Ist man als Internetjunkie irgendwie verhaltensgestört?
Ich muss mir immer wieder sagen lassen, dass ich ein Internetjunkie bin, weil ich wirklich keinen Tag ohne Internet sein kann. Wenn ich mich nicht in diversen Foren herumtreibe, dann chatte ich oder spiele. Neulich meinte sogar jemand, dass solche Internetjunkies wie ich es einer bin irgendwie verhaltensgestört wäre.
Ich finde mich eigentlich ganz normal. Was denkt ihr? Ist man als Internetjunkie wirklich irgendwie verhaltensgestört?
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ein "Internetjunkie" verhaltensgestört ist. Ich könnte zwar auch einen oder mehrere Tage ohne Internet auskommen, aber warum sollte ich darauf verzichten, wenn ich ein internetfähiges Gerät zu Hause stehen habe und auch mit einem unterwegs bin (Smartphone).
Solange man Kontakte außerhalb des Internets hat und mit diesen auch normal kommunizieren kann finde ich einen Menschen nicht verhaltensgestört. Ich habe gerade "Verhaltensstörung" in Google nachgeschaut und das geht, laut mir, nicht damit einher, nur weil man jeden Tag ein paar Stunden im Internet rumsurft.
Ich denke, dass man das so pauschal nicht sagen kann und es darauf ankommt, was man neben dem Internet noch so tut. Wenn es außer dem Internet keine Freizeitbeschäftigung mehr gibt, dann würde ich in manchen Fällen auch die Schublade "Verhaltensgestört" aufreißen. Wobei das trotzdem eine Anmaßung ist, die ich so sicherlich nicht aussprechen würde.
Es kommt natürlich auch darauf an, was man im Internet so treibt. Beispielsweise gibt es mittlerweile ja genügend Menschen, die ihr Geld im Internet verdienen und das mit "Verhaltensgestört" dann wenig zu tun. Auch wer täglich im Internet ein bisschen zockt und chattet ist für die heutige Zeit durchaus normal. Im Gegenteil ich finde es mittlerweile eher etwas komisch, wenn jemand eben überhaupt nicht per E-Mail erreichbar ist (die ältere Generation mal ausgenommen).
Vielleicht was ganz grundsätzliches: jeder Mensch mit einer Psychose empfindet sich als "ganz normal". Es wäre Quatsch davon auszugehen, dass z.B. ein Suchtpatient sich selbst eine zutreffende Diagnose stellen könnte. Wenn du nun mal davon ausgehst, hier irgend einem Zwang nachkommen zu müssen, dann wärst du der erste, welcher sich trotzdem nicht als "normal" sehen würde.
Was jetzt deine Selbstdiagnose als "Internetjunkie" angeht, kann ich dir versichern, dass du auch ohne Internet auskommen würdest und du vermutlich keine Anzeichen von Entzugserscheinungen zeigen würdest. Dein Problem dürfte vielmehr im Mangel an sinnvollen Alternativbeschäftigungen liegen. So würde ich dir einfach mal empfehlen, dich auch körperlich extern zu verausgaben und dies gerne auch mal über 2-3 Tage. Wenn dies dann auch in einer Gemeinschaft passiert und du praktisch "real in einer Gruppe" integriert bist, wirst du gar nicht merken, wie schnell die internetlosen 24-Stunden vorüber rasen.
Nebenbei: wenn dir jemand "Verhaltensauffälligkeiten" unterstellt, verstehe ich nicht, wieso du nicht konkret nachfragst, was genau diese Auffälligkeit ausmacht bzw. woran diese festgemacht wurde. Letztlich ist so eine Aussage doch kaum stehen zu lassen - sie schreit ja praktisch nach einer Auflösung.
Ich glaube nicht, dass man jeden Menschen, der sich viel im Internet herumtreibt, gleich als "verhaltensgestört" abgestempelt werden sollte. Es gibt sicher Fälle, in denen bestimmte Leute den Verstand verlieren, aber das sind Einzelfälle, bei denen meist viel mehr als nur das Internet und deren Konsum dahinter steckt. Das ganze ist wieder so eine Art Vorurteil und frühzeitiges abstempeln, was ich absolut nicht in Ordnung finde. Es ist quasi das gleiche wie mit den sogenannten "Killerspielen". Hier wird auch jeder als potentieller Amokläufer bezeichnet, nur weil er ein entsprechendes Spiel auf seinen Rechner installiert hat.
