Kein Kontakt mehr mit der Familie! Wie verhalten?

vom 15.10.2009, 09:20 Uhr

Heute möchte ich euch eine Geschichte über eine Frau erzählen und möchte danach von euch wissen, wie ihr euch verhalten würdet bzw. verhalten hättet.

Es geht also um eine Frau, sie ist mitte 30 Jahre alt und hat 3 Kinder. Sie hat sehr früh einen Mann kennen und lieben gelernt. Hat auch ziemlich bald ihr erstes Kind bekommen. Alles lief nicht so gut, aber so nach und nach hat sie es geschafft, das dieser Mann und ihre Familie eine schöne Wohnung und alles was sie für das leben benötigten hatten.

Der Mann ist sehr eifersüchtig, und ab und zu hatte er Anwandlungen zur starker Eifersucht, und war der Frau auch gegenüber schon öfter gewalttätig. Die Frau hat sich schon 3 mal von ihm getrennt, ist mittlerweile von ihm geschieden, lebt aber wieder, oder noch immer mit ihm zusammen. Der Ausschlaggebende Punkt für die Trennung war die Eifersucht, seine Unberechenbarkeit und auch seine Spielsucht.

Er hat die Familie innerhalb kürzester Zeit an den finanziellen Ruin gebracht. Die Familie der Frau wußte von einigen Sachen, auch das mit der Gewalt und der Spielsucht. Sie versuchten zu helfen und mit dem Mann zu reden, doch leider wollte er nie hören, hat immer nur gedacht, das alle gegen ihn sind. Das alle ihm alles zu fleiß machen. Er wollte unbedingt aus den Schulden raus, doch anstatt rauszukommen hat er immer mehr Schulden gemacht.

Der Punkt ist jetzt aber der, die Familie hatte kein Geld mehr, es sollte erst in einigen Tagen kommen, der Sohn der Familie aber auf Schikurs gefahren ist, und er wenigstens etwas Taschengeld benötigt hätte. Die Fau hat ihre Schwester gefragt, ob sie ihr eventuell 50,- Euro borgen könnte. Die Schwester hat es auch dann gemacht. Die Frau meinte aber zu der Schwester, das sie niemanden etwas sagen soll, das sie sich Geld ausgeborgt hätte, den sonst wäre es ihrer Mutter nicht recht, da sie weiß wie sie reagieren würde.

Doch die Schwester der Frau, kaum das die Frau aus der Türe war, hat bei der Mutter angerufen und hat ihr Brühwarm erzählt das sie schon wieder Geld herborgen musste. Wohlbemerkt, hat die Frau nie immense Summen ausgebort von ihrer Familie und hat es immer gleich sobald sie Geld bekommen hat zurückgegeben. Die Mutter der Frau rief sie an, und sagte ihr das sie jetzt beim Jugendamt anrufen würde.

Die Frau dachte sich nichts dabei, und legte auf. 3 Tage später bekam sie in der Arbeit einen Anruf vom Jugendamt. Diese teilte ihr mit, das sie sofort hinkommen sollte, den sonst werden ihr die Kinder weggenommen. Sie hatte fast einen Nervenzusammenbruch und düste natürlich sofort los. 2 Kinder von ihr waren ja in de Schule, das 3te war auf Schikurs. Ihr Mann war zu dem Zeitpunkt zuhause, da er Urlaub hatte. Die Dame vom Jugendamt rief ihn auch an, und meinte er solle sofort die Kinder von der Schule abholen und auch zum Jugendamt hinkommen.

Mittlerweile wurde die Mutter verhört, und man sagte ihr das sie sofort mit den Kindern in ein Mutterkind Heim ziehen soll. Sie meinte darauf, warum den, und erzählte die Sachlage, das der Mann seit sehr langer Zeit nicht mehr gewalttätig sei, und er versucht irgendwie von den Schulden loszukommen. Doch sie wollten nichts wissen. Als ihr Mann mit den Kindern ankam, wurden die Kinder sofort von ihm abgeschirmt, und er musste auch in ein Nebenzimmer zum "Verhör". Er sagte auch aus, wie es Tatsache war.

