Ist es normal als Frau einen Mann zu 'vergöttern'?

vom 27.03.2013, 22:22 Uhr

"Sie vergöttert ihn" - Das habe ich schon ein paar Mal gehört. Auch habe ich es schon aus dem Mund einer Frau gehört, dass sie selber sagt, dass sie ihren Mann vergöttert. Aber ist es normal, dass eine Frau einen Mann vergöttert? Im Zusammenhang mit Idolen aus der Film und Fernsehwelt habe ich das auch schon gehört und sicherlich geht es auch umgekehrt, dass ein Mann eine Frau "vergöttert".

Aber seht ihr es als normal an, dass man sagt, man vergöttert einen Menschen? Denkt ihr, dass es nur so eine daher gesagte Floskel ist oder kann man wirklich einen Menschen vergöttern? Wie sieht in euren Augen das Vergöttern aus?

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wie das vergöttern aussieht? Puh, gute Frage. Ich denke, dabei geht es darum, den anderen quasi anzuhimmeln und alles für ihn zu tun, ihm nach dem Mund zu quasseln ("seine Meinung ist meine Meinung" etc.). Davon halte ich in gleichberechtigten Beziehungen nicht viel und es gleicht mehr der Verliebtheitsphase der Beziehung. Was stellst du dir denn darunter vor? Für mich ist es auch, dass man nur noch den Partner sieht und nichts anderes mehr. Man gibt Hobbies auf und tut wirklich alles für diesen Mann. Das ist mir schon einmal passiert. Die Beziehung hat 5 Monate gehalten und ich brauchte noch einmal zehn, um über die Trennung hinwegzukommen. Ich habe auch die Feststellung gemacht, dass Männer es gar nicht so sehr mögen, wenn sie so angehimmelt werden. Warum, weiß ich auch nicht.

Ich denke also nicht, dass es "normal" ist, aber was ist schon normal? Hier würde wohl eher der Begriff "ideal" passen. Und ideal finde ich es nicht, nach oben genannten Merkmalen einen Menschen zu vergöttern. Es ging einmal gewaltig schief und jetzt lege ich mehr Wert auf eine ausgeglichene Beziehung. Dieses vergöttern leitet zu schnell dazu über, den anderen mehr zu lieben, als man selbst geliebt wird.

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» Teelicht55 » Beiträge: 688 » Talkpoints: 17,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Es kommt doch darauf an, welchen Stellenwert diese Aussage hat. Wenn jemand im Spaß sagt, dass er den Partner vergöttert, dann finde ich das nicht so dramatisch. Falls die Aussage wirklich ernst gemeint ist, finde ich das schon etwas bedenklich. Damit verbinde ich dann eine psychische Abhängigkeit und damit eine sehr ungesunde und negative Beziehungsstruktur. Das ist aber eben dann der Fall, wenn jemand den Partner nicht auf eine gesunde Weise liebt, sondern ihn wirklich auf einen verdammt hohen Sockel stellt und in ihm ein Überwesen sieht.

Wenn jemand seine Partner übertrieben vergöttert, dann stelle ich mir darunter Leute vor, die alles tun, um dem Partner zu gefallen. Sie nehmen auch Nachteile für sich selbst in Kauf, nur um dem Partner alles recht zu machen. Es ist sicher schön, wenn man für den Partner da sein kann, aber es sollte eben nicht so sein, dass man sich selbst aufgibt. Wenn das der Fall ist, dann handelt es sich nicht mehr um eine Beziehung auf Augenhöhe. In dem Fall geht die Vergötterung dann doch zu weit.

Ich glaube nicht, dass es sich um ein Problem handelt, das in erster Linie Frauen betrifft, die ihre Männer vergöttern. Es gibt auch Männer, die eine ungesunde Einstellung zu ihrer Beziehung haben und die Partnerin mehr vergöttern als eigentlich gut für sie ist. In jeder Beziehungskonstellation kann so etwas vorkommen. Normal finde ich das grundsätzlich nicht. Eine Beziehung sollte zwischen zwei Menschen bestehen, die einander auf Augenhöhe begegnen. Wenn der eine den anderen übertrieben vergöttert, ist das eigentlich nicht mehr der Fall.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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