiede zu teuren Wandfarben feststellen, aber die wird es bestimmt zumindest von der Papierform her auch geben. Ich verwende Innenraumfarbe auch nur in Räumen die nicht unbedingt höchsten Ansprüchen genügen müssen und wenn ich die Garage zum Beispiel streiche ist das auch vollkommen egal.
Ganz anders sieht es aber aus wenn ich wirklich Qualität benötige weil es wirklich gut aussehen und lange halten soll. Ich stand vor ein paar Jahren vor der Aufgabe mein Haus anzustreichen und da hatte ich mich ausgiebig mit Farben und ihren Preisen beschäftigt. Hier ist es in der Tat so dass die Farben wirklich viel intensiver leuchteten und auch nicht so schnell verblassten. Mittlerweile befindet sich die Farbe schon seit sieben Jahren an meinem Haus und sie strahlen immer noch mit der Sonne um die Wette. Günstigere Farben anderer Hersteller hätten nur die Hälfte gekostet, aber das wollte ich einfach nicht. Auch nicht zu vergessen die Nachkaufgarantie bei den guten Herstellern. Ich kann auch noch nach Jahren meine Rezeptur abrufen um möglicherweise kleine schadhafte Stellen auszubessern, der Farbton passt dann ganz genau ohne dabei noch zusätzlich experimentieren zu müssen.
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