Im Endeffekt kam heraus, das die Mutter der Frau sie angeschwärzt hatte, und alte Suppen erwärmt hatte, was nicht mehr aktuell war. Auch meinte das Jugendamt, das die Kinder geschlagen werden (Was nicht stimmte, da die Kinder auch ausgesagt haben), das einzige was sie wirklich sahen, waren die finanziellen Probleme.

Die Kinder kamen trotzdem in ein Krisenzentum, die Frau durfte wenigstens mit ihnen mit dem Taxi mitfahren, und musste den Kindern ihre Kleidung und ihre Lieblingssachen hinbringen. Die Frau konnte nicht mehr, war mit den Nerven am Ede, ihre Kinder waren noch nie von ihr weg. Sie waren doch noch so klein. Sie musste zum Arzt und bekam Beruhigungstabletten verschrieben, doch diese nahm sie nicht ein, da sie zu 100% sich für den Kampf um ihre Kinder konzentrieren wollte.

Das 3te Kind wurde gleich nach dem Schikurs gleich beim aussteigen aus dem Bus abgefangen, und kam in ein anderes Krisenzentrum, als die beiden anderen Kinder. Die Mutter durfte am Anfang, die Kinder 2 mal in der Woche sehen. Erst nach 1 Monat kamen die Kinder wenigstens zusammen in einen Krisenzentrum. Der Vater durfte die Kinder 3 Wochen lang nicht sehen.

Die Verhandlungen liefen, es war ein Krieg, die Aussagen der Frau und des Mannes gegenüber der Aussage ihrer eigenen Mutter. Wohlbmerkt hat die Mutter der Frau, sehr viel schmutzige Wäsche gewaschen, hat sich als die liebende Oma hingestellt, obwohl früher auch kein enger Kontakt bestand, sie die Enkeln vielleicht 4 mal im Jahr gesehen hatte. Sie kaufte sogar Tütenweise Süssigkeiten, damit sie sich aufspielen konnte, das nur sie den Kindern alles kauft. Auch sagte die Mutter, das die Kinder von dem Vater geschlagen worden wären (obwohl das nicht stimmte, und auch die Kinder ausgesagt hatten). Auch hat sie die Kinder zu einer Vorstellung mitgenommen, ohne vorher die Mutter zu fragen.

Als die Frau zufällig auf ihre Mutter traf, wie sie ihre Kinder von dem Krisenzentrum abholen wollte. Fragte die Mutter die Frau auch noch ganz frech, wie es ihr den gehen würde. Die Mutter dachte doch tatsächlich, das die Fau ihr mit gut darauf antworten würde! Die Frau rieß sich zusammen, und ging aus dem Raum. Ich denke mir ich hätte da anders reagiert, und wäre ihr an den Hals gegangen zum erwürgen.

Endeffekt war dann, das die Frau und der Mann den Kampf gewonnen haben, nach 3 Monaten durften die Kinder wieder endlich nach Hause, und sie mussten eine Familientherapie von über 8 Monaten absolvieren, der täglich stattfand.

Dieser Vorfall war vor über 1 1/2 Jahren, die Frau hat zu der Mutter keinen Kontakt mehr. Zu der Schwester nach einigen Monaten nach dem Vorfall aber schon, obwohl nur sehr wenigen, eher telefonischen, und vielleicht einmal im Monat. Obwohl die Schwester da auch involviert war, den sie hat doch eigentlich alles ins Rollen gebracht.

Die Frau hat schon 2 mal die Mutter unterwegs gesehen, aber sie hat sich nicht gemeldet, und Gottseidank hat die Mutter sie auch nicht gesehen. Wie hättet ihr in dieser Situation reagiert? Obwohl die Frau ja weiß das die Mutter bei einigen Sachen doch auch recht hatte, aber in einigen Sachen so gelogen hat das die Balken sich gebogen hätten.

» Redangel » Beiträge: 1289 » Talkpoints: 2,82 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin mir sicher, dass man es in so einer Situation nicht erkennt, aber die Mutter hat in meinen Augen auch irgendwo Recht gehabt. Die Mutter der Kinder hat es ja scheinbar nicht gemerkt, wie sehr ihr der Mann geschadet hat und vielleicht haben alle diese Situation benötigt, um wieder zueinander zu finden und sich vor allem auch zu ändern.

