Sparer in Zypern verlieren Teil ihres Guthabens
Um Zypern vor dem Staatsbankrott zu bewahren wurde den Sparern dort ein Teil ihres Guthabens weggenommen. Wer mehr als 100.000 EUR besaß, dem wurden etwa 9% abgezogen und wer weniger besaß, dem wurden 7% abgezogen. Damit sollen etwa 5 Milliarden zusammenkommen. Diese Maßnahme hatte gestern die EU-Kommission beschlossen und schon heute konnten die Leute ihr Geld nicht mehr abheben. Es haben nämlich einige versucht, diese Zwangssteuer zu entkommen, indem Sie ihr gesamtes Geld abheben.
Ich finde das eine ganz schön krasse Maßnahme, den privaten Sparern einen Teil ihres Geldes wegzunehmen, für das sie vielleicht hart gearbeitet haben. Ich wäre, wenn ich das nicht gerade in den Nachrichten gehört hätte, nie auf die Idee gekommen, dass das in einem halbwegs entwickelten Land überhaupt möglich ist. Man stelle sich mal vor, wie hilflos sich die Menschen fühlen, wenn da plötzlich ein Teil ihres Ersparten verschwindet, nur weil der Staat falsch gewirtschaftet hat.
Wie denkt Ihr darüber? Ich finde, dass man auch bei einem Staatsbankrott trotzdem nicht den Bürgern des Landes ihr Geld wegnehmen darf. So etwas verstößt doch irgendwie auch gegen die Menschenrechte oder? Wie ist denn das in der EU nur möglich?
Ich halte die Maßnahme für bedenklich, da sie mit Sicherheit gegen EU-Recht verstößt, da dieses mir gerade ja die Freiheit und Sicherheit über mein Vermögen versichert. Der Staat kann nicht einfach daher kommen und sagen, so liebe Sparer jetzt müsst ihr einfach mal etwas von eurem Gesparten abgeben, damit Zypern gerettet ist. Meiner Ansicht nach ist der Eingriff nicht gerechtfertigt und nicht mit EU-Recht vereinbar. Hat die EU-Kommission überhaupt das Recht dazu?
Natürlich kann Zypern selbst entscheiden, ob es etwaige Steuern erhoben werden aber einfach mal eben so das Abheben des Geldes zu veranlassen halte ich schon für ein starkes Stück. Stellt euch mal vor Deutschland, würde jetzt sagen, so liebe Bürger wir haben jahrelang schlecht gewirtschaftet, deshalb wird jetzt von jedem Deutschen Konten fünf Prozent abgezogen. Ich halte es für falsch, weil der Zustand nicht die Schuld, der Anleger ist.
Die Finanzminister der Euroländer hatten sich auf das Finanzpaket geeinigt. Ungefähr ein Drittel der Bankguthaben gehören ausländischen Geldanlegern. Dabei sind viele reiche Briten und Russen. Für Guthaben ab 100.000 Euro werden 9,9 % und darunter 6,75 % abgezogen. Das ist natürlich eine völlig unpopuläre Maßnahme. Aber anders sei Zypern nicht zu helfen. Die Unternehmenssteuer wird ebenfalls auf 12,5 % angehoben. Zu reduzierten Zinsen will Russland einen Kredit verlängern.
Momentan sind es einfach zu viele Länder, die Hilfe brauchen. Alles kann die Eurozone auch nicht auffangen. So ist diese beschlossene Zwangsabgabe sicherlich nicht korrekt, aber momentan nötig, um das Land zu retten. Kleinstsparer hätten nicht belastet werden dürfen, das ist ungerecht. Wenn dieser Maßnahme nicht gewesen wäre, hätte es die EU hart treffen können. Zusätzlich muss sie ja nun auch noch aus dem Rettungsfonds ESM 10 Milliarden an Zypern zahlen. Sollen die alle fremden Steuerzahler allein zahlen? Da ist es schon richtig, wenn die höheren Bankguthaben belastet werden.
Das habe ich heute in den Nachrichten gesehen. Die Mithaftung der privaten Sparer war wohl abgemachte Sache und einmalig in der Geschichte. Alle Sparer, die dachten, sie können schnell ihr Konto leerräumen, wurden enttäuscht. Die Gebühr war schon abgezogen und das manchmal 10%, also bei guten Sparern 10.000 Euro. Das sind 140.000 Schilling an Mitabgabe. Mann, soviel Geld verdienen manche in einem ganzen Jahr und das haben sich Leute eisern zusammengespart. Ich kann so einer Lösung rein gar nichts abgewinnen, weil wieder die falschen Leute dafür büßen müssen. Mal sehen, ob es zu Massenprotesten oder gar zum Sturm auf die Banken kommen wird.
Man muss hier beachten, dass in Zypern wesentlich höhere Zinsen bezahlt wurden als in Deutschland oder Österreich. Mit den Zinsen der letzten zwei Jahre, wäre der Anteil der privaten Sparer bezahlt gewesen. Leider wurde hier das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Die Steuerhinterzieher gehören eh geschöpft. Das Problem des zukünftigen Geschäftsmodells für Zypern ist aber nicht gelöst.
Ehrlich gesagt finde ich die Maßnahme besser, als wenn Milliarden von der EU in diese Länder gepumpt werden. Nehmen wir doch mal Griechenland. Die Wahrheit für die Defizite wurde doch nie wirklich bekannt gegeben. Und auch die Griechen hätten sich selbst halbwegs retten können. Was dort allein an Steuern nicht an den Staat abgeführt wird. Wenn diese Gelder eingetrieben würden, so man es hier auch macht, dann wäre deren Staatskasse auch nicht so leer.
Und europäische Gemeinschaft hin oder her. Es kann nicht sein, dass Länder die bei ihren Angaben nicht getrickst haben, jetzt ständig für die Länder aufkommen müssen, die mit geschönten Zahlen aufgenommen wurden. Sicherlich sind damals auch Fehler gemacht worden. Man hat diese Angaben nicht ausreichend geprüft. Aber deswegen muss man es heute nicht mit unseren Geldern abfangen.
Schließlich kann niemand der "normalen" Bevölkerung die tatsächlichen Zusammenhänge im Hintergrund erkennen. Gestern gab es auf 3Sat eine Dokumentation von Michael Moore zum Thema Kapitalismus. War zwar etwas reißerisch, aber leider logisch nachvollziehbar.
Es wurde beschrieben, wie Amerika gezielt von der Politik in Richtung Genuß- und Konsumgesellschaft "erzogen" wurde - zum Vorteil der Großkonzerne. Man muss nur hoffen, dass man diese Strömung in Europa einbremsen kann. Auch wenn die Amerikanisierung mit allen Mitteln vorangetrieben wird.
Ich finde es schon richtig, dass diejenigen, deren Geld gerettet wird, zuerst zur Kasse gebeten werden. Ohne EU-Rettungsschirm wären diese doch ihr Geld alle los und wenn ich hier in Deutschland mit meiner Firma Pleite mache, zahlt mir auch niemand etwas. Die Kleinsparer bis 100.000 Euro hätte man allerdings von Anfang an davon ausnehmen sollen.
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