WG Neugründung - Organisation und Möbelkauf
Da ich nun bald mit zwei Freunden eine Wohngemeinschaft gründen will, habe ich mir bereits ein paar Gedanken gemacht. Unter Anderem wer was im Haushalt erledigt und wie man die Lebensmittel finanziert.
Dabei dachte ich mir, dass jeder für sich im Kühlschrank ein "Abteil" bekommt, in dem er seinen Kram lagern kann. Für das Mittagessen kauft jeder etwas ein und die kosten werden später umgelegt, so dass jeder im Endeffekt gleich viel bezahlt hat. Ansonsten werden Lebensmittel wie Brot jedes Mal von jemand anderem geholt. Sprich beim ersten Mal hole ich Brot, Wurst und dergleichen, beim nächsten Mal Freund 1 und bevor ich wieder dran bin Freund 2.
Nur wie sieht das mit größeren Anschaffungen aus? Wir haben bis jetzt noch keinen Kühlschrank, keine Waschmaschine, keine Möbel, prinzipiell hat jeder nur sein Bett und Schreibtisch. Es mangelt also an Tischen, Stühlen und dergleichen. Wie sollten wir das regeln? Jeder holt etwas anderes oder doch lieber Geld zusammenlegen?
Vorteil bei Ersterem wäre natürlich, dass wenn wer auszieht, es keinen Stress gibt und derjenige einfach seine Sachen wieder mitnehmen kann. Bei der zweiten Option müsste man denjenigen dann auszahlen, was natürlich mit Stress verbunden ist. Also, was würdet ihr machen? Habt ihr eventuell noch Tipps um das Leben in einer Wohngemeinschaft zu vereinfachen?
Wollt und könnt ihr wirklich jeden Mittag zusammen kochen? Wenn ja, dann macht es schon Sinn, dass es zum Beispiel eine gemeinsame Haushaltskasse gibt. Ich hätte keine Lust jedes Mal umzurechnen, sondern finde es sinnvoller, wenn jeder pro Monat eine Summe X in die Kasse zahlt, aus der dann gemeinschaftlich genutzte Lebensmittel gekauft werden. Und zum Beispiel auch Putzmittel, Klopapier und ähnliches.
Wo ich bisher gelebt habe, war es nicht so, dass man allzu oft gemeinsam gegessen hat´. Also kaufte jeder selbst ein. Und auch im Kühlschrank hatten wir keine eigenen Fächer, sondern in der Regel weiß man doch, wer was isst. Wir haben nicht einmal eine Kasse für Allgemeinheitsgut wie Gewürze, Öl, Kaffee, Putzmittel und auch keinen Plan dafür, wer wann was kauft. Mag sein, dass wenn man es einzeln ausrechnen würde, irgendwer mal ein paar Euros mehr gezahlt hat, aber damit können wir alle gut leben. Und wir ermitteln ja auch nicht, wer wann wieviel Klopapier nutzt oder öfter Kaffee trinkt.
Was größere Anschaffungen betrifft, so kommt es darauf an, was geplant ist. Soll die WG dauerhaft bestehen? Käme es überhaupt für einzelne in Frage Möbel aus Gemeinschaftsräumen später mitzunehmen? Manch einer zieht vielleicht irgendwann zu einem Partner, der vermutlich Waschmaschine, Kühlschrank und Möbel besitzt. Andere bevorzugen ein möbliertes Zimmer. Und selbst wenn man sich eine eigene Wohnung einrichtet, kann man oft mit den alten Sachen wenig anfangen. Sei es weil man eine Küche mit Waschmaschine und Kühlschrank ablöst oder sich alles neu kauft, weil die WG-Sachen gar nicht passen würden.
Ich kenne WGs, die eine Ablöse verlangen. Oder monatlich Geld einzahlen, um zum Beispiel auch eine defekte Waschmaschine reparieren zu können oder zu ersetzen. Wenn ihr wirklich mit nichts in eine leere Wohnung einziehen wollte, braucht es ja schon eine Menge Geld. Denn unabhängig von den Gemeinschaftsbereichen muss auch jeder seinen eigenen Umzug zahlen und möchte sein Zimmer vermutlich auch mit mehr als Tisch und Bett einrichten.
