Wie in der Freiwilligen Feuerwehr integrieren?

Nun mal zu einem etwas ernsteren Thema, dass mich schon etwas länger plagt: Ich bin seit mittlerweile 5 Monaten Mitglied in einer unserer Freiwilligen Feuerwehren und mit (noch) 16 Jahren der jüngste im Bunde. Bis auf mich befindet sich nur noch ein weiterer Minderjähriger in der Wehr, der aber nur sehr selten anwesend ist, und mit dem ich mich daher auch nur recht selten unterhalten kann.

Ich war aber schon immer ein recht schüchterner Mensch - zumindest, was das Ansprechen von fremden Personen betrifft, weshalb es mir auch schwer fällt, mich in der Freiwilligen Feuerwehr ordentlich zu integrieren. Es ist so, dass sich in der Wehr natürlich schon einige Gruppen gebildet haben, die dann meist zusammen sitzen und sich unterhalten.

Wie kann ich es als der Jüngste in der Gruppe aus ungefähr 100 Leuten (~ 30 davon sind meist anwesend) schaffen, mich besser dort zu integrieren. Es passiert natürlich schon ab und zu, dass man mal in ein kurzes Gespräch mit einem Kameraden verfällt, aber so wirklich zufrieden bin ich damit noch nicht. Leider fehlt mir diesbezüglich scheinbar einfach noch einiges an Lebenserfahrung, weshalb ich hoffe, dass ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt.

Findet ihr es grundsätzlich gut, so jung schon in der Freiwilligen Feuerwehr Mitglied zu sein? Könnt ihr mir Tipps geben, wie die Integration vielleicht besser klappt? Zwei weibliche Kameradinnen haben meine Situation scheinbar schon erkannt und versuchen ab und zu mal, mit mir in's Gespräch zu kommen, was ich auch sehr schätze. Ich bin bei jeder Veranstaltung der Wehr dabei. Oder meint ihr, es braucht einfach noch ein bisschen und die Sache legt sich dann ganz von allein?

Ich bin mit 15 1/2 Jahren der aktiven Wehr beigetreten und mit 16 Jahren wurde ich offiziell aufgenommen. Ich hatte in meiner alten Wehr keinerlei Probleme mit der Integration, obwohl ich so jung und schüchtern war. Vor 4 Jahren bin ich dann nach Deutschland umgezogen und habe somit auch die Wehr gewechselt. Ich konnte mich dort nie wirklich integrieren, was recht schade ist.

Mein Tipp ist auf jeden Fall bei den Diensten meistens anwesend zu sein und sich zu der Gruppe zu gesellen. Das mit dem Gespräch klappt irgendwann von alleine und man ist dann nicht mehr so alleine. Ich finde es nur schwieriger einen Wehrwechsel durchzuziehen, wie ich ihn hatte. Aber das lag an der Wehr, dort waren recht viele seit der Jugend dabei und Fremde waren nicht so gerne gesehen, egal wie viel Mühe sie sich gegeben haben.

Ich bin ja auch recht jung der Feuerwehr beigetreten und damals hat es vielleicht zwei Jahre gedauert, bis ich voll integriert war, weil ich mit 18 der Einsatzmannschaft beigetreten bin. Es braucht etwas Zeit, aber spätestens nach der Grundausbildung legt sich die Scheu. Die Menschen dort beißen nicht und je erwachsener du wirst, umso mehr wirst du mitreden können. Ich war in meiner alten Wehr 12 Jahre tätig und ich habe mich prima integriert, was ich von der neue Wehr nicht behaupten kann.

Mein Partner ist auch in der Feuerwehr und ich bin auch recht schüchtern. ich sollte dann aber auch mal auf das ein oder andere Fest der Feuerwehr mitkommen. Das hat mich anfangs auch Überwindung gekostet. Zwar bin ich nur die Freundin eines Feuerwehrmannes, aber ich kannte dort trotzdem niemanden. Aber je öfter ich hingegangen bin, desto besser wurde es auch. Nun gehe ich sogar im Sommer schon mal alleine dorthin, wenn Fußball geguckt wird oder ähnliches und mein Partner aus beruflichen Gründen nicht kann.

Ich denke, dass du einfach so oft wie möglich zu Übungen und Treffen gehen solltest. So wird das Verhältnis zu den anderen Kameraden auch lockerer und du wirst sehen, dass du dann auch sicherer wirst und mal eher Gespräche beginnst. Es wäre auf jeden Fall falsch, wenn du dich davon nun runter ziehen lässt und nicht mehr so oft hingehst.

Ob es für dich der richtige Schritt war der Feuerwehr beizutreten, kann von uns doch niemand einschätzen. Aber ich denke, du wirst schneller Anschluss finden, wenn gezielt nach Hilfe suchst, um dein Wissen zu erweitern. Sprich ältere Kameraden direkt an, ob sie dir verschiedene Dinge noch mal erklären können. Vor allem was die praktische Handhabe dabei angeht.

Einfach nur dabei zu sein, wird dich jedenfalls nicht wirklich weiter bringen. Da muss schon von dir etwas kommen, damit man sich mit dir befasst. Sicher ist es nicht einfach, wenn der Altersunterschied recht groß ist. Da aber der andere Kamerad eher durch Abwesenheit auffällt, wird man dich eben vorerst hauptsächlich beobachten, wie ernst es dir ist.

Grundsätzlich finde ich es gut, wenn Jugendliche sich in irgendwelchen Gruppen anmelden und einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung nach gehen, anstatt sinnlos in der Gegend herumzuhängen. Und deshalb finde ich es auch gar nicht verkehrt, wenn du mit deinen sechszehn Jahren bei der freiwilligen Feuerwehr deine Freizeit verbringst.

Ich denke, dass du dich von ganz alleine in der Gruppe der freiwilligen Feuerwehr integrieren wirst. Da du anscheinend ein schüchterner Mensch bist, ist es irgendwo klar, dass du dich nicht so schnell und nicht so gut in fremden Gruppen integrieren kannst. Du solltest vielleicht mal lernen selbstbewusster zu werden und offener auf die Menschen zu zugehen, damit du dich schneller in der freiwilligen Feuerwehr integrieren kannst. Unterhalte dich mehr mit den anderen Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr, dann lernst du sie auch besser kennen und kannst so schneller einen Anschluss in der Gruppe finden.

Ansonsten denke ich, dass sich deine Situation von alleine bessert. Wenn du weiterhin so schüchtern bleibst, werden die anderen Mitglieder wohl versuchen mit dir in Kontakt zu treten, so wie die zwei weiblichen Mitglieder, die deine Notsituation anscheinend schon erkannt haben. Aber das muss zwangsläufig nicht so sein. Es kann natürlich auch sein, dass man dich mit der Zeit einfach übersieht, weil du selbst so schüchtern bist und du dich kaum in der Gruppe integrieren kannst. Deshalb würde ich dir wirklich raten, dass du über deinen Schatten springst, und versuchst mit den Leuten dort in Kontakt zu treten. Das wäre wohl der bessere und schnellere Plan.