Im Moment ist es bei mir auch so, dass ich recht viel im Internet unterwegs bin, aber das liegt vielmehr daran, dass ich Moment leider zu viel Zeit habe und einen bestimmten Zeitraum überbrücken muss. Da ist das Internet recht hilfreich dabei. Natürlich gibt es noch eine Menge Sachen, die man ohne Internet machen kann, aber die hat man nun mal auch irgendwann erledigt. Manche Menschen sitzen den ganzen Tag vor der Glotze und andere eben am Computer. Sind die Leute, die den ganzen Tag nur fernsehen auch verhaltensgestört? Hier könnte man die gleiche Vermutung nahelegen.
Ich habe noch jemanden in meinem Freundeskreis, der wirklich extrem viel Zeit im Internet ober eben am Computer verbringt. Er nutzt wirklich fast jede freie Minute in seinem Leben dafür. Hier könnte man auch vorurteilsmäßig sagen, dass er nicht mehr ganz klar im Kopf sein muss. Das ist aber falsch. Er ist sehr umgänglich und wenn man ihn fragt ob man mal etwas zusammen unternehmen will, dann fackelt er nie lange und sagt direkt zu. Auch seine ganze Art ist alles andere als "verhaltensgestört". Er ist ein super Typ und das Internet ist nun mal quasi sein Hobby, aber das macht ihn noch lange nicht "verhaltensgestört".
Ich finde es schon sehr lustig, dass du eine solche Frage im Internet stellst. Ich denke nicht, dass hier jemand zugeben würde, dass es so wäre. Immerhin bekommt man hier ja auch Punkte für die Aktivität und somit bindet man sich ein bisschen an das Forum und die Internetaktivität.
Generell finde ich schon, dass man eine Verhaltensstörung entwickeln kann, wenn man zu viel im Internet unterwegs ist. Wenn man nämlich sein Leben nur noch im Internet lebt oder in eine Parallelwelt eintaucht, wenn man online geht, dann ist das schon gefährlich. Dann hat man in meinen Augen auch eine Verhaltensstörung, weil man nicht mehr aktiv am Leben außerhalb des Internets teilnimmt.
Bei normaler Internetnutzung sehe ich da aber kein Problem. Immerhin kann man ja im Internet auch Geld verdienen oder eben ein bisschen Zeit vertreiben. Ist man also oft online, ist es schon in Ordnung, aber man sollte sein soziales Leben nicht nur online haben. Man darf halt nicht nur auf Dauer online sein und es sollte nicht zur Sucht werden.
Ich bin auch gerne und viel im Internet unterwegs und denke schon, dass man das als Störung bezeichnen kann. Schließlich macht man sich in gewisser Weise von etwas abhängig, das nicht einmal lebensnotwendig ist. Das spricht schon dafür, dass man keinen gesunden Umgang mit dem Medium Internet hat. Ich würde das Internet schon vermissen, wenn ich mal ein paar Tage keines hätte. Normal ist das bestimmt nicht.
Interessant wäre sicher auch gewesen, wenn du geschrieben hättest, wie die weitere Auseinandersetzung mit deinem Bekannten verlaufen ist. Oder hast du seine Aussage stillschweigend akzeptiert und nicht nachgehakt? Das fände ich ebenfalls seltsam. Gerade in einer solchen Situation fragt man doch direkt bei der entsprechenden Person nach und verzieht sich dann gerade nicht schmollend ins Internet.
Dass du deinen Internetkonsum normal findest, ist logisch. Schließlich wollen die meisten nicht dazu stehen, ein nicht ganz normales Verhalten an den Tag zu legen. Da ist es dann einfacher, dass man das eigene Verhalten als normal bezeichnet, auch wenn andere es vielleicht nicht tun. Aber in der eigenen kleinen Welt stimmt damit wieder alles.
