American Football, Sport oder Mord?

vom 03.04.2013, 02:50 Uhr

Ich hätte da eine Frage, und zwar ich persönlich bin leidenschaftlicher Footballer, ich lebe und sterbe für diesen Sport, aber viele meiner Freunde sehen den Nationalsport der Amerikaner als reine Selbstverstümmelung. Klar kann es bei diesem Sport zu Verletzungen kommen und es geht darum seinem Gegenspieler Schmerzen zuzufügen, aber es steckt weitaus mehr dahinter als bloße Rangelei auf dem Rasen. Deshalb wende ich mich an das Forum um von euch zu erfahren, was ihr von diesem Sport haltet.

» nachas0n » Beiträge: 5 » Talkpoints: 2,57 »



Also ich als Frau finde diesen Sport sehr brutal und kann es mir dauerhaft nicht mit ansehen, wie die Menschen aufeinander einprügeln. Für mich kommt es daher eher Richtung Schlachtfeld - im entferntesten Sinne auch Mord - und nicht wirklich einer Sportart nahe. Ich kann die Begeisterung hierfür weder nachvollziehen, noch teilen. Als Fan schaue ich mir gerne Fußballspiele der Bundesliga an, wobei ich dort schon das Verletzungsrisiko und deren Auswirkungen enorm finde und viele Foulspiele verbieten wollen würde. Beim American Football hingegen scheinen keine Regel zu existieren.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Habe selbst Jahrelang auf teilweise recht hohem Niveau gespielt und bin inzwischen als lizenzierter Trainer tätig. Daher denke ich, dass ich mich ein wenig im Thema auskenne und evtl. ein paar Vorurteile ausräumen kann die hier im Thread aufkommen. Erschreckend hierbei ist aber vor allem der Beitrag von nachas0n der von sich behauptet selbst den Sport zu betreiben und dann solche Dinge schreibt.

Die Wichtigste Info vorab, es geht bei dem Sport nicht darum Gegenspieler Schmerzen zuzufügen oder diese gar zu verletzen. Diese Aussage ist evtl. auf niedrigstem Niveau so richtig, aber das sind Mannschaften die auch nie den nächsten Schritt machen sondern ihr Leben lang ums Überleben kämpfen. Auch der Eindruck das Spieler nur aufeinander einprügeln ist sehr weit von der Realität entfernt. In Wahrheit gibt es Unmengen an Regeln die den Kontakt und das Geschehen auf dem Spielfeld reglementieren. Dieses dient hauptsächlich zum Schutz der Spieler, da es sich hierbei natürlich trotzdem um einen Vollkontakt Sport handelt. Jedoch sind Verletzungen hier viel seltener als eben beim Fußball bedingt durch die Regeln und die Art wie eben dieser Kontakt zu Stande kommt.

Das Problem dieser Sportart ist eher deren Komplexität, so dass unwissende Probleme haben dem Spiel zu folgen. Den hier treffen Aktionen in höchster Geschwindigkeit auf Unmengen von taktischen Varianten und am Ende natürlich der Vollkontakt. Aus diesem Grund hat das Spiel auch den Spitznamen „Rasenschach“.

» Flasssh » Beiträge: 373 » Talkpoints: 9,68 » Auszeichnung für 100 Beiträge



@nachas0n: Du spielst American Football und glaubst ernsthaft, dass es "auch darum geht, seinem Gegenspieler Schmerzen zuzufügen"? Das ist eine mindestens interessante Interpretation des Spiels, wobei die Schiedsrichter hier offenbar noch nicht hinter dieses Ziel gestiegen sind und keine Punkte für zugefügte Schmerzen vergeben. Was sicher schade ist, denn so wären mehr Sportler so motiviert wie du, neben dem einen Ziel auch das Ziel bzgl. der Schmerzen beim Gegner zu erreichen.

Ich persönlich gebe zu, eher die einfachen Sportarten zu bevorzugen. Aber wenn ich nun lese, dass es um so viel mehr geht, als Punkte einzuholen, fühle mich darin bestätigt, die "europäischen Spiele" zu bevorzugen, so dass keine Zeit für den "amerikanischen Zeitvertreib" bleibt.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Wenn man das hier liest, dann kann man nur entsetzt sein und braucht sich nicht zu wundern, dass die Außenwahrnehmung von American Football teilweise so schlecht ist! Es geht weder darum, anderen Menschen Schmerzen zuzufügen, noch prügeln die Spiele aufeinander ein, beides ist mir noch nie untergekommen und wer eine solche Einstellung vertritt, der sollte wohl gar keinen Sport ausüben dürfen.

Football ist ein äußerst taktischer, hochkomplexer Sport, bei dem es zwar zu Verletzungen kommen kann, das Risiko aber auch nicht höher ist, als bei anderen Sportarten. Von außen mag es vielleicht so wirken, aber beim Football geht es keinesfalls ungeordnet, brutal oder wie auf dem Schlachtfeld zu!

» MrLeo95 » Beiträge: 184 » Talkpoints: 2,84 » Auszeichnung für 100 Beiträge


nachas0n hat geschrieben:Klar kann es bei diesem Sport zu Verletzungen kommen und es geht darum seinem Gegenspieler Schmerzen zuzufügen, ...

Wenn du diesen Sport wirklich so lebtst, wie du selbst sagst, dann finde ich diese Aussage aber mehr als fragwürdig. Ich denke mal nicht, dass du selbst spielst, denn deine Ansicht zu diesem Thema wird dir sicher in keiner Mannschaft vom Vorteil sein. Du scheinst eher der Typ zu sein, der sich das ganze am Fernseher anschaut und sich dann daran erfreut, wenn jemand von einem Gegenspieler umgerannt wird und sich womöglich noch dabei verletzt. Das ist deine Sache, aber ich finde das absurd.

An sich finde ich den Sport ganz ok, aber ich kein Fan davon. Die Ansicht zur Gewalt wird ein wenig überdramatisiert. Hier haben die meisten zu viele Football-Filme angeschaut. So schlimm empfinde ich es nicht. Wo holt man sich im Sport keine Verletzung? Beim Fussball kann man auch mal böse an einen Gegenspieler geraten. Eine gewisse Gefahr hat man also überall. Richtige und sinnlose Gewalt gibt es da beim boxen. Das ist mal ein Sport, bei dem man sich über die Gewalt aufregen kann. Na, wir nennen es mal nicht gleich Sport, aber ihr wisst ja was ich meine. Das ist um Welten schlimmer als beim Football.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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