Bevor ich mir Gedanken über eine Kühlschrank-Einteilung machen würde, würde ich erstmal zusehen, wo man einen solchen herbekommt. Und ich frage mich schon, wie ihr eurer WG leben finanzieren wollt, wenn regelmäßige Mittagessen dazu gehören?
Wenn einer Hauptmieter ist und zudem über mehr finanzielle Mittel verfügt, so macht es bei euch vielleicht Sinn, dass der Großteil der Einrichtung ihm gehört und die anderen beiden dafür eine monatliche Nutzungsgebühr zahlen, so dass er das Geld dadurch wieder rein holt. Ansonsten würde ich vorschlagen, dass man zusammenschmeißt und günstige gebrauchte Einrichtungsgegenstände holt, die dann der WG gehören. Das macht es auch leichter im Fall der Fälle Nachmieter zu finden.
Wenn einer der Bewohner auszieht, bekommt er keine Auszahlung mehr, oder?
Natürlich soll es eine dauerhafte WG sein, wir möchten eben nur, dass alles fair und gerecht abläuft.
Über die finanziellen Mittel, die ganze WG einzurichten verfügt keiner von uns. Es steht nun die Frage im Raum, ob wir jeder einzeln für uns Möbel holen und diese dann beim Auszug auch wieder mitnehmen können oder ob wir WG-Eigentum anschaffen und beim Auszug eben eine Auszahlung oder auch nichts wiederbekommen.
Bezüglich Kühlschrank und dessen Einteilung geht es uns primär um eine Grundordnung, die wir verfolgen wollen. Wenn ich sehe, dass der Schinken im Fach von Person 1 steht, dann kann ich ausmalen wie die Reaktion aussieht, wenn ich mir was davon nehme. Man könnte auch fragen, aber es sind ja nicht immer alle im Hause.
Um auf das Mittagessen zurückzukommen, wir hatten uns kein 5-Sterne-Menü vorgestellt, sondern eher, dass wir abends zusammen was kochen oder an manchen Wochentagen, wo wir aufgrund von Vorlesungen und dergleichen nicht alle gleichzeitig im Haus sind, einer etwas kocht und den Rest für die beiden anderen in den Kühlschrank stellt.
Aus deiner Antwort lese ich ein wenig heraus, dass du das Gefühl hast, dass ich mir das alles zu einfach vorstelle. Ist eine WG denn wirklich so schwer zu organisieren?
KingTarzan hat geschrieben:Aus deiner Antwort lese ich ein wenig heraus, dass du das Gefühl hast, dass ich mir das alles zu einfach vorstelle.Ist eine WG denn wirklich so schwer zu organisieren?
Da liest du vielleicht ein bisschen, was falsches heraus. Ich kenne dich nicht und weiß nicht, was du dir vorstellst. Aber ich weiß, dass es Menschen gibt, die aus einem Schinken ein Drama machen können. Und andere eine Wissenschaft.
Ich denke, dass es weniger darauf ankommt, ob eine Ordnung im Kühlschrank herrscht. Bei uns gibt es keine. Ob ein Schinken oben, unten oder in der Mitte liegt ist egal. Ich weiß, ob ich diesen Schinken gekauft habe oder nicht und wenn es nicht der Fall ist, lasse ich meine Finger davon. Oder man kann natürlich fragen. Oder den Schinken nehmen und bevor der "Schinkenbesitzer" zurück ist, neuen Schinken gekauft haben. Wobei dabei auch geklärt sein sollte, ob das für alle in Ordnung ist.
Wie gesagt bei uns ist da recht wenig organisiert. Wenn ich gleich einkaufen gehe, schaue ich vorher nach, ob noch Klopapier, Kaffee, Milch und Spülmittel da sind. Wenn was fehlt oder sich dem Ende zuneigt, kauf ich es neu. Ohne dafür vorher sammeln zu gehen. Ob ich dann in einem Monat oder erst in drei Monaten erneut Spülmittel kaufe und etwa einen Euro investiere, macht für mich keinen Unterschied.