Ich denke auch, dass es auf die Art der Beschäftigung mit dem Internet ankommt. Wenn jemand aus beruflichen Gründen viel am Computer sitzen und auch im Internet unterwegs sein muss, würde ich demjenigen eher nicht unterstellen, dass sein Surfverhalten nicht normal ist. Wenn aber jemand freiwillig und aufgrund mangelnder sinnvoller Beschäftigung von morgens früh bis nachts online ist und das über Wochen, Monate oder gar Jahre hinweg, ohne etwas Sinnvolles zu machen, dann finde ich das sehr grenzwertig. Spiele und Chats kann ich zum Beispiel nicht als echte Beschäftigung ansehen.
Internetjunkie?!?! Was machen denn Bitte Schön die Menschen die sich ganz besonders für ein Thema interessieren, wie z.B. Physiker, Ingenieure oder auch irgendwelche Sport- oder Medienstars?
Die haben doch auch nur deshalb was großes erreicht, gerade weil sie sich einem Thema voll und ganz verschrieben haben. Möchte nicht wissen wie viele Stunden oder gar Jahre dafür drauf gegangen sind. Will auch nich wissen was sie durch die Konzentration darauf ihren Familienangehörigen angetan haben.
Oder wie ist das mit den Menschen die tagtäglich extra Überstunden kloppen um noch mehr am Monatsende zu haben? Sind die etwa süchtig nach ihrem Job? Obwohl einige damit auch so was bekommen wie Burnout, so ist das in der Gesellschaft sogar noch anerkannt und wird respektiert.
Das Problem ist doch vielmehr, dass auch heute noch viele Menschen nicht wissen was das Internet wirklich ist. Die nehmen die Meldungen über einen Amokläufer wieder mal zum Anlass das böse Internet oder die Gewalt verherrlichenden PC-Spiele als Grund dafür anzusehen. Statt sich selbst mal umzusehen und zu bemerken das gerade der zwischenmenschliche Bereich, also die Gesellschaft der Auslöser dafür sind das Menschen sich zurückziehen.
Ich selbst bin auch tagtäglich im Netz unterwegs. In Foren, Nachrichten etc. Auch Gewaltspiele wie Doom oder Stalker spiele ich gerne. Das letzte Mal als ich ein Lebewesen getötet hab, war im letzten Sommer (vielleicht weiß noch jemand was das ist , nämlich eine Mücke. Mehr nicht. Komisch. Jetzt, wo ich das schreibe fällt mir auf: Müsste ich obgleich meiner Interessen nicht viel mehr Opfer auf meinem Konto haben.
Ich finde, es kommt immer ganz darauf an, wen man wirklich als Internetjunkie bezeichnen kann. Ich persönlich bin auch jeden Tag mehrere Stunden im Internet. Aber bei mir ist es so, dass ich nicht aus Langeweile surfe, sondern etwas davon habe. Ich bin unter anderem auf Verbraucherportalen angemeldet, auf denen ich Produktberichte hoch lade und eben auch Berichte anderer User bewerte. Das hat aber für mich nichts mit einer eventuellen Sucht zu tun, ich sehe es eher als Hobby und gleichzeitig als eine Art kleinen Nebenjob. Daher würde ich mich auch nicht wirklich als Internetjunkie bezeichnen.
Ein Internetjunkie ist für mich eher jemand, der ständig und bei jeder sich bietenden Gelegenheit im Internet surfen muss. Auch in Situationen, in denen es vielleicht unangebracht scheint, wie beispielsweise in einem Restaurant. Es soll ja auch Leute geben, die selbst im Urlaub nicht ohne Internet können. Das wären für mich Internetjunkies, aber ich kann schlecht beurteilen, ob solche Menschen dann auch verhaltensgestört sind. Es kommt sicher drauf an, wie sie sonst mit ihrem Leben umgehen. Wenn es allerdings so weit geht, dass sich der ganze Lebensinhalt und der Tagesablauf nur noch um das Internet dreht, dann würde ich schon von einer gewissen Störung des Verhaltens sprechen.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-213470.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Hello Fresh Box als Alternative zu Fertigmenüs nutzen? 2537mal aufgerufen · 9 Antworten · Autor: Fugasi · Letzter Beitrag von Klehmchen
Forum: Essen & Trinken
- Hello Fresh Box als Alternative zu Fertigmenüs nutzen?
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1151mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1199mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1600mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1267mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur