Ist tatsächlich Gassi gehen die beste Kontaktbörse?

Neulich habe ich im Fernsehen einen Bericht gesehen, dass Hundehalter am wenigsten in Kontaktbörsen unterwegs sind. Das die Leute mit dem Hund alleine glücklich sind und keinen Partner brauchen ist nicht der Fall. Der Grund ist, dass ein Hund und das Gassi gehen die beste Kontaktbörse wäre. Mit einem Hund an der Leine kommt man mit mehr Leuten in Kontakt als ohne und immer mehr Hundehalter treffen sich beim Gassi gehen und verlieben sich.

Sollte man sich nun tatsächlich einen Hund anschaffen, wenn man unbedingt einen Partner sucht? Ich persönlich mag zwar Tiere, möchte aber kein Tier halten und ich möchte auch nicht unbedingt, dass meine Partnerin Tiere hat, die dann irgendwann in einer gemeinsamen Wohnung mit wohnen. Aber für die Leute, die Tiere mögen und sie auch halten möchten ist das ja eine Möglichkeit. Was denkt ihr darüber?

Ich denke bei einem Hund ist es ähnlich wie bei einem Baby. Ich hatte selber mal einen Hund und habe dann innerhalb von kurzer Zeit recht viele Leute mit denen ich täglich unterwegs war. Als ich dann später ein Baby bekam und ich desöfteren mal an den Spielplätzen vorbei ging, gab es nach einer kurzen Zeit ebenfalls andere Eltern mit denen ich mich regelmäßig getroffen habe.

Ich denke ein Hund ist eine gute Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen und ob man sich dann verliebt, ist sicher eine Frage des Schicksals. In der Zeit mit meinem Hund habe ich mich nicht verliebt, aber ich habe sehr nette Menschen kennengelernt und wir waren dann gut befreundet. Aber ich könnte es mir schon vorstellen, dass auch aus dieser Freundschaft eine Beziehung entstehen kann.

Ich habe selbst einen Hund und gehe mit dem regelmäßig Gassi und komme dadurch natürlich auch mit anderen Hundebesitzern ins Gespräch. Bisher habe ich mich dabei allerdings noch nicht verliebt und ich gehe fest davon aus, dass das auch so bleiben wird. Die Leute, die ich mit dem Hund treffe, grüße ich inzwischen auch ohne Hund und erkenne sie auch, aber wirklich mehr ist da auch nicht.

Es kann natürlich auch daran liegen, dass ich noch recht jung bin und die meisten Hundebesitzer, die ich so treffe, weit älter sind als ich, aber ich denke nicht, dass man unbedingt einen Hund haben muss, um leicht einen Partner zu finden. Natürlich kommt man ins Gespräch, wenn sich die Hunde gut verstehen, aber mehr ist da dann auch nicht. Ich selbst weiß nicht einmal, wie die Leute beim Namen heißen, ich kenne nur die Hundenamen.

Ich kann mir schon vorstellen, dass man sich beim "Gassi gehen" verlieben kann, aber ich denke nicht, dass das eine sonderlich gute Partnerbörse ist, da das eben dem Zufall überlassen ist. ich würde definitiv niemandem dazu raten, sich einen Hund zu kaufen, nur um einen Partner zu finden, da das garantiert in einer Enttäuschung endet.

Klar ist das Gassi gehen dazu geeignet, schneller ins Gespräch mit manchen Mitbürgern zu kommen. Man wird öfter angesprochen, tauscht sich über die Tiere aus, spricht über die Eigenarten der Tiere, über Futter, Krankheiten und das gesamte Wesen der Tiere. Aber als regelrechte Kontaktbörse würde ich das nun nicht bezeichnen.

Vor etwa drei Jahren habe ich den Hund eines Bekannten mal ausgeführt, weil dieser verhindert war. Es war ein sehr großer, sehr folgsamer, heller Hund. Ich wurde öfter mal angesprochen und Gespräche entwickelten sich. Von daher kann ich das bestätigen. Aber auch die Hunde haben ihren Spaß. Sie lernen sich kennen und freuen sich darüber.

Also ich kann auch aus eigener Erfahrung sprechen: Es funktioniert bedingt. So wie die anderen das schon beschrieben haben, lernt man zwar viele neue Leute kennen, aber ich denke mal, dass die große Liebe wohl kaum darunter sein wird. Man redet meist nur über den Hund und Hundethemen, aber ein Gespräch wurde bisher bei mir nie so ernst, dass ich es als "persönlich" bezeichnen würde. Ich bin allerdings auch mit meinen 21 Jahren noch zu jung dafür.

So wie du schreibst, dass man sich deswegen einen Hund holen soll, um neue Leute kennen zu lernen, finde ich es sogar recht abschreckend und furchtbar. Weil im Endeffekt leidet dann ja der Hund darunter. Mir ist schon klar, dass sich wohl jetzt kaum jemand einen Hund holen wird, weil er irgendwo gehört hat, dass es DIE Möglichkeit ist um jemanden kennen zu lernen, aber doch hat deine erste Frage im zweiten Abschnitt mich genau das denken lassen.

Übrigens: Ich hatte bisher drei Beziehungen und keinen meiner Partner habe ich durch meinen Hund kennen gelernt. Na gut, man könnte sagen, dass mein Hund mir beim zweiten Partner geholfen hat. Wir hatten uns über Freunde kennen gelernt und als er hörte, dass ich einen Hund hatte, wollte er unbedingt mal mit mir zusammen gehen. Und so nahm die Sache ihren Lauf. Ich könnte mir allerdings gut vorstellen, dass man in Hundevereinen oder Hundeschulen schon eher jemanden finden würde, als beim normalen Spazieren gehen.

So ein Hund bringt einem anderen Leuten eben näher. Man kommt ins Gespräch und ich bin mir sicher, dass da eben auch ein Partner zu finden ist. Bei solchen Gesprächen hat man eben schon mal eine gemeinsame Vorliebe, Tiere und das hat man ja nicht unbedingt, wenn man jemand in der Disko kennenlernt oder sonst wo. Gerade kleine Welpen rennen ja auch zu jeden hin und stellen sich dann auch zwischen die Beine oder umwickeln diese mit der Leine. Bei meinem Hund war das ganz extrem. Sie ist jedem jungen Mann hinterher und hat dann die Leine um die Beine gewickelt, wenn ich nicht hingesehen habe. Da kommt man eben ins Gespräch.