Ich denke, dass sie nur aus Liebe gehandelt hat, auch wenn es natürlich schreckliche Folgen hatte. Aber, wenn man schlägt, dann ist das nicht in Ordnung und sicherlich haben die Kinder das auch mitbekommen. Das bekommt man vielleicht auch nur unterbewusst mit, aber man bekommt es mit. Auch einen süchtigen Vater müssen die Kinder ja nicht um sich herum haben. Vielleicht hat die Oma der Kinder keinen Ausweg mehr gesehen und wollte auch ihre Tochter schützen.

Ich würde der Mutter irgendwann sicherlich wieder verzeihen und auch mit ihr darüber reden. Die Frage, ob es der Tochter gut geht, war sicherlich auch nicht gemein, sondern neutral gemeint. Immerhin ist sie ja bei dem Mann geblieben und die Mutter musste damit rechnen, dass sie wieder geschlagen wird. Man muss da nun auf jeden Fall gemeinsam an der Sache arbeiten und der Vater muss Therapien machen um seine Sucht und seine Gewalt in den Griff zu bekommen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Mich wundert, dass die Frau sich nichts weiter gedacht hat, als die Mutter ihr erzählt hat, dass sie nun das Jugendamt informieren möchte. Es hätte ihr doch klar sein können, dass das Jugendamt bei einer Meldung entsprechend reagiert. Vielleicht hätte sie zu dem Zeitpunkt noch mit der Mutter reden und ihr erklären können, warum sie sich Geld bei ihrer Schwester geliehen hat. Da sie aber anscheinend nicht reagiert hat, ging die Mutter wohl davon aus, dass ihr die Sache egal ist. Darum sehe ich es etwas zwiegespalten und kann die Mutter irgendwo auch verstehen, dass sie sich um ihre Enkelkinder gesorgt hat.

Dass die Schwester hintenherum der Mutter von dem Verleih des Geldes erzählt hat, obwohl sie versprochen hat, dies nicht zu tun, finde ich eigentlich fast noch schlimmer als das Verhalten der Mutter. Deswegen kann ich es nicht wirklich verstehen, dass der Kontakt zu der Schwester wieder da ist, zu der Mutter aber nicht. Sicher ist es schlimm, dass die Mutter gelogen hat, um die Situation beim Jugendamt damit noch schlimmer darzustellen. Das kann ich auch nicht begreifen.

Aber ich würde als außenstehende Person eigentlich auch sagen, dass die Großmutter nur das beste für ihre Enkelkinder wollte und in der Familie einfach diese Zukunft nicht gesehen hat. Vielleicht ist es auch anders und die Mutter wollte Unfrieden stiften, damit die Tochter sich mit den Kindern ein neues Leben ohne den Mann aufbaut. Es ist sicher für sie auch nicht einfach, der Tochter dabei zu zusehen, wie sie sich öfter von dem Mann trennt und sich sogar scheiden lässt, um weiter mit dem Mann zusammen zu leben. Aber dieser Weg war dafür sicherlich der falsche.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Dass die Ursache hier nur zwei unpassende Termine für benötigtes Geld und Geldeingang waren, ist ja noch zu verstehen. Bei der ganzen Vorgeschichte ist aber die Handlungsweise der Mutter durchaus verständlich. Auch wenn der Kontakt zu den Enkeln vorher nicht so intensiv war. Die Gründe dafür kommen ja nicht wirklich zur Sprache und spielen eigentlich auch keine große Rolle.

Aber Spielsucht, Eifersucht und Gewalttätigkeit in der Ehe sind doch ein ausreichender Grund, um beim Jugendamt vorzusprechen. Dass dort entweder etwas sehr überzogen dargestellt wurde oder ein übereifriger Mitarbeiter am Werk war, kann man auch nicht wirklich aus der Geschichte herauslesen. Allerdings wird doch auch oft genug das Jugendamt beschuldigt, dass sie zu lange untätig waren.

Reagieren sie schnell und vielleicht dann auch übertrieben ist es auch nicht richtig. Sicher zerrt so ein Kampf an den Nerven. Aber mal ehrlich. Ein Mann der seine Frau schlägt, der wird auch irgendwann vor den Kindern nicht mehr halt machen. Hätten alle weggesehen und es wäre dann wirklich schlimmeres passiert, dann würde man sich auch aufregen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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