Da wir selten zusammen essen, gibt es wenig gemeinschaftliches genutztes Essen. Es sind also eher Kleinigkeiten wie das oben genannte. Getränke außerhalb von Kaffee und Milch kauft jeder selbst. Ich hätte auch keine Lust ständig einen Kasten Cola hierher zu schleppen und zu zahlen und mich dann darüber aufzuregen, wie schnell dieser leer ist. So war es in einem früheren Mietverhältnis. Und wenn man dann das "Problem" mal ansprach, gab es endlose Diskussionen. Dazu Versprechungen wie "ich kaufe bald neue, nur nicht jetzt, denn jetzt muss ich ganz dringend sonstwas machen/ habe gerade kein Geld". Da ist es mir wesentlich lieber, wenn man seine eigenen Sachen kauft und eben jeder diese respektiert.
Wenn ich mal Nudeln mache, habe ich auch kein Problem damit ein Paket mit allen zu teilen. WGs in denen oft gemeinsam gekocht wird, handhaben das teilweise so wie du geschrieben hast, wobei ich zum Beispiel keine Lust darauf hätte bei jeder Mahlzeit hin und herzurechnen.
Was Möbel betrifft, so gibt es da alle Variationen. Es gibt Hauptmieter, die ihre eigenen Möbel zur Verfügung stellen. Es gibt WGs die eine Kasse haben, wo man als neuer Mitbewohner einzahlt oder auch eine Ablöse zahlt. Unsere Küche gehört dem Vermieter, es gibt keinen Gemeinschaftsraum und Alltagsgegenstände wie Teller, Tassen, Besteck und Töpfe sind reichlich vorhanden und ich hätte sogar noch mehr gehabt, die allerdings keinen Platz mehr haben.
Ansonsten richtet man sein eigenes Zimmer ein. Und in Gemeinschaftsräumen stehen eher wenig hochwertige Möbel. Hier könntet ihr zum Beispiel auch auf gebrauchte Dinge zurückgreifen. Und wenn nun einer zum Beispiel ins Wohnzimmer einen teuren Fernseher stellt, so kann man durchaus damit rechnen, dass dieser ihn auch wieder mitnimmt beim Auszug.
Was möglich ist oder nicht, hängt sicherlich auch vom Wohnort ab. In einem kleinem Dorf dürfte es schwieriger finden, jemanden zu finden, der eine Ablöse zahlt, als in Städten wie München oder Berlin.
KingTarzan hat geschrieben:Es steht nun die Frage im Raum, ob wir jeder einzeln für uns Möbel holen und diese dann beim Auszug auch wieder mitnehmen können oder ob wir WG-Eigentum anschaffen und beim Auszug eben eine Auszahlung oder auch nichts wiederbekommen.
Dann solltest du das mit deinen zukünftigen Mitbewohnern besprechen und ihr solltet euch da einig werden. Für mich stellt sich auch die Frage, was mit der WG passiert, wenn einer mal auszieht. Soll dann ein neuer MItbewohner her oder bleibt ihr ein paar Jahre in der Konstellation wohnen und löst euch dann irgendwann auf? Ich persönlich würde es bevorzugen, wenn jeder etwas kauft und das dann entweder mitnimmt, wenn derjenige mal auszieht oder es eben dort lässt, eventuell auch an die übrigens WG-Bewohner verkauft.
So gibt es wahrscheinlich am wenigsten Streit. Gemeinsam würde ich nur Dinge kaufen, bei denen klar ist, dass diese am Ende keiner mitnehmen will. Das können ein paar billige Stühle oder ein kleines Regal für die Wand sein, aber größere Möbelstücke oder Elektrogeräte würde ich nicht gemeinsam kaufen wollen.
Okay, Danke, da hat sich ja doch einiges nun geklärt! Ich muss zugeben, dass ich die ein oder andere Befürchtung habe. Sei es nun, dass ich andauernd irgendetwas machen muss, weil die anderen sich immer davor drücken oder nicht können, oder dass ich nach 1-2 Jahren ausziehe und es dann Streit gibt, wem was gehört und wer was behält.
Ich möchte aktuell gerne in eine WG, aber ich bin eben unsicher wie es genau abläuft und wie man es am besten meistert ohne irgendwelchen Stress zu bekommen. Zumal ich auch nicht weiß, wie es in ein paar Jahren aussieht, sprich ob ich dann immer noch in einer WG leben will oder nicht doch mit meiner Freundin zusammen ziehe.
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